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Der Fußball-Ticker am Montag, den 17. August 2020:

BVB mit Fehlbetrag von 43,9 Millionen

Borussia Dortmund hat die Corona-Krise finanziell deutlich zu spüren bekommen. Der Vizemeister weist für das Geschäftsjahr 2019/20 einen Fehlbetrag in Höhe von 43,9 Millionen Euro aus. „Wir hatten beim BVB zehn gute Jahre. Wirtschaftlich haben wir in den zehn Jahren immer tiefschwarze Zahlen geschrieben. Dann kam Corona, dadurch ist alles anders geworden“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Bilanzpressekonferenz.

Der BVB hat 370 Millionen Umsatz ohne Transfererlöse erzielt, damit konnte der Klub die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr halten. Mit Transfererlösen wurden 487 Millionen Euro umgesetzt, das sind zwei Millionen weniger als im Vorjahr. Gründe für den Verlust sind die ausbleibenden Ticketeinnahmen, aber auch Minderungen bei Werbe- und VIP-Hospitalityerlösen sowie der Einbruch des Transfermarkts.

Die Einnahmen brechen ein: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke muss vorerst kleinere Brötchen backen.
Die Einnahmen brechen ein: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke muss vorerst kleinere Brötchen backen. © dpa

„Wir werden erst wieder zu unserem alten Geschäftsmodell zurückkehren können, wenn wir wieder vor ausverkauftem Haus spielen. Da muss man Geduld haben“, so Watzke, der betonte, dass der BVB trotz der Krise mit einem Eigenkapital von 305 Millionen Euro finanziell gut aufgestellt ist. „Wir mussten schauen, dass wir uns Liquidität beschaffen. Da kam uns zugute, dass wir sehr konservativ gewirtschaftet haben. Es ist uns gelungen, ein so hohes Maß an Liquidität zu generieren, dass wir diese Pandemie auch sehr lange durchhalten können.“

Der BVB-Geschäftsführer hofft nun darauf, dass die Bundesliga demnächst wieder mit Zuschauern in den Stadien stattfinden kann. „Ich glaube, dass wir eine bestimmte Zuschauerzahl in den Stadien vertreten können. Die darf aber nicht zu hoch sein. Wir werden sicherlich abwarten, was die Politik Ende August entscheidet. Eine fünfstellige Zuschauerzahl würde ich nicht befürworten, aber im einstelligen Tausenderbereich, abhängig von der Größe des Stadions. Für mehr sehe ich keinen Raum“, sagte Watzke.

Barça bestätigt Aus für Trainer Setién

Der FC Barcelona hat sich nach dem 2:8-Debakel gegen den FC Bayern München von Trainer Quique Setién getrennt. Den Nachfolger des 61-Jährigen werde man in den nächsten Tagen bekanntgeben, teilte der spanische Club von Weltfußballer Lionel Messi und DFB-Nationaltorwart Marc-André ter Stegen am Montagabend mit.

Die Entscheidung wurde den Angaben zufolge auf einer außerordentlichen Vorstandssitzung in Barcelona nur drei Tage nach der historischen Pleite im Viertelfinale der Champions League getroffen. Als Favorit auf die Nachfolge von Setién gilt nach Medienberichten der frühere Clubprofi und derzeitige niederländische Nationaltrainer Ronald Koeman.

Die Wahrscheinlichkeit für eine Verpflichtung von Ex-Tottenham-Coach Mauricio Pochettino sinke dagegen wegen der Ablehnung der Fans, heißt es übereinstimmend in spanischen Medien. Koeman (61) hatte von 1989 bis 1995 für den FC Barcelona gespielt.

Ist die Zeit für Barcelona gekommen? Ronald Koeman ist seit dem 6. Februar 2018 niederländischer Nationaltrainer.
Ist die Zeit für Barcelona gekommen? Ronald Koeman ist seit dem 6. Februar 2018 niederländischer Nationaltrainer. © dpa

Guardiola-Berater: Pep macht bei City weiter!

Auch nach dem vierten gescheiterten Versuch, mit Manchester City die Champions League zu gewinnen, bleibt Pep Guardiola dem englischen Spitzenklub wohl erhalten. „Ja, Pep macht zu 100 Prozent bei City weiter“, bestätigte Josep Maria Orobitg, der Berater des spanischen Startrainers, bei SPOX und Goal.

Eine Rückkehr zum FC Barcelona schloss Orobitg aus. Für Guardiola, von 2008 bis 2012 Cheftrainer bei den Katalanen, sei eine zweite Etappe im Camp Nou „derzeit unmöglich“. Der frühere Trainer des deutschen Rekordmeisters Bayern München war mit City am Sonnabend durch ein 1:3 gegen den Favoritenschreck Olympique Lyon im Viertelfinale der Königsklasse ausgeschieden - zum dritten Mal in Folge. In seinem ersten Jahr in Manchester war bereits im Achtelfinale Endstation gewesen.

Startrainer Pep Guardiola hat mit Manchester City zum vierten Mal nacheinander das Halbfinale der Champions League verpasst.
Startrainer Pep Guardiola hat mit Manchester City zum vierten Mal nacheinander das Halbfinale der Champions League verpasst. © AFP | MIGUEL A. LOPES

PSG-Torwart Navas fällt gegen Leipzig aus

Stammtorhüter Keylor Navas wird Paris Saint-Germain im Champions-League-Halbfinale gegen RB Leipzig fehlen. Der 33-Jährige hatte beim 2:1-Viertelfinalsieg gegen Atalanta Bergamo eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel erlitten und wird am Dienstag nicht einsatzfähig sein. Gegen Bergamo war Navas verletzt ausgewechselt worden, für ihn kam der Spanier Sergio Rico.

Auch an einem Einsatz von Mittelfeldspieler Idrissa Gueye gebe es wegen Muskelbeschwerden erhebliche Zweifel, hieß es von PSG. Der angeschlagene Regisseur Marco Verratti habe dagegen teilweise wieder am Training mit dem Team von Coach Thomas Tuchel teilgenommen. Verteidiger Thiago Silva hat seine Oberschenkelblessur überwunden und kann wohl spielen.

Keylor Navas hatte sich im Viertelfinale der Champions League verletzt.
Keylor Navas hatte sich im Viertelfinale der Champions League verletzt. © AFP

Drei weitere Corona-Fälle bei Marseille

Weitere Corona-Fälle bei Olympique Marseille gefährden das Saison-Eröffnungsspiel der französischen Ligue 1. Drei Mitarbeiter aus dem direkten Umfeld der Mannschaft wurden positiv auf Covid-19 getestet. Gemäß der Hygiene- und Sicherheitsprotokolle der Ligue 1 könnten die Fälle zur Absage des Auftaktspiels von Olympique am Freitag gegen AS St. Etienne führen.

Bereits in der Vorwoche war ein Mitarbeiter von Marseille positiv auf Corona getestet worden. Als Vorsichtsmaßnahme wurde das für vergangenen Freitag gegen den VfB Stuttgart angesetzte Testspiel gestrichen. Nach dem Abbruch der vergangenen Spielzeit startet die Ligue 1 am Wochenende als erste europäische Topliga in die Saison 2020/21.

Schauspielerei: Magath schlägt Geldstrafen vor

HSV-Idol Felix Magath hält im Kampf gegen Schauspielerei auf dem Fußballplatz Geldstrafen für wirkungsvolle Maßnahmen. „Mit Sperren wird wieder der Wettbewerb beeinflusst, bis zu Auf- und Abstieg. Mit den Einnahmen aus Geldstrafen könnte man Amateurvereine unterstützen oder Vereine, die nicht so viele TV-Gelder bekommen. Zudem würde das Spiel spürbar fairer“, sagte Magath (67) dem „Kicker“.

Nach Einschätzung des ehemaligen Münchner und Wolfsburger Meistertrainers müssten die Geldstrafen abhängig von Liga und Gehalt sein. „In der Bundesliga müssten sie eindeutig höher sein als in der Regionalliga. Ein solches faires Modell könnte man problemlos entwickeln. Es hätte wesentlich mehr Wirkung als die jetzigen Spielsperren“, sagte Magath, der mittlerweile Fußballchef von der Onlinedruckerei Flyeralarm ist, die unter anderem Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers finanziert.

Der Europameister von 1980 findet, dass die „in der Bundesliga seit Jahrzehnten zunehmende Schauspielerei, diese Fallsucht mit schmerzverzerrten Gesichtern“ kein Fußballfan auf Dauer sehen wolle. „Bei einem Körperkontakt wird heute sofort unterbrochen, die Mannschaften können sich neu formieren, dadurch wird es schwieriger, ein Offensivspiel aufzubauen. Damit hat sich das Spiel mehr zum Statischen hin entwickelt.“

Polter wechselt in die Niederlande

Stürmer Sebastian Polter wechselt nach seinem Vertragsende bei Union Berlin zum niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard. Dort erhält der 29-Jährige einen Zweijahresvertrag bis 2022. In Berlin war Polter einer der Fan-Lieblinge und erzielte in 104 Pflichtspielen 46 Toren für die Eisernen.

Derby-Held Sebastian Polter war beim 1. FC Union Berlin in Ungnade gefallen.
Derby-Held Sebastian Polter war beim 1. FC Union Berlin in Ungnade gefallen. © Imago/Matthias Koch

In der finalen Phase der vergangenen Saison durfte Polter aber nicht mehr für Union spielen, sondern nur noch mittrainieren. Ihm wurde seitens des Vereins „unsolidarisches Verhalten“ vorgeworfen. Dabei ging es um einen angeblich abgelehnten Gehaltsverzicht in Zeiten der Corona-Krise. Der Stürmer hatte die Darstellung des Vereins mehrfach energisch zurückgewiesen.

Bielefeld leiht Augsburger Cordova aus

Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld hat den Angreifer Sergio Cordova (23) vom FC Augsburg für ein Jahr ausgeliehen. Der Nationalspieler aus Venezuela kam für die Augsburger seit 2017 auf 62 Bundesligaeinsätze. „Sergio ist ein variabel einsetzbarer Angreifer, der mit seiner Leidenschaft, seiner Laufintensität und seiner Robustheit überzeugt. Darüber hinaus wird er auch mit seiner Mentalität gut in unsere Mannschaft passen“, sagte Arminias Trainer Uwe Neuhaus.

Sergio Cordova wechselt nach Bielefeld.
Sergio Cordova wechselt nach Bielefeld. © dpa