Hamburg. Brite übernimmt Posten von Carsten Segert und kümmert sich auch um die U18. Den Weg nach Hamburg fand Jackson auf kuriose Weise.

Warum es wichtig ist, in der Schule aufzupassen, auch wenn sich einem der Sinn nicht sofort erschließt? Gareth Jackson weiß das jetzt. Fünf Jahre lang lernte der aus Burgess Hill nördlich von Brighton stammende Engländer Deutsch. Und auch wenn die Sprachkenntnisse nur noch rudimentär vorhanden sind, konnte der 30-Jährige in den vergangenen Tagen immerhin Bruchstücke aus dem Gedächtnis hervorkramen.

Am Montag vergangener Woche war Jackson nach Hamburg gekommen, um hier eine besondere Mission voranzutreiben. Auf seiner ersten Auslandsstation übernimmt der Junggeselle das Amt des Cheftrainers bei den Bundesligamännern des Hamburger Rugby-Clubs (HRC). Er folgt dort auf Carsten Segert (53), der seine Demission nach sechs Jahren Zusammenarbeit mit schweren Vorwürfen in Richtung HRC-Vorstand garniert hatte (Abendblatt berichtete).

Gareth Jackson ist von seinem neuen Umfeld sehr angetan

Die Vergangenheit jedoch ist nicht Jacksons Thema. Der Mann, der seine aktive Rugbykarriere wegen einer Rückenverletzung vor fünf Jahren beenden musste und seitdem in diversen Funktionen für Vereine und den englischen Verband RFU hauptsächlich in der Entwicklung junger Spieler und Coaches arbeitete, ist von seinem neuen Umfeld sehr angetan. „Hier herrscht ein tolles Miteinander, alle arbeiten zukunftsorientiert und proaktiv“, sagt er.

Seinen Weg nach Hamburg fand Jackson auf kuriose Weise. Weil seine Cousine in die Stadt gezogen war, suchte er im Internet nach Verbindungen zum Rugby – und stieß auf die Stellenausschreibung. „Ich dachte: Wenn ich diese Chance nicht nutze, werde ich mich später ärgern“, sagt er. Auf seine Bewerbung meldete sich umgehend Teammanager Eric Mau. Man wurde sich einig – und nun lebt Gareth Jackson in einer Wohnung in Hoheluft und versucht, sich mit der neuen Liga vertraut zu machen.

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Ein Saisonziel wollen der Coach, der sich auch um die Jugend- und Trainerausbildung im HRC kümmern soll, und sein Team am Sonnabend bei einem Teambuilding-Event festlegen. Ob die Spielzeit wie geplant am 12./13. September starten kann, steht noch nicht fest. In Hamburg ist aktuell nicht einmal Training ohne Einschränkungen möglich. „Wir tun, was wir können, und werden bereit sein, wann immer es losgeht“, sagt der neue Coach. Diese Einstellung ist ein Grund dafür, dass man ihn geholt hat.