Rio de Janeiro. Weil er seine Geliebte töten und an Hunde verfüttern ließ, musste Bruno Fernandes hinter Gitter. Bald könnte er wieder Fußball spielen.

Trotz der Kontroverse um die Verpflichtung des wegen Mordes an seiner Ex-Geliebten verurteilten Torhüters Bruno Fernandes will der brasilianische Viertligist Rio Branco Football Club daran festhalten. Dies berichtete die Nachrichtenagentur „Agência Brasil“ am späten Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf den Club-Präsidenten.

Nachdem der Vorstand am Sonntag angekündigt hatte, den 35-Jährigen unter Vertrag zu nehmen, zog sich zunächst der langjährige Sponsor des Vereins aus dem Amazonas-Bundesstaat Acre zurück, dann trat die Trainerin der Frauenmannschaft des Vereins zurück.

„In meinem Verständnis legitimiert diese Gelegenheit, die Torhüter Bruno erhält, die Unwirksamkeit der Gesetze in unserem Land, sozialisiert die Straffreiheit für Frauenmorde weiter und trübt das Image unserer Mannschaft, denn das von ihm orchestrierte Verbrechen ist anerkanntermaßen abscheulich“, schrieb Trainerin Rose Costa auf Facebook. Der Fall, der Brasilien vor zehn Jahren schockte, ist im kollektiven Gedächtnis des Landes geblieben.

Bruno stand an der Schwelle zur Selecao

Bruno war 2009 als Kapitän mit Flamengo Rio de Janeiro brasilianischer Meister geworden und galt als Kandidat für die Nationalmannschaft. Derzeit verbüßt er allerdings eine Freiheitsstrafe von über 20 Jahren, weil er seine frühere Geliebte töten und an Hunde verfüttern ließ. Motiv für den Mord soll gewesen sein, dass Eliza Samudio trotz bereits erfolgter Trennung ein gemeinsames Kind nicht abgetrieben hatte und zur Welt brachte. An der Tat waren auch Brunos Ehefrau und einige Bekannte beteiligt.

2017 kam Bruno durch eine Verfügung eines Bundesgerichts frei und spielte vorübergehend beim Zweitligaverein Club Boa Esporte. Später wurde die Entscheidung allerdings kassiert und er musste wieder in Haft. Im Juli 2019 schließlich kam Bruno in den halboffenen Vollzug.