Berlin. Am ersten Turniertag schieden alle vier deutschen Profis im Viertelfinale aus. Leistung von Tommy Haas war mehr als ehrenwert.

480 Tennisfans, mehr waren es nicht, die sich am ersten Tag des Einladungsturniers „Bett1Aces“ auf den Rängen des Steffi-Graf-Stadions verloren, was angesichts von Ticketpreisen zwischen 120 und 150 Euro keine große Überraschung war. 800 wären nach den geltenden Corona-Vorschriften erlaubt gewesen, und verdient hätte Tommy Haas den Maximalzuspruch allemal gehabt. Die Leistung des 42 Jahre alten Altmeisters, der seine aktive Karriere im März 2018 beendet hatte, war mehr als ehrenwert. Gegen Italiens Shootingstar Jannik Sinner (18/Nr. 73 der Weltrangliste), der im vergangenen Jahr als bislang jüngster Spieler der Geschichte das „Next Generation“-Finalturnier gewonnen hatte, unterlag der Wahl-Kalifornier dennoch mit 4:6, 6:3, 8:10. Im Halbfinale fordert Sinner am Dienstag den Topgesetzten Dominic Thiem (26/Österreich).

„Ich habe herausgeholt, was möglich war. Ich hätte auch abgeschossen werden können, aber es ist phänomenal, dass ich so gut mithalten und den Fans etwas bieten konnte“, sagte der gebürtige Hamburger, der die Pressekonferenz im Stehen absolvierte, um Muskelkrämpfen vorzubeugen. „Ich spüre meinen Körper ziemlich, ich bin solche Belastungen nicht mehr gewohnt“, sagte er.

Jan-Lennard Struff unterlag dem Spanier Roberto Bautista Agut

Am Montagmittag hatte im Eröffnungsmatch auch der aktuell zweitbeste deutsche Profi den Halbfinaleinzug knapp verpasst. Jan-Lennard Struff (30/Warstein/Nr. 34) unterlag dem Spanier Roberto Bautista Agut (32/Nr. 12) mit 3:6, 6:3 und 7:10 und hat nun wie Haas drei Tage Zeit, um sich auf den zweiten Turnierteil vorzubereiten, der von Freitag bis Sonntag auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof ansteht. Bautista Agut trifft im Halbfinale am Dienstag auf den Italiener Matteo Berrettini (24/Nr. 8).

Bitter verlief für Julia Görges (31/Nr. 38) der erste Turniereinsatz nach der Zwangspause. Die Fedcupspielerin aus Bad Oldesloe musste gegen die Lettin Anastasija Sewastowa (30/Nr. 43) beim Stand von 3:6, 3:4 aufgeben, nachdem sie sich bei einem Ballwechsel am rechten Sprunggelenk verletzt hatte. Sewastowa spielt gegen die topgesetzte Ukrainerin Jelina Switolina (25/Nr. 5) um den Finaleinzug. Das zweite Semifinale bestreiten die Niederländerin Kiki Bertens (28/Nr. 7) und die Tschechin Petra Kvitova (30/Nr. 12), die Andrea Petkovic (32/Darmstadt/Nr. 87) 6:4, 6:1 bezwang.