Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 4. Juni 2020:

Italien: Verband richtet Hilfsfonds ein

Der italienische Fußball-Verband hat die Einrichtung eines mit 21 Millionen Euro dotierten Hilfsfonds zur Unterstützung der unteren Ligen beschlossen. Der Fonds wurde aufgrund eines Vorschlags von Präsidenten Gabriele Gravina eingerichtet und soll vor allem Clubs der Serie B, C und die Amateureinliga und den Frauenfußball unterstützen. „Es handelt sich um eine einmalige Initiative, mit der der Verband den gesamten Fußball in dieser schwierigen Phase unterstützen will“, sagte Gravina.

Härtefallantrag: Schalke 04 verärgert Fans

Ein Schreiben des FC Schalke 04 an seine Fans hat für Aufregung gesorgt. Wer vor 2022 sein Geld für nicht nutzbare Bundesliga-Tickets zurückfordere, solle den Königsblauen seine finanzielle Notlage offenlegen, hieß es in dem Antrag. Am Mittwochabend entschuldigte sich der Verein.

„In den Anschreiben an Fans und dem darin aufgeführten "Härtefallantrag" hat Schalke 04 unpersönliche und wenig empathische Formulierungen verwendet – dafür entschuldigen sich der Verein und die Mitarbeiter des Service Centers bei allen Fans in aller Form“, hieß es auf der Vereins-Homepage. Das hätten man besser formulieren können und müssen.

Fans des FC Schalke 04 beschwerten sich vor allem in den sozialen Netzwerken vehement über den Härtefallantrag ihres Clubs.
Fans des FC Schalke 04 beschwerten sich vor allem in den sozialen Netzwerken vehement über den Härtefallantrag ihres Clubs. © imago / Pakusch

Zuvor hatte die Verbraucherzentrale keine Einwände gegen das Formular erhoben, da es „der gesetzlichen Gutscheinregelung entspricht“, wie Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale sagte. Er bezeichnete das Einfordern von Belegen direkt bei der Antragstellung jedoch als „vielleicht nicht gerade kundenfreundlich“.

Der Verein räumte „Fehler im Umgang mit Ticketrückerstattungen“ ein und versprach, dass „jeder Antrag von Fans, die aus wirtschaftlichen Gründen auf eine sofortige Rückerstattung des Ticketpreises angewiesen sind, wohlwollend bearbeitet wird.“ Es werde niemand Belege einreichen müssen, und es werde selbstverständlich niemand „kontrolliert“, hieß es weiter.

Labbadias Hertha bekommt weitere 150 Millionen

Die von Ex-HSV-Coach Bruno Labbadia trainierte Hertha bekommt im Herbst das nächste dicke Finanzpaket von Investor Lars Windhorst. Laut der „Sport Bild“ haben sich die Verantwortlichen der Berliner mit dem Unternehmer darauf geeinigt. Der entsprechende Beschluss durch die Vereinsgremien sei nur eine Formsache.

Ein Sprecher der Beteiligungsgesellschaft Tennor bestätigte die andauernden Verhandlungen mit Hertha. Ein Einigung über die Summe von 150 Millionen Euro gebe es bislang aber noch nicht.

Auf Erfolgskurs: Bruno Labbadia holte mit Hertha BSC zehn von zwölf möglichen Punkten seit dem Restart.
Auf Erfolgskurs: Bruno Labbadia holte mit Hertha BSC zehn von zwölf möglichen Punkten seit dem Restart. © imago / Poolfoto

Windhorst hatte eine weitere Zahlung in dreistelliger Millionenhöhe bereits seit Monaten in Aussicht gestellt. Er hatte über Tennor 2019 für 224 Millionen Euro insgesamt 49,9 Prozent an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erworben. Mit dem neuen Paket würden seine Anteile an der KGaA auf rund 60 Prozent erhöht.

Zorc: Zukunft von Hakimi beim BVB „offen“

Die Zukunft des von Real Madrid an Borussia Dortmund verliehenen Achraf Hakimi ist weiter offen. „Ich halte mich an die Fakten“, sagte Sportdirektor Michael Zorc dem „Kicker“. „Achraf hat einen Anschlussvertrag bei Real.“ Darüber hinaus sei „noch nichts entschieden“ und „diese Personalie ist noch offen. Wir können uns Hakimi weiter beim BVB vorstellen“. Der 21 Jahre alte Marokkaner hat sich in seinen bald zwei Jahren in Dortmund vom Abwehr- zum Flügelspieler entwickelt und kommt in dieser Saison auf neun Tore und zehn Vorlagen.

Völler: Hygienekonzept nachjustieren

Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler wünscht sich eine Nachjustierung beim Hygiene- und Sicherheitskonzept der DFL. „Mittlerweile ist es schwer nachvollziehbar, dass Menschen in Cafés ohne Mundschutz ihren Cappuccino trinken dürfen, während unsere Co-Trainer, die Ersatzspieler und wir Offiziellen auf der Tribüne mit großem Abstand und an der frischen Luft noch eine Maske tragen müssen“, sagte der 60 Jährige der „Bild“.

Das vorliegende Konzept sei vor sechs Wochen geschrieben worden, „als die Zahlen viel dramatischer waren“. Völler bekräftigte allerdings auch, dass es wichtig gewesen sei, das Konzept in der Corona-Krise so rigoros umgesetzt zu haben. „Die Situation hat es zu dem Zeitpunkt so verlangt.“ Über eine Teilöffnung für Zuschauer sollte man erst nach dem Ende der Saison diskutieren.

Balotelli fordert Entschädigung von Brescia

Der italienische Starstürmer Mario Balotelli steht vor dem Bruch mit seinem Club Brescia Calcio. Der 29-Jährige fordert vom Tabellenletzten der Serie A eine Entschädigung von 400.000 Euro, weil er seiner Meinung nach willkürlich vom Mannschaftstraining ausgeschlossen worden ist.

Die Auflösung seines Vertrages, die ihm Clubchef Massimo Cellino vorgeschlagen hatte, wolle Balotelli nicht annehmen, berichtet die "Gazzetta dello Sport". Balotelli habe seine Anwälte beauftragt, sich um den Fall zu kümmern.

Mario Balotelli steht mal wieder in den Schlagzeilen.
Mario Balotelli steht mal wieder in den Schlagzeilen. © imago / Gribaudi/ImagePhoto

Cellino hatte sich zuletzt kritisch über Balotelli geäußert und ihn als „Enttäuschung“ bezeichnet. „Ich dachte, dass Balotelli sich im Club seiner Heimatstadt Brescia wohlfühlen würde, doch ich habe mich geirrt. Mario lebt nach seinen eigenen Regeln. Man sagt ihm etwas – und er tut das Gegenteil“, sagte Cellino.

Champions-League-Blitzturnier in Frankfurt?

Frankfurt soll laut der "Bild" ein Kandidat für die Ausrichtung eines möglichen Blitzturniers in der Champions League sein. Für das Event, das im August stattfinden könnte, soll es auch Bewerbungen aus Portugal und Russland geben. Laut Bild hat die Uefa am Mittwoch Ausschreibungsunterlagen an die Mitgliederverbände geschickt. Die Gastgeberstadt muss offenbar vier Stadien benennen, die in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern liegen.

Dass in der Königsklasse nach den verbleibenden vier Achtelfinal-Rückspielen sämtliche ausstehenden Paarungen im üblichen Format mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden, ist aufgrund des engen Zeitfensters in diesem Jahr praktisch ausgeschlossen. Ein Blitzturnier mit K.o.-Spielen wäre eine mögliche Lösung.

Boateng schlägt Rassismus-Alarm

Jérôme Boateng wünscht sich im Kampf gegen Rassismus noch eine stärkere Positionierung prominenter Persönlichkeiten. „Unsere Stimmen werden gehört, wir haben eine Plattform und Reichweite“, sagte der Bayern-Profi der "Deutschen Welle".

„Nicht jeder weiße Sportler, der sich jetzt nicht äußert, ist Rassist. Das ist klar. Wenn ich Videos von Demos sehe, sehe ich Menschen aller Hautfarben. Aber natürlich ist es wünschenswert, dass sie ihre Bekanntheit auch für dieses Thema einsetzen. Viele machen das, aber ich denke, da ist noch viel Luft nach oben.“

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In Deutschland habe er „sehr viele gute Erfahrungen“ gemacht. Aber, sagte Boateng, „insgesamt geht es in eine gewisse Richtung, wo ich mir denke, wir waren doch schon weiter“. Der Fall George Floyd halte einem „vor Augen, wie weit verbreitet Rassismus gegen Schwarze in Amerika immer noch ist und welche Rolle “Racial Profiling' in den USA spielt".

Das „Allerwichtigste“ für Boateng ist deshalb die Erziehung der Kinder. „Es liegt immer an den Eltern und an dem, was sie ihren Kindern mitgeben. Auch in den Schulen müsse das Thema Rassismus “fester Bestandteil des Unterrichts sein. Nur so kommen wir weiter".

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BVB beschäftigt sich mit Rückkehr der Fans

Borussia Dortmund erarbeitet derzeit ebenfalls einen Plan zur baldigen Rückkehr von einzelnen Fans ins Stadion. „Wir sollten erstmal froh sein, überhaupt spielen zu dürfen. Aber natürlich beschäftigen wir uns mit allen Optionen“, sagte Michael Zorc. „Wir spielen alles durch, besprechen die Dinge dann aber mit der Politik.“ Wie viele Fans unter Auflagen wieder ins über 80.000 Zuschauer fassende Dortmunder Stadien könnten, ist derzeit noch nicht absehbar.

Zuvor hatte Bayern Münchens Vorstandsmitglied Oliver Kahn erste Gedanken über eine Fan-Rückkehr öffentlich gemacht. „Natürlich haben wir uns das mal angeschaut“, sagte der frühere Nationaltorhüter bei „Sky90". Er sei „ein absoluter Freund davon, früher oder später wieder über Zuschauer nachzudenken“.

In naher Zukunft könne es allenfalls um „einen Bruchteil der Vollbesetzung“ gehen, hatte Kahn betont und mit Blick auf das aktuelle Hygienekonzept der DFL eine Zahl von „10.000 bis 11.000“ Zuschauern für die Münchner Allianz Arena genannt. Diese fasst bei Bayern-Heimspielen in der Bundesliga sonst 75.000 Besucher.