Hamburg. Schweiz legt Fußball-Neustart fest. Labbadia mahnt Demut an. Juve-Star wiederholt positiv getestet. Neuer Termin für Horner Derby.

Die Coronakrise hat auch massive Auswirkungen auf die Welt des Sports.

Die Entwicklungen am Mittwoch, den 29. April 2020:

VfB-Sportchef: Fußball fehlt Glaubwürdigkeit

Aus Sicht von Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat zeigt sich im Zuge der Coronakrise ein grundsätzliches Problem des Profifußballs. Es werde derzeit deutlich, dass „der Fußball im Allgemeinen und auch unser Anliegen mit Spielen ohne Zuschauer den Fortbestand der Clubs zu sichern, teilweise kritisch gesehen wird“, sagte der 47-Jährige am Mittwoch. Zu beantworten, woran das liegt, sei überfällig.

Er will den Sport wieder in den Vordergrund rücken: Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat.
Er will den Sport wieder in den Vordergrund rücken: Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat. © Imago/Sportfoto Rudel

„Für mich persönlich gesprochen ist es ganz klar: Das Spiel selbst steht nicht mehr im Mittelpunkt, es fehlt dem Fußball an vielen Stellen an Glaubwürdigkeit und an Transparenz“, sagte der Sportdirektor des Zweitligisten VfB Stuttgart. „Der Fußball hat sich zu weit von seiner Basis entfernt. Es wird teilweise vernachlässigt, was das Spiel Vielen bedeutet.“

DFL und DFB unterrichten den Sportausschuss

DFL und DFB werden ihre „Planungen und Konzepte zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs oder Beendigung der Saison“ am kommenden Mittwoch im Bundestags-Sportausschuss vorstellen. Bei der Sitzung im Berliner Paul-Löbe-Haus soll zudem der DOSB über die „Auswirkungen der Corona-Pandemie im Sport“ berichten.

Nachdem das Arbeitsministerium und die Sportministerkonferenz vom DFL-Konzept überzeugt wurden, erhofft die Liga nun schon am Donnerstag von der Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder deutliche politische Signale. Bei einer Zustimmung für Geisterspiele aus dem Kanzleramt könnte womöglich Mitte oder Ende Mai in den leeren Stadien der Liga wieder der Ball rollen.

Radsport: Neuer UCI-Kalender am 5. Mai

Der Radsport-Weltverband UCI hat die Veröffentlichung seines angepassten World-Tour-Kalenders auf den 5. Mai verschoben. „Die kürzlich von bestimmten europäischen Regierungen ergriffenen Maßnahmen zur Einschränkung von Massensportveranstaltungen müssen noch berücksichtigt werden“, hieß es am Mittwoch seitens des Verbandes. Ursprünglich wollte die UCI den Kalender noch im April bekannt geben.

Neben den neuen Terminen sollen auch Teilnahmebedingungen wie beispielsweise die Anzahl der Athleten zu Beginn eines Rennens festgelegt werden. Zudem soll eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, „deren Ziel es ist, die Maßnahmen zu definieren, die insbesondere im Hinblick auf die Gesundheit zu ergreifen sind“.

Uefa hält Fortsetzung der Ligen für möglich

Aus Sicht des medizinischen Uefa-Komitees ist eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in den europäischen Ligen unter Beachtung bestimmter Vorgaben möglich. „Alle Fußball-Organisationen, die planen, ihre Wettbewerbe wieder aufzunehmen, werden umfassende Protokolle anfertigen, die sanitäre und betriebliche Bedingungen vorgeben, damit die Gesundheit der involvierten Personen gesichert und die öffentliche Ordnung beibehalten wird“, sagte Tim Meyer, Vorsitzender des Komitees.

Unter diesen Bedingungen und unter Beachtung der örtlichen Vorgaben, sagte Nationalmannschafts-Arzt Meyer weiter, sei es „definitiv möglich, die unterbrochenen Wettbewerbe fortzusetzen“. Die DFL hatte in der Vorwoche bereits ihr Sicherheitskonzept zur Fortsetzung der Bundesliga und 2. Liga vorgestellt und inzwischen auch positive Signale aus wichtigen Teilen der Politik erhalten.

Eine Wiederaufnahme des seit Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen Spielbetriebs ist für Mitte oder Ende Mai vorgesehen, eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus. Andere Ligen, etwa die Eredivisie in den Niederlanden, haben ihre Saison hingegen bereits abgebrochen. Die Uefa erwartet detailliertere Pläne der einzelnen Ligen bis zum 25. Mai.

Beschlossen: Geisterspiele für Janjicic & Co.

Der Schweizer Profifußball läuft wieder an. Vom 8. Juni an dürfen Fußballspiele stattfinden, allerdings ohne Zuschauer. Möglich wird das, weil die Regierung die Corona-Maßnahmen am Mittwoch schneller gelockert hat als geplant.

Der ehemalige HSV-Profi Vasilije Janjicic (FC Zürich) darf im Juni wieder gegen den Ball treten.
Der ehemalige HSV-Profi Vasilije Janjicic (FC Zürich) darf im Juni wieder gegen den Ball treten. © Imago/Geisser

Mit den Geisterspielen können dann auch die seit März unterbrochenen Meisterschaften der Swiss Football League fortgesetzt werden.

Großveranstaltungen mit Publikum wird es aber den ganzen Sommer hindurch nicht geben. Dazu gehört auch das geplante Leichtathletik-Meeting der Diamond-League-Serie in Lausanne am 20. August.

Labbadia mahnt: "Nicht über Gesellschaft stellen"

Bruno Labbadia glaubt, dass der Profifußball in Zeiten von Corona ein Beispiel geben könnte, um schrittweise „einigermaßen wieder zu einem normaleren Leben zu kommen“. Der Trainer von Hertha BSC warnte in einer Videokonferenz am Mittwoch aber zugleich: „Das Letzte, was wir machen dürfen, ist, uns über die Gesellschaft zu stellen.“

Auch deshalb sagte der 54 Jahre alte Trainer zur erneuten Corona-Beratung der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag, von dem auch Signale für den Sport erwartet werden: „Momentan erwarte ich noch gar nichts.“

Entscheidend sei, wie man mit weiteren Lockerungen in der gesamten Gesellschaft umgehe. Dann könne auch die Frage geklärt werden, „wann wir einsteigen als Fußball“, sagte Labbadia. „Gut ist, dass wir ein schlüssiges Konzept haben. Wenn wir das gut umsetzen würden, wäre das vielleicht ein Signal für gewisse Betriebe“ und andere Bereiche: „Einer macht es vor, die anderen können hinterherziehen.“

Olympia trotz Corona? Japans Premier skeptisch

Japans Premierminister Shinzo Abe hält es für unwahrscheinlich, dass die um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio bei einer anhaltenden Corona-Pandemie in der geplanten Form stattfinden können.

„Wir müssen die Olympischen Spiele als Beweis für den Sieg der Menschheit über das Coronavirus abhalten“, sagte Abe im japanischen Parlament: „Wenn wir nicht in einer solchen Situation sind, wird es schwierig, die Spiele durchzuführen.“

Tokios OK-Chef Yoshiro Mori bekräftigte am Dienstag, dass es keine erneute Verlegung der Spiele geben wird. „In diesem Fall würden die Spiele abgesagt“, bekräftigte Mori im Gespräch mit der japanischen Sportzeitung Nikkan Sports.

TSG-Torhüter fürchtet Englische Wochen

Torhüter Oliver Baumann von der TSG 1899 Hoffenheim sieht zu viele Englische Wochen im Endspurt der Fußball-Bundesliga kritisch. „Über den Juni oder Juli hinaus zu spielen, wäre bestimmt schwierig. Denn man kann nach der Zwangspause auch nicht permanent alle drei Tage spielen, da sind Verletzungen vorprogrammiert. Wenn dir nach und nach die Spieler wegbrechen, hast du auch nichts gewonnen“, sagte der 29-Jährige in einem Kicker-Interview.

Baumann verspürt große Lust, wieder zu spielen. „Wegen mir könnte es nach der langen Pause gerne wieder losgehen. Es juckt in Händen und Füßen. Der Wettkampf fehlt“, sagte er. Man habe aber auch „eine große Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“.

Auch 2021 EM-Spiele in München

Fußball-Fans dürfen sich auch bei der EM 2021 auf vier EM-Spiele in der Münchener Allianz Arena freuen. Das hat der Stadtrat der bayerischen Landeshauptstadt am Mittwoch beschlossen.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bewertete das Votum als ein gutes Signal in der Coronakrise: "Die EM bringt viele positive Impulse für unsere Stadt und die Stadtgesellschaft mit sich. Gerade jetzt brauchen wir den Ausblick auf solche Veranstaltungen."

In München sollen drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft stattfinden. Als Gegner stehen Frankreich und Portugal fest. Der dritte Vorrundengegner muss noch ermittelt werden. Dazu wird ein Viertelfinale in München ausgetragen.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprach sich auch eine klare Mehrheit der Deutschen für Spiele in Bayern aus. 55 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich München als einen der Austragungsorte wünschen. Nur 17 Prozent waren dagegen, 28 Prozent enthielten sich der Antwort.

Minister: Neustarts in anderen Sportarten möglich

Die Sportminister der Bundesländer haben neben dem Fußball auch anderen Sportarten eine Wiederaufnahme ihrer Spielzeiten in Aussicht gestellt. „Die SMK hält eine Fortsetzung des Spielbetriebs anderer Sportarten in Form von 'Geisterspielen' für möglich, sofern entsprechende Konzepte durch die jeweilige Liga erarbeitet werden“, heißt es in einer Beschlussvorlage der Runde für das Kanzleramt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten kommen am Donnerstag zu einer weiteren Video-Schalte zusammen, bei der es auch um den Sport gehen könnte.

Die Einschätzung der Sportminister dürfte die Basketball-Bundesliga mit Freude zur Kenntnis nehmen. Die Basketballer sind außer den Fußballern die einzige große deutsche Liga, die ihre Saison noch nicht abgebrochen hat.

3. Liga: Kritik an "merkwürdigem" DFB-Verhalten

Vorstandssprecher Tobias Leege vom FSV Zwickau hat den Umgang des DFB mit den finanziellen Hilfen der DFL für die Drittligisten kritisiert. „Wir sind davon ausgegangen, dass wir über das Geld frei verfügen können. Der DFB hat uns am Montag mitgeteilt, dass dem nicht so ist“, sagte Leege am Mittwoch beim MDR in „Sport im Osten“.

DFL-Boss Christian Seifert hatte vergangene Woche betont, dass die Hilfe für die Drittligisten und Frauen-Bundesligisten nicht an Bedingungen geknüpft sei. Die DFL hatte eine Solidaritätszahlung von 7,5 Millionen Euro zugesichert. Inzwischen stellte sich heraus, dass wohl lediglich die Überweisung von der DFL an den DFB bedingungslos ist. Der DFB will Teile der Gelder unter anderem für Coronatests zweckgebunden einsetzen.

„Der verbleibende Betrag soll nach einer Teilnahme an Geisterspielen an die Vereine ausgeschüttet werden. Wenn danach noch ein Betrag übrig bleibt, soll der Rest an die Landesverbände ausgereicht werden“, erklärte Leege, der das Vorgehen „merkwürdig“ nannte.

Paderborn-Profis konkretisieren Gehaltsverzicht

Die Spieler des SC Paderborn haben in Gesprächen mit dem Wirtschaftsrat des Fußball-Bundesligisten die Rahmenbedingungen ihres Verzichts auf Teile des Gehalts konkretisiert. „Es war von Anfang an klar, dass wir als Mannschaft auch unseren Beitrag leisten wollen. Ganz wichtig war für uns aber, für welchen Zweck die Summe eingesetzt wird, auf die wir gemeinschaftlich verzichten“, wird Mannschaftskapitän Christian Strohdiek in einer Vereinsmitteilung zitiert.

„Es ist beeindruckend, wie solidarisch sich unsere Spieler mit dem Verein zeigen. Wir kommen damit unserem Ziel ein großes Stück näher, die Zukunft des Vereins und die weitere Beschäftigung aller Mitarbeiter zu sichern“, sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsrates, Präsident Elmar Volkmann. Auf wie viel Geld die Spieler genau verzichten, darüber machte der Verein keine Angaben.

Corona: Dybala zum vierten Mal positiv getestet

Paulo Dybala muss sich in seiner Quarantäne weiter gedulden. Der Argentinier vom italienischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin ist zum vierten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichten italienische Medien übereinstimmend.

Juve-Stürmer Paulo Dybala lebt derzeit in Dauer-Quarantäne.
Juve-Stürmer Paulo Dybala lebt derzeit in Dauer-Quarantäne. © Imago/PanoramiC

Dybala darf seit 39 Tagen sein Haus nicht verlassen. Auch seine Freundin Oriana Sabatini wurde positiv getestet. Wann die Serie A fortgesetzt wird, ist weiterhin offen. Die Liga pausiert seit dem 9. März.

Eishockey: Vollgesichtsschutz in der DEL?

Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) möchte neue rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, um den Wiedereinstieg in den Spiel- und Trainingsbertrieb zu ermöglichen. Dafür regt der DEB eine gemeisame „Task Force Eishockey“ mit der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der DEL2 sowie den Ausrüstern an.

Wie der DEB am Mittwoch mitteilte, sollen unter anderem die „gesetzlichen Vorgaben zum durchsichtigen Vollgesichtsschutz“ angepasst werden. Der Vollgesichtsschutz ist im Regelwerk des DEB derzeit nur für Nachwuchsspieler und Frauenspielerinnen verpflichtend zu tragen.

Die Reaktionen aus der DEL und DEL2 zum Vorstoß des DEB seien sehr positiv ausgefallen. Die gute Zusammenarbeit sei „ein sehr gutes Fundament für die Herausforderungen der kommenden Wochen und Monate“, sagte Verbandspräsident Franz Reindl in der Mitteilung.

Die DEL hatte ihre Saison schon am 10. März abgebrochen und plant nun, die neue Saison regulär am 18. September zu starten.

Willy Sagnol: Abruch in Ligue 1 richtig

Der ehemalige französische Fußballprofi Willy Sagnol hält den Saisonabbruch in der französischen Ligue 1 für richtig. „Insgeheim haben wir in Frankreich vielleicht ohnehin schon darüber nachgedacht, dass es seriös wäre, bis September mit allem auszusetzen“, sagte der langjährige Spieler des FC Bayern München bei Sport 1. Fußball habe derzeit einfach keine Priorität.

Für die Zeit nach der Coronakrise wünscht sich der 43-Jährige Veränderungen im Fußball. „Vielleicht kommt er zurück wie vor 20 Jahren und wird nicht mehr so kommerziell sein (...)“, sagte Sagnol. „Dann gibt es nicht mehr nur das reine Business.“

Geisterspiele: Entscheidung wird wohl vertagt

Die Entscheidung über einen Saison-Neustart im deutschen Profifußball wird voraussichtlich nicht am Donnerstag fallen. Obwohl die Sportministerkonferenz (SMK) den Wiederbeginn trotz der Coronakrise für Mitte/Ende Mai empfiehlt und diese Position die Grundlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder sein soll, geht die SMK nicht von einem Beschluss aus.

„Wir rechnen derzeit nicht mit einer Entscheidung über Öffnungen nach dem Gespräch der Kanzlerin mit den MinisterpräsidentInnen morgen“, teilte ein Sprecher der SMK-Vorsitzenden Anja Stahmann am Mittwoch auf SID-Anfrage mit: „Die ganzen Auswirkungen der vorsichtigen Öffnungen werden sich vermutlich erst im Verlaufe der kommenden Woche vollständig abschätzen lassen.“ Deshalb geht die SMK davon aus, dass es frühestens Anfang Mai einen Beschluss geben wird.

Auch Branchenprimus FC Bayern München müsste bei einem Bundesliga-Neustart vor leeren Rängen spielen.
Auch Branchenprimus FC Bayern München müsste bei einem Bundesliga-Neustart vor leeren Rängen spielen. © Imago/Sportfoto Rudel

„Die Fortsetzung des Spielbetriebes in der Fußball-Bundesliga vor leeren Zuschauerrängen erachtet die SMK nach wie vor ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar“, hatte die Bremer Sportsenatorin und Grünen-Politikerin Stahmann zuletzt gesagt.

Und in einer aktuellen Beschlussvorlage heißt es unter anderem: „Die SMK hält die Fortsetzung des Spielbetriebes und mithin die Begrenzung des ansonsten entstehenden wirtschaftlichen Schadens in der 1. und 2. Fußballbundesliga für die dort startberechtigten 36 Vereine auf deren Kosten ab Mitte/Ende Mai für vertretbar."

Deutsche Fußballliga sieht Konzept für Bundesliga als alternativlos

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    Motorrad: WM-Lauf am Sachsenring gestrichen

    Auch der Große Motorrad-Preis von Deutschland auf dem Sachsenring fällt wie befürchtet der Coronakrise zum Opfer. Der vom 19. bis 21. Juni geplante Lauf in Hohenstein-Ernstthal wird in diesem Jahr ersatzlos gestrichen. Das teilten Veranstalter ADAC und WM-Vermarkter Dorna am Mittwoch mit.

    Der ADAC und die Dorna hatten einen Alternativtermin im September mit Geisterrennen zwar geprüft, aber verworfen. Im kommenden Jahr soll der einzige deutsche WM-Lauf wieder planmäßig stattfinden. Danach läuft der Vertrag aus, doch ein neuer wird seit einiger Zeit verhandelt.

    Premier-League: Neustart am 13. Juni?

    Die Pläne für eine Wiederaufnahme der englischen Premier League werden offenbar konkreter. Laut einem Bericht der Daily Mail haben erste Vereine ihre Mitarbeiter darüber informiert, dass sie mit einer Fortsetzung der Spiele am 13. Juni rechnen, möglicherweise auch schon früher. Zuvor hatte der Sender BBC von einem geplanten Neustart am 8. Juni berichtet.

    Voraussetzung dafür ist die Zustimmung von Gesundheitsexperten und Politik. Nach Informationen der Daily Mail sollen Ende der Woche Gespräche zwischen der Liga und der Regierung stattfinden, in denen die Premier-League-Vereine über die Möglichkeiten und Bedingungen für eine Wiederaufnahme der Saison informiert werden.

    Laut BBC wollen die 20 Clubs am Freitag in einer Videokonferenz darüber diskutieren, wo die verbleibenden Spiele stattfinden sollen. Schon länger wird spekuliert, dass die Partien ohne Publikum an wenigen ausgewählten, neutralen Spielorten ausgetragen werden - möglicherweise nicht in Stadien, sondern auf Trainingsplätzen.

    Tokio 2021 nicht von Impfstoff abhängig?

    Die Austragung der Olympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr ist nach Ansicht von IOC-Mitglied John Coates nicht von der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus abhängig. Der Koordinator reagierte damit auf eine Aussage des japanischen Ärzteverbandes, dass die Sommerspiele vom 23. Juli bis 8. August 2021 nur über die Bühne gehen könnten, wenn ein Impfstoff verfügbar ist.

    "Ich habe diese Meinung zur Kenntnis genommen“, sagte Coates der australischen Nachrichtenagentur AAP. „Aber der Rat, den wir von der Weltgesundheitsorganisation bekommen haben, ist, weiter für dieses Datum zu planen, was wir auch tun. Das ist unabhängig von einem Impfstoff.“ Das IOC werde sich weiter von der WHO und den japanischen Gesundheitsbehörden leiten lassen, was zu tun sei. Coates: "Ein Impfstoff wäre aber schön."

    Frankreich-Abbruch: PSG will ins Ausland

    Nach den neuen Bestimmungen in Frankreich im Zuge der Coronavirus-Pandemie ist für Verbandspräsident Noel Le Graet die Fußball-Saison beendet. „Die Entscheidung, mit den Spielen aufzuhören, ist die richtige. Die Gesundheit hat Priorität“, sagte Le Graet der Sportzeitung L'Equipe. Der Liga-Verband LFP kündigte an, die Maßnahmen zu begutachten und eine Generalversammlung einzuberufen.

    Am Dienstag hatte Premierminister Édouard Philippe in einer Rede vor der Nationalversammlung gesagt, dass die Saison 2019/20 der Profisportarten nicht wieder aufgenommen werden könne, auch nicht im Fußball. Laut Sportministerium sind bis Ende Juli keine Spiele - auch nicht unter Ausschluss von Fans - erlaubt. Da in der Ligue 1 noch zehn Spieltage - für Meister Paris Saint-Germain sogar elf - zu absolvieren sind, ist ein Saisonabbruch wahrscheinlich. PSG mit Trainer Thomas Tuchel könnte angesichts eines Vorsprungs von zwölf Punkten auf Olympique Marseille zum Meister erklärt werden.

    Der einflussreiche Lyon-Boss Jean-Michel Aulas will sich mit einem Liga-Ende nicht abfinden und schlägt Playoffs vor. Kein Wunder, Champions-League-Teilnehmer Olympique Lyon liegt nur auf Platz sieben der Tabelle und wäre international nicht mehr vertreten. Le Graet will zumindest den nationalen Pokal retten und das Finale zwischen PSG und AS Saint-Etienne Anfang August austragen.

    Nasser Al-Khelaifi hat als Chef von Paris Saint-Germain nur die europäische Königsklasse im Visier. "Wir planen für die Champions League, wann immer und wo immer sie auch gespielt wird. Wenn es nicht möglich ist, in Frankreich zu spielen, dann werden wir im Ausland spielen“, sagte Al-Khelaifi. Die Uefa überlegt, den Europapokal im August noch zu Ende zu bringen.

    Formel 1: Hockenheim offen für Notplan

    Die Geschäftsführung des Hockenheimrings steht der möglichen Austragung eines Formel-1-Rennens noch in dieser Saison offen gegenüber. „Wir würden eine konkrete Anfrage prüfen und uns Gesprächen nicht verschließen“, sagte Jorn Teske, der neben Jochen Nerpel die Geschäfte auf dem Traditionskurs führt, am Mittwoch. „Wir stehen ohnehin mit den Rechteinhabern in unregelmäßigem und lockerem Austausch.“ Hockenheim war für dieses Jahr aus dem Kalender der Formel 1 gefallen. Die Rechteinhaber hoffen mit einem Notkalender noch auf 15 bis 18 Rennen in diesem Jahr.

    DAZN: Freitags-Geisterspiele nicht live?

    Bei einer Fortsetzung der Fußball-Bundesliga-Saison mit Geisterspielen könnten die Live-Übertragungen der Freitagspartien laut einem Bericht der Sport Bild ausfallen. Bislang hat in dieser Spielzeit der Streamingdienst DAZN diese Begegnungen übertragen und dafür die Sublizenz von Eurosport erworben.

    Eurosport soll aber als einziger Medienpartner der Bundesliga eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Prämien bisher abgelehnt haben. So lange dieses Geld noch nicht überwiesen ist, dürfe DAZN nicht senden, berichtet die „Sport Bild“. Betroffen wären noch 14 Spiele. Weder Eurosport noch DAZN wollten sich äußern, auch die DFL wollte das Thema nicht kommentieren.

    DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hatte am vergangenen Donnerstag erklärt, dass sich die Vereinigung mit „fast allen“ Medienpartnern auf eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Prämien geeinigt habe. Er hatte von einer Ausnahme gesprochen. Es ging um die Zahlung der vierten und letzten Rate der Fernsehgelder, Medienberichten zufolge rund 300 Millionen Euro. Größter Medienpartner der DFL ist der Pay-TV-Sender Sky. Große TV-Partner sind zudem ARD und ZDF sowie Eurosport.

    Wann startet die Bundesliga wieder?

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      Galopp: Deutsches Derby auf 12. Juli verlegt

      Das ursprünglich für den 5. Juli geplante 151. Deutsche Derby in Hamburg soll nun am 12. Juli stattfinden. Mit der Verlegung will man dem Derby in Frankreich aus dem Weg gehen, dass nun am 5. Juli ausgetragen wird.

      Der deutsche Galopprennsport will ab dem 4. Mai wieder Rennen ohne Zuschauer veranstalten. Bisher fehlt aber noch die Genehmigung. In Frankreich soll ab dem 11. Mai wieder veranstaltet werden, da Pferderennen nicht unter Sport sondern unter die Bereiche Landwirtschaft und Glücksspiel fallen.

      Eintracht-Profi: Kaum Vorfreude auf DFB-Pokal

      Für Mittelfeldspieler Sebastian Rode vom Fußball-Bundeslisten Eintracht Frankfurt könnte der mögliche Neustart zumindest im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Bayern München ein Vorteil sein. „Momentan weiß niemand, wo man steht, wir kennen das Datum für das Spiel noch nicht mal“, sagte der 29-Jährige der Sport Bild: „Das ist eine Wundertüte, und vielleicht sind die Chancen deswegen gestiegen.“

      So richtig Vorfreude auf ein mögliches Pokalfinale kommt bei Rode allerdings nicht auf: „Es dämmert einem, dass es ohne Zuschauer stattfinden würde. Das mag man sich gar nicht vorstellen, denn mit dem Pokalfinale verbindet man Fans und das Feiern in Berlin.“

      Radsport: Doch Geister-Tour in Frankreich?

      Die Organisatoren der Tour de France sind am Zug. Das Sportministerium in Frankreich erwartet nach den neuen Bestimmungen in Frankreich im Zuge der Coronavirus-Pandemie vom Veranstalter ASO Anpassungen für das bedeutendste Radrennen der Welt. Es müssten Vorschläge gemacht werden, hieß es.

      Am Dienstag hatte Premierminister Édouard Philippe in einer Rede vor der Nationalversammlung gesagt, dass große Veranstaltungen mit mehr als 5000 Personen nicht vor September abgehalten werden dürften. Die Frankreich-Rundfahrt wurde erst am 15. April um zwei Monate nach hinten verlegt und sollte nun vom 29. August bis zum 20. September ausgetragen werden.

      Explizit auf den Radsport ging Philippe bei seinen Ausführungen allerdings nicht ein. Die Beschränkungen könnten aber auch über den 1. September hinaus ausgedehnt werden. Damit rückt auch das Szenario einer sogenannten Geister-Tour wieder in den Blick, was Tourchef Christian Prudhomme eigentlich abgelehnt hatte.

      Gute Nachrichten brachten die Regelungen am Dienstag für die Radprofis aber auch. Ab dem 11. Mai ist Individualtraining an der frischen Luft erlaubt. Davon profitiert auch der viermalige Toursieger Chris Froome, der in seinem Domizil in Monaco bislang nur auf der Rolle trainieren konnte.

      Frauen-Manager dankt der DFL

      Der Vorsitzende des DFB-Frauenausschusses hat die DFL für eine „beispiellose Solidaraktion“ mit der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga gelobt. Wie Siegfried Dietrich in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Rundschau schrieb, sei es klasse, dass die DFL-Clubs zugestimmt haben, insgesamt 7,5 Millionen Euro an 25 Vereine der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga zu gleichen Teilen zur Verfügung zu stellen. „Eine tolle Aktion, die uns nicht nur auf dem Weg aus der Krise helfen kann, sondern einen wichtigen Schulterschluss innerhalb der Fußballfamilie darstellt“, sagte er.

      Van Gerwen erklärt Verzicht bei Home-Tour

      Darts-Primus Michael van Gerwen hat seinen Verzicht auf eine Teilnahme bei der Home Tour mit seiner lebendigen Familie begründet. „Der Hauptgrund ist, dass es leise sein muss im Hintergrund. Und ich habe drei Hunde und zwei kleine Kinder. Da kann ich das nicht garantieren“, sagte der 31 Jahre alte Niederländer der Sport Bild.

      128 Profis treten derzeit in 32 Gruppen bei den Wettbewerben im Homeoffice gegeneinander an, van Gerwen zählt anders als Deutschlands bester Spieler Max Hopp nicht dazu.

      Erst vor wenigen Wochen wurde „Mighty Mike“, wie der Ranglisten-Erste genannt wird, zum zweiten Mal Vater.

      Bruchhagen hofft auf Fußball-Entschleunigung

      Fußball-Funktionär Heribert Bruchhagen plädiert dafür, die Saison mit Geisterspielen zu beenden. Und er setzt darauf, dass es nach der Corona-Pandemie eine andere Fußballwelt geben wird.

      "Ich hoffe, dass das Geschäft ein wenig entschleunigt, also Tempo rausgenommen wird. In den letzten 20 Jahren wurde schon viel Unsinn in der Branche gemacht", sagte der 71 Jahre alte ehemalige Vorstandsvorsitzende des HSV der Bild-Zeitung.

      DOSB: Rückkehr zu Vereinssport eingeleitet

      Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat auf dem Weg zurück zum vereinsbasierten Sporttreiben in Deutschland eine wichtige Hürde genommen. Die Sportminister der Länder haben sich für eine schrittweise Wiederaufnahme des Sport- und Trainingsbetriebes in enger Abstimmung mit dem DOSB-Konzept entschlossen und wollen diesen Beschluss der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten für die Gespräche ab dem 30. April übergeben.

      DOSB-Präsident Alfons Hörmann erklärte, man sei überzeugt, dass die Verantwortlichen in allen Verbänden und Vereinen den Wiedereinstieg „höchst verantwortungsvoll und vorbildlich“ umsetzen werden und dabei die Gesamtlage der Coronakrise in der Gesellschaft stets im Blick behalten. „Oberstes Gebot ist und bleibt die Eindämmung der Pandemie und die Gesundheit in der gesamten Bevölkerung“, so Hörmann.

      Aus den DOSB-Leitplanken und den überprüften Übergangs-Regeln der Verbände werde deutlich, dass es sich zunächst um ein vereinsbasiertes Sporttreiben handelt, das ausschließlich auf Freiluftaktivitäten abzielt und vollumfänglich die behördlichen Regelungen berücksichtigt. Sobald man ein positives Signal von der Politik bekomme, werde man „in enger Kommunikation mit den Vereinen vor Ort eine sachgerechte Umsetzung sicherstellen“, so Hörmann.

      In späteren Lockerungs-Schritten werden sich der DOSB und seine Mitgliedsorganisationen mit Bewegungsangeboten in der Halle auseinandersetzen. Sukzessive sollen anschließend auch die Rückkehr zum Wettkampfbetrieb und Kontakt- sowie Zweikampfsportarten in den Blick genommen werden.

      Ironman-WM: Frodeno bekräftigt Zweifel

      Der dreimalige Ironman-Weltmeister Jan Frodeno blickt weiter sehr skeptisch auf die geplante WM im Oktober auf Hawaii. In einem Gespräch auf dem Instagram-Kanal von zdfsport bekräftigte der 38 Jahre alte Triathlet seine Bedenken angesichts der Coronavirus-Pandemie. „Man müsste ja schon im September anreisen. Ich halte es für sehr optimistisch, wenn jetzt viele noch von der Qualifikation reden“, sagte Titelverteidiger Frodeno.

      Geplant ist das Rennen über 3,86 Kilometer Schwimmen im Pazifik, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen für den 10. Oktober. Bisher mussten alle Ironman-Rennen in diesem Jahr wegen der weltweiten Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus abgesagt oder verschoben werden.

      Damit fehlt den Athletinnen und Athleten auch die Möglichkeit, sich überhaupt für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Selbst Frodeno, der im spanischen Girona lebt und seit Wochen nicht draußen trainieren kann, muss als Titelverteidiger zumindest ein Rennen über dieselbe Distanz beenden. Wann erstmalig ein Ironman in diesem Jahr stattfinden kann, ist völlig offen. Die Rennen in Hamburg und Frankfurt sollen zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden - wann, ist offen.

      Dutt: Trainer und Sportchef gemeinsam entlassen

      Der ehemalige DFB-Sportdirektor Robin Dutt kann sich vorstellen, dass künftig das Schicksal von Trainer und Sportdirektor bei einem Fußball-Bundesligisten eng miteinander verknüpft ist. „Das Bewusstsein, Entscheidungen gemeinsam zu treffen, muss noch mehr verstärkt werden. Warum denkt ein Verein nicht darüber nach, beide Personen zusammen einzustellen und – wenn aus seiner Sicht nötig – auch gemeinsam zu entlassen“, sagte Dutt der Sport Bild.

      Zwei sportlich Verantwortliche mit zwei verschiedenen Konzepten würden einem Club auf der Suche nach Nachhaltigkeit nicht helfen, so der langjährige Bundesligatrainer: „Arbeiten Trainer und Sportdirektor wie eine Schicksalsgemeinschaft Hand in Hand, ist die Chance deutlich größer.“

      Gerade in der aktuell schwierigen Lage aufgrund der Coronakrise müssen „die beiden als Einheit agieren. Ein Trainer muss Ideen entwickeln, die über den Kauf und Verkauf von Spielern hinausgehen, sich zum Beispiel noch intensiver mit Spielern aus der eigenen Jugend befassen. Der Sportdirektor muss ihm für neue Wege den Rücken stärken und das Vertrauen aussprechen“, sagte Dutt.

      Radsport: Vuelta-Start in Holland gestrichen

      Die Spanien-Rundfahrt der Radprofis wird wegen der Coronakrise nicht wie geplant in den Niederlanden starten. Die dritte große Landesrundfahrt des Jahres sollte ursprünglich am 14. August in Utrecht beginnen, insgesamt waren drei Etappen in den Niederlanden geplant. Das Gastspiel der Vuelta soll nun zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, angepeilt wird ein Start im Jahr 2022.

      Fußball-Berater: "Gehälter werden sinken"

      Spielerberater Hans-Georg Felder („Siebert & Backs“) rechnet angesichts der Coronakrise mit fallenden Einnahmen für Fußball-Profis bei Transfers. „Spieler, die neue Vereine suchen, haben es schwer. Neue Arbeitgeber stehen nicht Schlange“, sagte der frühere Pressesprecher von Hertha BSC der Berliner Zeitung und dem Berliner Kurier. „Die Gehälter werden sinken.“

      Alleine in der Bundesliga läuft bei über 70 Profis zum 30. Juni der Vertrag aus, bei knapp 40 Spielern endet eine Leihe. Auch bei Transfers rechnet Felder mit geringeren Ablösesummen. „Wenn man wie im Moment Profis zum Gehaltsverzicht auffordert, kann man ein paar Monate später keine extremen Millionen-Transfers tätigen“, sagte der 54-Jährige.

      Darts: Hopp Gruppensieger bei der Home Tour

      Der deutsche Darts-Profi Max Hopp (Kottengrün) hat bei der Home Tour des Weltverbandes PDC seine Gruppe am Dienstagabend gewonnen. Der 23-Jährige siegte in drei von vier Spielen in der Gruppe 12 und sicherte sich so vor seinen Konkurrenten Mike De Decker (Belgien) und Conan Whitehead (England) den Gruppensieg. Whiteheads Landsmann Keegan Brown musste aufgrund technischer Probleme vorzeitig aufgeben, weshalb die verbleibenden Spieler jeweils zweimal gegeneinander antreten mussten.

      Bei der Darts Home Tour treten an 32 aufeinanderfolgenden Abenden jeweils vier Spieler in den heimischen Wohnzimmern im Format „Jeder gegen Jeden“ an, der Gruppensieger qualifiziert sich jeweils für die zweite Runde.

      Zukunftsforscher: Geisterspiele sind "legitim"

      Der Zukunftsforscher Sascha L. Schmidt hält das DFL-Vorhaben, die Bundesliga-Saison mit Spielen ohne Publikum fortzusetzen, für verständlich. „Von Geisterspielen hängt eine Menge ab“, sagte er der Frankfurter Rundschau. „Sich Gedanken zu machen, wie solche Spiele technisch umgesetzt werden könnten, sind legitime Sofortmaßnahmen, wenn es ums Überleben geht.“

      Den Vorwurf, dass der Fußball auf eine Sonderrolle poche und unsolidarisch sei, hält Schmidt nicht für richtig. „Wir erleben Sonderaktionen wie 'We kick Corona', initiiert von Spielern - Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Mats Hummels, dafür wurden bereits mehr als drei Millionen Euro gespendet“, sagte er. Die TSG Hoffenheim habe zudem einen Corona-Hilfsfonds angekündigt und es gebe die 20-Millionen-Hilfsaktion der Champions-League-Teilnehmer. Außerdem lese man von flächendeckenden freiwilligen Gehaltsverzichten.

      „All das belegt: Die Bereitschaft, denen zu helfen, die unverschuldet in Not geraten sind, ist gegeben“, erklärte der Direktor des Centers für Sport und Management der WGU Otto Beisheim School of Management in Düsseldorf. „Und sowohl DFB als auch DFL haben mehrfach betont, dass der Fußball keine Sonderrechte, etwa bei Laborkapazitäten, beanspruchen wird. Das ist positiv.“