Hamburg/Neapel. Barça-Star Lionel Messi blieb bei seinem ersten Auftritt in Neapel blass. Dafür gab es Häme von den Fans und ihrem Idol.

Nach seinem ersten Auftritt im „Wohnzimmer“ der lebenden Fußball-Legende Diego Maradona wollte Lionel Messi so schnell wie möglich weg. Ein hastiges Winken Richtung Gästeblock, dann war der Superstar des FC Barcelona schon in den Katakomben des Stadio San Paolo verschwunden.

In einer neapolitanischen Nacht, die historisch hätte werden können, stimmte beim Achtelfinal-Hinspiel der Champions League für den FC Barcelona immerhin das Ergebnis (1:1). Messi indes konnte mit seiner Leistung nicht zufrieden sein, die Partie lief weitgehend vorbei am sechsmaligen Weltfußballer.

Maradona: "Messi hat nicht das Gleiche geleistet wie ich"

Eine Steilvorlage für den mittlerweile 59 Jahre alten Maradona, um sich selbst zu heroisieren und seinen Landsmann so klein wie möglich zu reden. „Messi hat jetzt einmal in Neapel gespielt. Aber er hat nicht dort gelebt, wie ich dort gelebt habe. Und daher ist ganz klar, dass er nicht geleistet hat, was ich geleistet habe“, stellte der skandalumwitterte Argentinier seine Sicht der Dinge dar.

Vielleicht aus dem Gefühl heraus, gegen den SSC Neapel ganz besondere Dinge tun zu müssen, unterliefen Messi mehr Fehler als von ihm gewohnt. Schon vor der Partie vom heimischen Publikum spöttisch empfangen („Diego, Diego!“) lastete großer Druck auf dem 32-Jährigen, dem er an diesem Abend nicht immer standhalten konnte.

Messi wollte immer im San Paolo spielen

Dabei hatte sich Messi durchaus auf dieses Premieren-Match gefreut: „Schon seit einer langen Zeit wollte ich in diesem Stadion spielen, aber es hat sich einfach nicht ergeben. Jetzt aber bin ich begierig darauf, diese Erfahrung zu machen.“ Lange erinnern wird sich Messi an diesen Tag nun wohl kaum.

Barca-Trainer Quique Setién wollte gar nicht auf die Einschätzungen Maradonas, aktuell Coach in Argentinien bei Gimnasia y Esgrima La Plata, eingehen, der ehemalige spanische Nationalspieler war mit seinen Gedanken schon beim Rückspiel. „Da wird es Neapel schwererfallen, so intensiv zu verteidigen. Auswärts ein Unentschieden mit einem Treffer ist immer ein gutes Ergebnis“, sagte Setién.

Auch Torschütze Antoine Griezmann, dessen Treffer in der 57. Minute für den Endstand sorgte, vermied jedes Wort der Kritik an seinem diesmal etwas indisponierten Teamkollegen: „Das Rückspiel wird anders. Wir spielen zu Hause und vor unseren Fans.“ Und dann vielleicht auch ohne verbale Spitzen von Maradona...