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Der Fußball-Ticker am Montag, den 24.02.2020:

Berlin gewinnt verdient mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt

Neuling 1. FC Union Berlin hat die Heimspiel-Festivals von Eintracht Frankfurt beendet und mit dem ersten Sieg gegen die Hessen einen weiteren Schritt Richtung Klassenverbleib gemacht. Zum Auftakt der Eintracht-Stresswoche mit drei Spielen in sieben Tagen unterlagen die Frankfurter am Montagabend dem Aufsteiger mit 1:2 (0:0). „Wenn man so spielt, wie wir heute teilweise, ist es schwierig - egal gegen wen“, meinte Eintracht-Keeper Kevin Trapp.

Sebastian Andersson brachte die Gäste in der 49. Minute in Führung, in der 67. Minute unterlief Evan Ndicka ein Eigentor. Die Berliner kletterten nach dem zweitem Auswärtssieg nacheinander in der Tabelle zum Abschluss des 23. Spieltags der Fußball-Bundesliga vorbei an der Eintracht (11./28 Punkte) auf den zehnten Platz (29). „Zum Schluss hatten wir ein bisschen Glück, über 90 Minuten war es aber ein verdienter Sieg“, sagte Unions Marius Bülter: „Das war ein richtig wichtiger Dreier für uns, der uns Luft zu den Abstiegsrängen verschafft hat.“

Rummenigge rätselt über „gehemmten“ Coutinho

Die schwankenden Leistungen von Leihgabe Philippe Coutinho geben Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München bisweilen Rätsel auf. „Er hat manche Spiele gut gespielt, manchmal vermittelt er den Eindruck, dass er gehemmt ist. Ich weiß nicht, woran das liegt“, sagte der Bayern-Boss.

Vorzeitig abschreiben will Rummenigge den vom FC Barcelona ausgeliehenen Brasilianer nicht. „Alle versuchen, ihn zu unterstützen und ihm zu helfen. Wir müssen hoffen, dass er in den entscheidenden Wochen ein wichtiger Faktor wird, der dazu beiträgt, dass wir Titel gewinnen“, sagte er.

Diesen Nachweis ist Coutinho bisher schuldig geblieben. In 28 Pflichtspielen kommt der 27-Jährige auf sieben Tore und acht Vorlagen, in der Champions League war er bei sechs Einsätzen nur einmal erfolgreich (zwei Assists). Auch deshalb ist aus Spanien zu hören, dass Barca den Bayern bei der eigentlich auf 120 Millionen Euro festgeschriebenen Ablöse entgegenkommen würde.

Köln-Fans verpassen Tore wegen Hertha-Kontrollen

Hertha BSC und der 1. FC Köln haben offenbar „einvernehmlich vereinbart“, die erheblichen Verzögerungen vor dem Duell am vergangenen Sonnabend (0:5) und den angeblich unangemessenen Umgang mit „friedlichen FC-Fans“ aufzuarbeiten. Betroffene und Zeugen wurden aufgefordert, sich bei der FC-Fanbetreuung zu melden. Etliche Kölner Anhänger waren erst mit großer Verspätung ins Olympiastadion gelangt.

„Viele mitgereiste Fans des 1. FC Köln haben die beiden ersten Tore beim Auswärtssieg in Berlin verpasst und mussten stattdessen bis zu 90 Minuten auf eine zweite Kontrolle vor dem Block warten“, schrieb der FC. Die letzten Fans waren erst nach der 33. Spielminute auf der Tribüne.

Wenigstens am Ende hatten die Kölner Fans reichlich zu jubeln in Berlin.
Wenigstens am Ende hatten die Kölner Fans reichlich zu jubeln in Berlin. © Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

Zu der Situation sei es nach Angaben der Hertha gekommen, weil vor dem Block intensive Nachkontrollen durchgeführt wurden, bei denen auch Pyrotechnik sichergestellt wurde. „Dies rechtfertigt aus Sicht des FC aber nicht, Hunderten pünktlich angereisten, friedlichen und unauffälligen Fußballfans so lange den Zugang zu ihren bezahlten Plätzen zu verwehren und sie in einem derart beengten Bereich festzuhalten“, schrieb der FC.

Außerdem sollen Ordner gegenüber Fans, Fanbetreuern und Ordnungsdienstkräften der Gäste ausfällig geworden sein und massive Beleidigungen geäußert haben. Auch das Verhalten einiger Polizisten wurde kritisiert.

Neymar fliegt bei PSG-Sieg vom Platz

Paris St. Germain hat nach der 1:2-Niederlage in der Champions League bei Borussia Dortmund in der Ligue 1 einen Sieg eingefahren. Das Team von Trainer Thomas Tuchel gewann gegen Girondins Bordeaux 4:3 (2:2) und führt die Tabelle mit 65 Punkten weiter deutlich vor Verfolger Olympique Marseille (52) an.

Superstar Neymar musste in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel vom Platz. „Auch er ist nur ein Mensch, er war wütend“, sagte Tuchel über Neymar, „der Kerl, der ihn vorher gefoult hatte, hat nicht mal Gelb gesehen, das war ein bisschen bizarr.“

Wegen Coronavirus: Spiele in Italien abgesagt

Die Ausbreitung des Coronavirus im Norden Italiens hat zur Absage von vier für Sonntag angesetzten Serie-A-Spielen geführt. Betroffen waren die Begegnung zwischen dem FC Turin und Parma Calcio, Inter Mailand und Sampdoria Genua, Atalanta Bergamo und US Sassuolo Calcio sowie Hellas Verona und Cagliari Calcio. Es wurden alle Sportveranstaltungen in der Lombardei und Venetien abgesagt.

Damit wollen die Behörden eine noch weitere Verbreitung des Virus eindämmen. In Italien sind mittlerweile 79 Coronavirus-Fälle bestätigt, zwei Menschen sind bislang an den Folgen einer Infektion gestorben.

Wegen Ehrmann: Fan-Petition in Kaiserslautern

Beim 1. FC Kaiserslautern protestieren die Fans vehement gegen den Rauswurf des beliebten Torwarttrainers Gerry Ehrmann. In einer Online-Petition mit dem Titel „Gerry Ehrmann bleibt beim FCK“ unterschrieben bis am Montagvormittag über 1600 Personen. Weiter heißt es da: „Unsere Legende entlässt niemand – er ist der FCK!“ Zudem wird der Drittligist massiv in den sozialen Netzwerken kritisiert.

Gerry Ehrmann machte HSV-Keeper Julian Pollersbeck in Kaiserslautern zur Nummer eins und kennt seine Stärken und Schwächen wie kein Zweiter.
Gerry Ehrmann machte HSV-Keeper Julian Pollersbeck in Kaiserslautern zur Nummer eins und kennt seine Stärken und Schwächen wie kein Zweiter. © imago/Sportnah / Witters / Montage: Ahlf

„Ohne Gerry kein FCK!!! Schommers raus! Schämt euch!“ – ein Plakat mit diesen Worten hing zudem vor der Geschäftsstelle des krisengeplagten Traditionsclubs auf dem Betzenberg. Die Pfälzer hatten am Sonntag bestätigt, dass Torwart-Idol Ehrmann gehen muss. Der Keeper stand zwischen 1984 und 1998 beim FCK zwischen den Pfosten und verhalf später Torhütern wie Kevin Trapp, Tim Wiese und Roman Weidenfeller zu einer Bundesliga- beziehungsweise Nationalmannschafts-Karriere.

Der 61-Jährige hatte sich mit Trainer Boris Schommers überworfen. „Der Verein sah sich nach einer Reihe von internen Vorkommnissen, die eine zielgerichtete und teamorientierte Zusammenarbeit zum Wohle des Vereins nicht mehr möglich machen, zu diesem Schritt gezwungen“, erklärte der FCK. Ehrmann ist seit 1996 Torwarttrainer in Lautern und absoluter Publikumsliebling. In Krisenzeiten skandieren die Fans regelmäßig: „Außer Ehrmann könnt ihr alle gehen.“

Immobile bleibt Tor-Garant der Römer

Mit einem Doppelpack führte der Ex-Dortmunder Ciro Immobile Lazio Rom zu einem weiteren Erfolg. Bei CFC Genua 1893 gelang ein 3:2 (1:0), Immobile wurde von den Gazetten entsprechend gefeiert. „Immobile, einfach großartig! Jetzt jagt er nach dem Rekord des besten Torschützen der Serie A, den Gonzalo Higuain mit 36 Toren für Neapel hält“, kommentierte die "Gazzetta dello Sport". „La la Lazio! Eine Mannschaft, die einen Oscar verdient“, lobte "Corriere dello Sport."

Immobile, der am vergangenen Donnerstag seinen 30. Geburtstag mit einer großen Party in einem römischen Nobeltheater gefeiert hat, ist nicht zu bremsen. Sein bereits 27. Treffer im 25. Serie-A-Spiel, gleichbedeutend mit der Einstellung eines Rekords, den der Inter-Spieler Antonio Angelillo im Jahr 1959 hielt.

Paderborn bis Saisonende ohne Mamba

Der SC Paderborn muss im Abstiegskampf wohl bis zum Saisonende auf Streli Mamba verzichten. Der Stürmer erlitt im Spiel bei Bayern München (2:3) einen Teilriss der Bizepssehne des rechten Knies. Eine Operation ist nicht erforderlich, dennoch komme der 25-Jährige in dieser Spielzeit „voraussichtlich“ nicht mehr zum Einsatz. Mamba kam in dieser Saison in 18 Bundesligaspielen auf fünf Tore und zwei Vorlagen.