BVB bestätigt Aufwärtstrend. Timo Werner denkt an Jürgen Klopp. Transparent gegen Dietmar Hopp. Trauer um Mamba-Nichte.

"Heiland" Haaland, Pfiffe für "Verräter" Nübel: Borussia Dortmund hat im Titelkampf der Bundesliga den Rückstand auf den FC Bayern München wieder verkürzt. Und Schalke 04 hat sich mit 0:5 RB Leipzig ergeben. Einen Tag nach dem glücklichen 3:2-Sieg des Tabellenführers gegen Schlusslicht SC Paderborn kam auch der BVB bei Werder Bremen mit einem 2:0 (0:0) zu einem Pflichtsieg. Zudem revanchierte sich das Team von Trainer Lucien Favre für das Pokal-Aus Anfang des Monats bei den akut abstiegsgefährdeten Bremern.

Nach dem Leipziger Sieg hat sich Nationalspieler Timo Werner bei Sky wechselwillig gezeigt. Er denkt offenbar an den FC Liverpool und dessen Trainer Jürgen Klopp: „Letztes Jahr, bis ich meinen Vertrag verlängert habe, war es immer Bayern München, jetzt ist durch die Medien und durch unser Spiel in England Liverpool hochgekommen. Wir haben dort mit den besten Trainer der Welt mit Jürgen Klopp, der deutsch ist", sagte Werner. Und: "Es sprechen viele Sachen dafür, dass ich mit meiner Spielweise da vielleicht gut hinpassen würde. Aber ich mache mir da keine Gedanken drüber, weil wir so viel gerade mit Leipzig zu tun haben."

Gladbach gibt Sieg aus der Hand – Hopp-Beleidigung

Mönchengladbach büßte durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit beim 1:1 (1:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim hingegen zwei Punkte ein und hat als Vierter nun sechs Punkte Rückstand auf die Bayern. Allerdings könnte die Mannschaft von Trainer Marco Rose mit einem Erfolg im Nachholspiel gegen den 1. FC Köln am 11. März den Abstand weiter verringern.

Zu einem Skandal kam es in Gladbach, weil Fans ein Transparent gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp entfalteten. „Wir haben Werte, sind gegen Rassismus und Ausgrenzung - und dann halten 50 Hornochsen ein solches Plakat hoch. Dafür schäme ich mich“, sagte Gladbach-Manager Max Eberl bei Sky. Eine drohende Bestrafung durch das DFB-Sportgericht wolle man akzeptieren. „Hurensöhne beleidigen einen Hurensohn und werden von Hurensöhnen bestraft“, war auf dem Banner zu lesen. Hopps Konterfei war in einem Fadenkreuz zu sehen. Das Spiel wurde kurzzeitig unterbrochen.

Trainer Alfred Schreuder von 1899 Hoffenheim hat wegen der Schmähplakate gegen Hopp erwogen, seine Mannschaft vom Feld zu schicken. „Ich habe gesagt: Wenn das Plakat nicht verschwindet, gehen wir heim. Dann können sie die drei Punkte haben“, sagte der Niederländer nach dem 1:1.

Köln und Düsseldorf mit wichtigen Siegen

Im Abstiegskampf verbuchten der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf wichtige Siege. Die Kölner fertigen Hertha BSC mit 5:0 (3:0) ab und überholten die Berliner mit nun ebenfalls 26 Punkten auf Platz 13. Sechs Punkte weniger als Köln und Berlin hat Düsseldorf auf dem Relegationsplatz 16 nach dem 2:0 (1:0) beim SC Freiburg, dem ersten Liga-Sieg unter Trainer Uwe Rösler. Werder hat als 17. drei Punkte Rückstand auf Düsseldorf.

Kölns Doppelpacker Jhon Cordoba machte mit Hertha, was er wollte.
Kölns Doppelpacker Jhon Cordoba machte mit Hertha, was er wollte. © Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

In Bremen mussten sich die Dortmunder wie am Vorabend die Bayern gedulden. Verteidiger Dan-Axel Zagadou traf in der 52. Minute aus kurzer Distanz. Erling Haaland (66.) verbesserte seine Rekordbilanz und machte mit seinem neunten Saisontor im sechsten Ligaspiel den Sieg perfekt.

Gladbach verschießt Elfmeter

Für Gladbach hatte Nationalspieler Matthias Ginter bereits in der 11. Minute den Führungstreffer erzielt. Alasane Plea (74.) scheiterte mit einem umstrittenen Handelfmeter an 1899-Torwart Oliver Baumann. Das rächte sich spät, als Lucas Ribeiro (90.+2) den Ausgleich köpfte.

Den Kölner Kantersieg gegen desolate Berliner schossen Jhon Cordoba (4./22.), Florian Kainz (39./62.) und Mark Uth (70.) heraus. Für Hertha-Coach Alexander Nouri endete die Heimpremiere in einem Debakel. Andre Hoffmann (37.) und Erik Thommy (61.) sorgten mit ihren Toren bei der Fortuna für beste Karnevalslaune.

RB Leipzig demütigt Schalke: 0:5

Schalke 04-Torwart Alexander Nübel, der zu Bayern München wechselt, hatte beim 0:5 gegen RB Leipzig einen pechschwarzen Abend. Er hatte die Niederlage mit einem schweren Patzer eingeleitet und wurde von den eigenen Fans ausgepfiffen. Nach 55 Sekunden verschätzte sich Nübel bei einem Distanzschuss von Marcel Sabitzer und ließ den nicht besonders platzierten Ball passieren. Später ließ er einen Ball unbedrängt fallen (10.), dann segelte er nach einem Eckstoß ins Leere (25).

Gegen Timo Werners Schuss in den Winkel (61.) war der Torhüter chancenlos, Marcel Halstenberg (68.) erhöhte unbedrängt per Kopf. Am Ende lief es wie im Training: Angelino (80.) durfte noch sein erstes Tor für RB erzielen, Emil Forsberg traf zum Endstand (89.). Es war die erste Schalker Heimniederlage seit August.

Todesfall in München

Das Spiel von FC Bayern München gegen Paderborn ist von einem tragischen Todesfall überschattet worden. Die 14 Monate alte Nichte von Paderborns Profi Streli Mamba kollabierte am Freitagabend in der Allianz Arena. Nach Reanimationsversuchen wurde das Mädchen mit dem Krankenwagen in eine Münchner Klinik gebracht, konnte aber nicht mehr gerettet werden und starb. Das teilten beide Vereine am Sonnabend mit.

Der SC Paderborn zeigte sich „schwer erschüttert“ und drückte der Familie sein „tiefstes Mitgefühl“ aus. Außerdem bat der Verein darum, die Privatsphäre der Familie ihres Spielers zu respektieren. Man werde keine weitere Stellungnahme abgeben, hieß es. Der FC Bayern zeigte sich in einer Mitteilung ebenfalls „tief erschüttert“ und übermittelte der Familie des gestorbenen Mädchens sein Mitgefühl.