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Der Fußball-Ticker am Freitag, den 21.02.2020:

Knapper Sieg für die Bayern gegen Paderborn

Torjäger Robert Lewandowski hat einen behäbigen FC Bayern vor dem Champions-League-Hit beim FC Chelsea vor einer bösen Nachlässigkeit im Titelkampf der Fußball-Bundesliga bewahrt. Der Torjäger erzielte am Freitagabend im Heimspiel gegen den Tabellenletzten SC Paderborn in der 88. Minute mit seinem 25. Saisontreffer das Siegtor zum am Ende glücklichen 3:2 (2:2).

Zuvor hatten die couragiert auftretenden Gäste vor 75.000 Zuschauer zweimal durch Sven Michel (75.) und Dennis Srbeny (44.), der nach einem Patzer von Nationaltorhüter Manuel Neuer erfolgreich war, ausgeglichen. Im 250. Heimspiel in der heimischen Allianz Arena hatten der starke Serge Gnabry (26.) und Erfolgsgarant Lewandowski (70.) die ersten zwei Bayern-Tore erzielt.

Die Bayern brachten trotz der mäßigen Vorstellung mit ihrem 194. Sieg im 250. Ligaspiel in der heimischen Allianz Arena die direkten Verfolger RB Leipzig, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach zum Auftakt des 23. Spieltags in Zugzwang.

Fürth müht sich zu 1:1 in Wiesbaden - kein Sieger in Osnabrück

Nächster Dämpfer für die SpVgg Greuther Fürth, erneut kein Sieg für den VfL Osnabrück und Erzgebirge Aue: Während das Fürther Team von Trainer Stefan Leitl nach einer erneut weitgehend enttäuschenden Leistung nur zu einem 1:1 (1:0) beim Abstiegskandidaten SV Wehen Wiesbaden kam, müssen Osnabrück und Aue nach dem 0:0 im direkten Duell weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2020 warten.

Aue (31 Punkte) bleibt nach dem Unentschieden Achter. Aufsteiger Osnabrück (29), der seit Mitte Dezember keinen Dreier mehr geholt hat, verbesserte sich zumindest vorübergehend auf Rang neun. Nur etwas besser steht Fürth da: Als Sechster hat der ehemalige Bundesligist (32) neun Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz.In Wiesbaden hatte Daniel Kyereh (18.) in einer schwungvollen Anfangsphase der Gastgeber das 1:0 erzielt. Fürth gelang der Ausgleich durch Havard Nielsen (49.). Wiesbaden, das seinen dritten Heimsieg in dieser Saison verpasste, sprang zumindest vorübergehend auf den Relegationsplatz 16. Die Hessen können im Laufe des 23. Spieltags jedoch wieder vom Karlsruher SC überflügelt werden.

Die 3961 Zuschauer in Wiesbaden sahen zunächst wild entschlossene Gastgeber, die die Anfangsphase bestimmten und auch nach dem Führungstor weiter munter nach vorne spielten. Fürth hatte zunächst große Probleme, selbst für Gefahr zu sorgen. Das änderte sich allerdings gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs, als Nielsen die erste Torchance zum Ausgleich nutzte.Nach verhaltenem Beginn hatte Aue die erste Chance zur Führung. Jan Hochscheidt prüfte VfL-Torwart Philipp Kühn, sein Schuss war aber zu unplatziert (16.). Danach verstärkte Osnabrück seine Angriffsbemühungen und kam zu viel Ballbesitz, wirklich gefährlich wurde es nicht.

Aue kam gut aus der Kabine, Dimitri Nazarov scheiterte mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze an Kühn (48.). Auf der Gegenseite konnten Marcos Alvarez (62.) und Niklas Schmidt (66.) ihre Gelegenheiten nicht nutzen.

DFB nominiert BVB-Wunderkind Moukoko

Supertalent Youssoufa Moukoko soll im März erstmals für die deutsche U19-Nationalmannschaft auflaufen. Der 15 Jahre alte Angreifer von Borussia Dortmund wird im Kader der Nachwuchs-Auswahl für einen Lehrgang und die anschließenden EM-Qualifikationsspiele stehen.

„Wir möchten, dass die Besten für Deutschland spielen, der Vergleich auf hohem internationalen Niveau bringt die Talente voran“, sagte Meikel Schönweitz, Cheftrainer U-Nationalmannschaften beim DFB. Moukoko hat in dieser Saison in der U19-Bundesliga für den Nachwuchs des BVB in 17 Spielen 29 Tore erzielt. Der DFB hatte „in enger Abstimmung zwischen allen Beteiligten“ lange auf eine Nominierung Moukokos für die DFB-Mannschaften verzichtet, wie Schönweitz sagte.

Nach den ersten Länderspielen Moukokos 2017 im Alter von 12 Jahren war ein enormer Hype um den Youngster entstanden. „Nun sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass ein passender Zeitpunkt für den nächsten Entwicklungsschritt auf Nationalmannschaftsebene gekommen ist“, sagte Schönweitz.

Nagelsmann klagt über Jetlag seiner Spieler

Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann will die Reisegewohnheiten bei Champions-League-Auswärtsspielen verändern. „Es war zum wiederholten Mal, dass es in der Champions League nicht funktioniert, und ich werde das so auch nicht mehr machen. Da müssen wir eine andere Lösung finden“, sagte der 32-Jährige über die Ankunft des RB-Trosses in Leipzig in den frühen Morgenstunden am Donnerstag nach dem Achtelfinal-Hinspiel bei Tottenham Hotspur (1:0).

„Um fünf Uhr im Bett zu sein, ist für die Spieler beschissen“, sagte Nagelsmann: „Der Biorhythmus ist für anderthalb Tage im Eimer, das ist wie ein Jetlag.“ Im Auswärtsspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei Schalke 04 wäre man „ein bisschen frischer, wenn die Abreise ein bisschen besser funktionieren würde“.

Auch für ihn selbst seien die Strapazen groß. „Das Trainerteam muss sich den nächsten Gegner und vielleicht noch das Tottenham-Spiel anschauen. Ich war um halb neun im Büro, da schläft man nicht allzu viel“, so Nagelsmann, der als Lösung vorschlug: „Entweder länger bleiben oder mit unterschiedlichen Maschinen fliegen.“

Video-Wirrwarr bei Leverkusens Sieg gegen Porto

Leverkusen-Trainer Peter Bosz hat sich nach dem 2:1-Erfolg in der Europa League gegen den FC Porto als fairer Sportsmann gezeigt und die Wiederholung des verschossenen Elfmeters von Kai Havertz kritisiert. „Ich hätte den Elfmeter nicht wiederholen lassen, aber ich bin kein VAR“, sagte der 56-Jährige.

Porto-Torhüter Agustin Marchesin hatte den ersten Elfmeter von Kai Havertz pariert. Daraufhin griff der erstmals in der Europa League eingesetzte Video Assistant Referee (VAR) ein, weil sich der Keeper mit beiden Füßen bei der Ausführung des Strafstoßes Zentimeter vor der Linie befand. Der Elfmeter wurde wiederholt und der deutsche Nationalspieler traf im zweiten Anlauf souverän zur 2:0-Führung.

„Die Regeln sind die Regeln, aber wir müssen nicht übertreiben“, sagte Bosz: „Der VAR ist dazu da, um es ehrlicher zu machen und dem Schiedsrichter zu helfen. Aber die Entscheidungen sind nicht immer richtig.“

Video-Ärger schon vor Leverkusen erstem Tor

Bereits vor dem 1:0 von Lucas Alario war es zu einem kuriosen Eingriff des Videoassistenten gekommen. Der Treffer wurde zunächst von Schiedsrichter Slavko Vincic gegeben, nach Videobeweis dann aber wegen vermeintlichem Abseits zurückgenommen.

Leverkusen-Trainer Peter Bosz im Austausch mit seinem Amtskollegen beim FC Porto, Sergio Conceicao.
Leverkusen-Trainer Peter Bosz im Austausch mit seinem Amtskollegen beim FC Porto, Sergio Conceicao. © Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Doch die Leverkusener Bank reklamierte vehement beim vierten Offiziellen Rade Obrenovic. „Wir haben ein Tablett bei uns auf der Bank“, erklärte Bosz: „Wenn etwas passiert und der Schiedsrichter wartet, gucken wir uns die Szene schon einmal an. Dann wurde uns gesagt, dass es kein Abseits ist und dann waren wir wirklich überrascht, als er das Tor erstmal nicht anerkannt hat. Das haben wir dann dem vierten Offiziellen auch gesagt.“

Fünfjahreswertung: Historische Woche für Bundesliga

Die Bundesliga hat dank der fünf Siege der deutschen Mannschaften zum Auftakt der K.o.-Runden ihren dritten Platz in der Uefa-Fünfjahreswertung gefestigt. Durch die Erfolge von Dortmund und Leipzig in der Champions League sowie von Frankfurt, Leverkusen und Wolfsburg in der Europa League holte die Liga die Maximalausbeute von 1,429 Punkten – deutlich mehr als Spitzenreiter Spanien und England (beide 0,714 Punkte) auf Rang zwei.

Der Vorsprung der Bundesliga auf den Vierten Italien (0,857 Punkte in dieser Woche) beträgt nun 2,560 Punkte, auf den Fünften Frankreich sogar satte 13,845 Zähler. Auf die zweitplatzierten Engländer hat Deutschland allerdings fast 20 Punkte Rückstand, auf Spitzenreiter Spanien sind es fast 30 Zähler.

Kocak soll Trainer in Hannover bleiben

Kenan Kocak (39) soll auch über diese Saison hinaus Trainer bei Zweitligist Hannover 96 bleiben. „Kocak ist der richtige, der geeignete Trainer für 96, ich schätze ihn sehr“, sagte Clubboss Martin Kind der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. „Nach dem Spiel in Bielefeld werden wir die Vertragsgespräche mit dem Trainer beginnen.“ Kocak könnte bei den Niedersachsen einen Zweijahresvertrag erhalten.