Hamburg. Drei Olympia-Qualifikationsturniere sollen im April und Mai in China ausgetragen werden. Sorgen um verletzten Clemens Wickle.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) rät von Reisen, Trainingslagern, Spielen und Turnieren in China ab. Prof. Bernd Wolfarth (Berlin), leitender Mannschaftsarzt des DOSB, hat jetzt in einem Schreiben an die Spitzenverbände und Landessportbünde seine aktuelle Einschätzung in Bezug auf die Coronavirus-Epidemie abgegeben: „Solange die Zahl der Infizierten weiter steigt, wird sich an unserer dringenden Empfehlung, keine Reisen nach China zu unternehmen, nichts ändern.“

China-Rückkehrer müssten zudem damit rechnen, in Deutschland in Quarantäne genommen zu werden. Erst wenn absehbar sei, dass bestimmte Gebiete wieder sicher sind, könne über einen China-Trip nachgedacht werden.

Während viele Sportler und Sportarten noch umdisponieren können, sind besonders die Beachvolleyballer betroffen. Drei Olympia-Qualifikationsturniere sollen im April und Mai im Reich der Mitte ausgetragen werden. Zudem gilt das Vier-Sterne-Event in Singapur (15. bis 19. April) wegen bisher ungeklärter Finanzierung als gefährdet. Fallen die Wettbewerbe aus, wird sich auf die Schnelle kein Ersatzausrichter finden.

Aufholjagd wird schwer

Die Chancen, die nötigen Punkte für die Sommerspiele in Tokio zu erspielen, sinken damit für jene Teams, die sich bisher in der bereinigten Weltrangliste nicht unter die ersten 15 geschlagen haben. Dem HSV-Duo Nils Ehlers/Lars Flüggen, momentan 20., würde ein möglicher Ausfall die Aufholjagd bis zum Stichtag 15. Juni erheblich erschweren.

Laura Ludwig/Margareta Kozuch (HSV), die sich mit ihrem Turniersieg im September in Rom auf Platz elf des Olympia-Rankings gebaggert haben, würden wiederum von der Situation profitieren. Sie könnten dann kaum noch von anderen Paaren überholt werden; was ohnehin schwer fallen dürfte, da ihnen schon zweimal das Erreichen eines Viertelfinales zum Buchen des Tokio-Tickets reichen könnte. Zunächst einmal muss aber Kozuch (33) ihre Oberschenkelverletzung auskurieren. Derzeit kann sie nur eingeschränkt trainieren.

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Wicklers Fuß macht noch Probleme

Das gilt auch für Clemens Wickler (24). Der Vizeweltmeister vom Eimsbüttler TV hat mit Partner Julius Thole ein zehntägiges Trainingslager in Fuerteventura bezogen, sein lädierter Fuß verbietet aber extensive Sprungübungen im Sand.

Nach der Rückkehr nach Hamburg soll Ende der Woche eine weitere MRT-Untersuchung Aufschluss über den Zustand der Bänder und Knochen geben. Wickler war Ende September beim „Sporthilfe-Club der Besten“ auf Fuerteventura am Swimmingpool mit dem Fuß umgeknickt, konnte seitdem nicht mehr voll trainieren. Thole/Wickler wollen ihr erstes Turnier dieses Jahr vom 9. bis 13. März in Doha (Katar) spielen.