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Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 8. Dezember 2019:

Gisdol verliert schon wieder: Trainereffekt verpufft?

Ein Punkt aus drei Spielen – so lautet die magere Bilanz für Ex-HSV-Coach Markus Gisdol, den neuen Trainer des 1. FC Köln. Nach einem uninspirierenden Auftritt setzte es eine verdiente 0:2-Pleite bei Union Berlin. Es ist bereits die sechste Niederlage in den vergangenen sieben Pflichtspielen. Wille und Leistungsbereitschaft waren den Kölnern in der Hauptstadt kaum anzumerken. Vom erhofften Trainereffekt ist nichts zu sehen.

Union Berlins Stürmer Sebastian Andersson bei seinem zweiten Tor gegen Köln.
Union Berlins Stürmer Sebastian Andersson bei seinem zweiten Tor gegen Köln. © Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

Mit seinen Saisontreffern sieben und acht sorgte der schwedische Stürmer Sebastian Andersson (33./50. Minute) für den vierten Union-Sieg ohne Gegentor nacheinander im Stadion An der Alten Försterei. Dies schafften in der Bundesliga-Historie dem „Kicker“ zufolge zuvor als Aufsteiger nur 1860 München (1979/80) und Karlsruhe (1975/76). Der Vorsprung von Berlin im gesicherten Tabellen-Mittelfeld auf Mit-Aufsteiger Köln beträgt nun bereits elf Punkte.

Schwarze BVB-Trikots als Verkaufsschlager

Die meisten Zuschauer staunten nicht schlecht, als Borussia Dortmund im Duell mit Fortuna Düsseldorf in schwarzer Kluft auflief. Ein Jahr nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet hatte sich der Revierclub zu einem Sondertrikot entschieden, dass anlässlich des 110. Geburtstags des Vereins am 19. Dezember in den Verkauf ging.

Dortmunds Marco Reus und Jadon Sancho jubeln in den schwarzen Sondertrikots.
Dortmunds Marco Reus und Jadon Sancho jubeln in den schwarzen Sondertrikots. © dpa

Dass die 9009 Trikots bereits eine Stunde nach dem Abpfiff ausverkauft waren, übertraf die kühnsten Erwartungen. „Absoluter Wahnsinn!“, kommentierte der BVB. Zudem brachten die Trikots Glück. Schließlich gelang ein 5:0-Kantersieg über die Fortuna. „Das neue Trikot ist das Beste, was wir je hatten. Wir sollten mit dem Trikot einfach weiterspielen“, schlug der zweifache Torschütze Jadon Sancho vor.

Leicester nun einziger Liverpool-Verfolger

Leicester City bleibt mit acht Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Liverpool in der Premier League erster Verfolger der Reds. Der Meister von 2016 setzte sich bei Aston Villa mit 4:1 (2:1) durch. Torjäger Jamie Vardy brachte die Gäste in Führung (20. Minute). Kelechi Iheanacho, der das erste Tor vorbereitet hatte, traf zum 2:0 (41.) Jonny Evans (49.) und erneut Vardy (75.) legten nach. Jack Grealish hatte den 1:2-Anschlusstreffer (45.+2) für Aston Villa erzielt.

Rassismus-Eklat: ManCity droht mit lebenslanger Sperre

Manchester City hat nach dem Rassismus-Vorfall am Sonnabend beim Stadtderby gegen United mit drakonischen Strafmaßnahmen gedroht. Im Bezug auf rassistische Äußerungen aller Art verfolge ManCity eine „Null-Toleranz-Strategie“, teilte der Club von Pep Guardiola mit: „Wer wegen rassistischer Vorfälle schuldig gesprochen wird, wird lebenslang aus diesem Klub ausgesperrt werden.“ Am Sonntag wurde ein 41 Jahre alter Tatverdächtiger vorläufig festgenommen.

Der brasilianische ManUnited-Profi Fred wurde von einem Gegenstand getroffen, als er einen Eckball für die Gäste ausführen wollte (67.). Zudem soll Fred und Mitspieler Jesse Lingard in dieser Szene von einem City-Fan mit Affenlauten rassistisch beleidigt worden sein. Der Club kündigte an, die Vorkommnisse aufzuarbeiten und mit der Polizei zu kooperieren.

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United-Coach Ole Gunnar Solskjaer vertrat eine klare Haltung und will den Täter lebenslang für Fußballspiele sperren: „Warum sollten wir ihn nicht erziehen?“, fragte er rhetorisch, „es ist nicht der Fehler von City, es ist sein Fehler. Das hat nichts mit Manchester City zu tun.“ Der ehemalige Torjäger führte weiter aus: „Es wurde von Kameras aufgenommen, und er sollte nie mehr Zutritt zu seinem Stadion erhalten. Da Verhalten ist inakzeptabel.“

Nübel erklärt Fehler gegen Leverkusen

Schalkes Torwart Alexander Nübel gesteht seinen Fehler vor dem 0:1 beim 1:2 bei Bayer Leverkusen ein. „Ich gehe einen Schritt zu früh nach vorne, wenn ich einen Schritt hinten bleibe, dann passiert mir das nicht“, sagte der Keeper, der nach einem Eckball am Ball vorbeifaustete und Lucas Alario das Führungstor für Bayer (15.) ermöglichte.

Danach war für Nübel klar: „Das muss man schnell abhaken, um weiter im Spiel zu bleiben.“ Schalke-Coach David Wagner haderte derweil mit dem nicht gegebenen Treffer von Benito Raman (50.) zum möglichen 1:1 wegen angeblicher Abseitsstellung: „Das tut schon ein bisschen weh.“

FC Bayern: Entwarnung bei Tolisso und Boateng

Bayern München hat bei den angeschlagenen Corentin Tolisso und Jérôme Boateng nach eingehenden Untersuchungen „leichte Entwarnung“ gegeben. Tolisso, der beim 1:2 bei Borussia Mönchengladbach bereits nach 20 Minuten ausgewechselt wurde, erlitt nach Vereinsangaben eine neurogene Muskelverhärtung im linken Oberschenkel.

Jérôme Boateng verletzte sich im Spitzenspiel bei Tabellenführer Gladbach.
Jérôme Boateng verletzte sich im Spitzenspiel bei Tabellenführer Gladbach. © Frederic Scheidemann/Bongarts/Getty Images

Boateng, der in der 68. Minute vom Feld musste, laboriere an einer neurogenen Muskelverhärtung in der linken Wade. Ob beide am Mittwoch (21 Uhr/Sky) zum Abschluss der Gruppenphase in der Champions League gegen Tottenham Hotspur eingesetzt werden können, ließen die Bayern offen.

BVB-Profi über Rassismus: „Hatern keine Plattform bieten“

Dortmunds Schweizer Nationalspieler Manuel Akanji hat zwar in der Bundesliga laut eigener Aussage weniger Probleme mit Rassismus, „aber auf Social Media, da werde ich öfters rassistisch beschimpft“, sagte der 24-Jährige dem "Blick". „Es ist unglaublich, wie einige Menschen ihre Aggressionen über uns ausschütten. Anonym und ohne Konsequenzen. Ich bin überzeugt, sie würden sich nicht trauen, es dir ins Gesicht zu sagen.“

Akanji lese das zum Teil selbst, weil er Instagram selbst bearbeite, „da schaust du manchmal halt in die Nachrichtenanfragen“. Dabei ist seine Vorgehensweise klar. Er reagiere gar nicht, „man sollte Hatern keine Plattform bieten. Wenn es Kommentare unter der Gürtellinie sind, dann musste ich auch schon etwas löschen oder blockieren“.