Gladbach setzt sich an der Tabellenspitze ab. In Leipzig feiern die RB-Fans das nächste Schützenfest und einen Rekord.

Eintracht Frankfurt hat den FC Bayern München in eine tiefe Herbstkrise geschossen und Ex-Trainer Niko Kovac in arge Bedrängnis gebracht. Gegen den durch einen frühen Platzverweis für Jérôme Boateng dezimierten Rekordmeister feierten die Hessen am Samstag beim 5:1 (2:1) ein Fußball-Fest. Nach zuletzt dürftigen Leistungen in Liga und Pokal mussten die Münchner eine Woche vor dem Top-Duell gegen Borussia Dortmund nun auch einen echten Ergebnis-Schock hinnehmen und liegen als Bundesliga-Vierter schon vier Punkte hinter Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach, der sich bei Bayer Leverkusen mit 2:1 (2:1) durchsetzte.

Dortmund schlägt Wolfsburg 3:0

Dortmund kam nach anfänglichen Schwierigkeiten am 10. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg zu einem 3:0 (0:0) und ist Tabellenzweiter vor RB Leipzig. Die Sachsen feierten beim 8:0 (5:0) gegen den überforderten FSV Mainz 05 das nächste Schützenfest. Der SC Freiburg verpasste den möglichen Sprung auf den zweiten Tabellenplatz. Die Breisgauer kamen bei Werder Bremen zu einem Last-Minute 2:2 (1:1) und sind nun zwischen den Bayern und Frankfurt Fünfter.

Die Bayern erwischten schon einen miserablen Start. Nach Videostudium entschied Referee Markus Schmidt auf Platzverweis für Boateng (10.) nach Notbremse an Goncalo Pacienca und Freistoß für die Hessen knapp vor der Strafraumgrenze. In Unterzahl kassierten die Münchner später die ersten Gegentore durch Filip Kostic (25. Minute) und Djibril Sow (34.).

Schockierte Gesichter der Bayern-Profis nach dem Debakel in Frankfurt.
Schockierte Gesichter der Bayern-Profis nach dem Debakel in Frankfurt. © Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Robert Lewandowski (37.) hielt die Bayern mit seinem 14. Saisontor nach einer Energieleistung im Spiel. Doch die Eintracht war gnadenlos und erhöhte durch zwei Verteidiger-Tore von David Abraham (49.) und Martin Hinteregger (61.). Pacienca (85.) setzte den Schlusspunkt. Torwart Manuel Neuer bewahrte die Bayern mit mehreren Paraden sogar noch vor einem noch krasseren Debakel. Trainer Kovac wird sich vor den Bayern-Bossen erneut erklären müssen. „Sehr unruhig“ werde es in den kommenden Tagen wohl werden, sagte Neuer im ZDF.

Gladbach siegt 2:1 in Leverkusen

Von der deftigen Niederlage der Bayern profitierte auch Tabellenführer Mönchengladbach. Das Team von Trainer Marco Rose ging durch zwei fast identische Tore von Oscar Wendt (18.) und Markus Thuram (42.) – bei denen die Bayer-Abwehr sehr schlecht aussah – zweimal in Führung. Kevin Volland (24.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen. Mit großem Einsatz drängte Bayer in der zweiten Halbzeit letztlich erfolglos auf eine Remis.

Erleichterung in Dortmund nach dem Sieg gegen Wolfsburg. Die Krise spielt sich nun in München ab.
Erleichterung in Dortmund nach dem Sieg gegen Wolfsburg. Die Krise spielt sich nun in München ab. © dpa

In Dortmund bestimmte ein ungewöhnlicher Doppelwechsel die erste Halbzeit. BVB-Kapitän Marco Reus (28.) musste angeschlagen für Mario Götze weichen. Zeitgleich verletzte sich Referee Tobias Welz und musste durch seinen Assistenten Martin Thomsen ersetzt werden.

Der BVB hatte zuvor Glück, als Wolfsburgs Stürmer Lukas Nmecha nur die Latte traf (22.). Etwas glücklich kamen die Dortmunder dann zur Führung durch Thorgan Hazard (52.). Das Tor war für den BVB eine Befreiung. Raphael Guerreiro (58.) erhöhte schnell. Götze (88.) sorgte per Handelfmeter für den Endstand.

Tor-Rekord für Leipzig

RB Leipzig setzte seine Torfestwoche fort. Drei Tage nach dem 6:1 im DFB-Pokal in Wolfsburg wurde nun der FSV Mainz 05 abgefertigt. Gegen die völlig überforderten Rheinhessen feierten die Leipziger mit dem Achterpack den höchsten Sieg ihrer Club-Geschichte. Timo Werner zeichnete sich dabei als Dreifachtorschütze aus. "Wir waren nicht gierig genug und dann gerätst du hier in so einen Torhagel", analysierte Mainz-Trainer Sandro Schwarz.