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Spanien schafft vorzeitige EM-Qualifikation, Irland nicht

Mit einem Last-Minute-Tor hat der ehemalige Welt- und Europameister Spanien die Teilnahme an der EM im kommenden Jahr vorzeitig perfekt gemacht. Rodrigo Moreno gelang der Treffer zum entscheidenden 1:1 am Dienstagabend in Schweden in der zweiten Minute der Nachspielzeit. In der Gruppe F haben die Spanier mit 20 Punkten aus acht Spielen das EM-Ticket damit sicher, Schweden ist Zweiter mit fünf Punkten Rückstand. Dagegen verpasste Irland in der Gruppe D die Chance, sich bereits für die Fußball-Europameisterschaft 2020 in zwölf Ländern zu qualifizieren durch eine 0:2-Niederlage in der Schweiz.

Schulz: Favres Art hat „Vor- und Nachteile“

Dortmunds Nationalspieler Nico Schulz hat eine ambivalente Sicht auf das Wirken seines Trainers Lucien Favre. „Er versucht, immer sachlich zu bleiben und kommt nicht aus der Emotion heraus. Das hat alles seine Vor- und Nachteile“, sagte der 26-Jährige bei "Sport1": „Für diese Mannschaft passt es ganz gut, dass er immer sachlich bleibt und wir wissen, was er von uns will und was wir besser machen müssen.“

Nico Schulz und Lucien Favre kennen und schätzen sich seit Jahren – auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind.
Nico Schulz und Lucien Favre kennen und schätzen sich seit Jahren – auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind. © imago / eu-images

Als derzeitiges Hauptproblem beim BVB sieht der Linksverteidiger, der nach einer Fußverletzung am Comeback arbeitet, vor allem eine psychische Komponente: „Es ist nicht alles so selbstverständlich, wie es sein sollte oder wie ich die Borussia in der vergangenen Saison von außen betrachtet habe. Die Selbstverständlichkeit muss wieder zurückkommen und das geht nur mit harter Arbeit. Das wissen wir und daran müssen wir ansetzen.“

Beim BVB arbeitet Schulz bereits zum dritten Mal mit dem akribischen Schweizer zusammen, zuvor war Favre bei Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach der Trainer des gebürtigen Berliners.

Wird Kai Havertz der „Golden Boy“?

Kai Havertz ist als einziger Deutscher für den „Golden Boy“ nominiert. Der 20 Jahre alte Offensivstar von Bayer Leverkusen steht auf der 20-köpfigen Shortlist. Aus der Bundesliga ebenfalls Chancen ausrechnen können sich Dortmunds Jadon Sancho, der Kanadier Alphonso Davies von Bayern München und der Neu-Frankfurter Dejan Joveljic (Eintracht Frankfurt).

Nominiert sind auch internationale Top-Stars wie Vorjahres-Preisträger Matthijs de Ligt (Niederlande/Juventus Turin) oder der junge Portugiese Joao Felix, den Atletico Madrid im Sommer für 127 Millionen Euro von Benfica Lissabon geholt hatte. Mit dem „Golden Boy“ ehrt die italienische Zeitung Tuttosport seit 2003 den besten U21-Spieler Europas. Einziger deutscher Gewinner war der Dortmunder Mario Götze 2011.

Italien gegen CL-Finale in Istanbul

Der italienische Sportminister Vincenzo Spadafora hat wegen der türkischen Militäroffensive gegen die syrischen Kurden gefordert, das nächste Champions-League-Finale nicht in Istanbul auszutragen. „Ich bitte Sie zu überlegen, ob es nicht inopportun ist, das für den 30. Mai 2020 geplante Finale der Uefa Champions League in Istanbul beizubehalten“, schrieb Spadafora in einem Brief an Uefa-Präsident Aleksander Ceferin.

Man wisse gut, dass sich mit einem solchen Akt die Dramatik des Geschehens in Syrien nicht auflösen lasse, hieß es weiter. „Aber wir sind uns alle der Bedeutung bewusst, die eines der weltweit wichtigsten Sportereignisse einnimmt“, schrieb Spadafora. Er wünsche sich, dass der europäische Fußball die mutige Entscheidung treffe, einmal mehr zu zeigen, dass der Sport ein Instrument des Friedens sei.

Rassismus-Eklat: Bulgarien droht Geisterspiel

Der bulgarischen Nationalmannschaft droht nach den rassistischen Entgleisungen einiger Anhänger im EM-Qualifikationsspiel gegen England (0:6) wohl ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Artikel 14 der Rechtspflegeordnung der Uefa sieht bei einem wiederholten Fall nämlich ein „Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit und eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro“ vor.

Die Begegnung in Sofia am Montag stand zweimal (28., 43.) kurz vor dem Abbruch, weil einige bulgarische Zuschauer durch rassistische Rufe negativ auffielen und der Stadionsprecher die eigenen Anhänger mehrmals zur Mäßigung auffordern musste. Der kroatische Schiedsrichter Ivan Bebek hatte zuvor ein klares Signal gegeben. Zudem waren auf Bildern Zuschauer zu sehen, die den Hitlergruß zeigten.

Fans zeigen pro-kurdisches Banner bei Türkei-Spiel

Zuschauer des EM-Qualifikationsspiels zwischen Frankreich und der Türkei haben für ein Ende des türkischen Militäreinsatzes in Nordsyrien demonstriert. Ein Banner mit der Aufschrift „Hört auf Kurden zu massakrieren“ („Arrêtez de massacrer les Kurdes“) wurde am Montag in der 86. Spielminute in den Besucherrängen nach oben gehalten. Das Banner wurde den Fans schnell von Stadionordern wieder abgenommen. Türkische Anhänger konterten diese politische Botschaft mit laustarken Pfiffen.

Wie die Sportzeitung „L'Équipe“ berichtet, trugen die Zuschauer, die die Banderole gehalten hatten, Trikots der französischen Nationalmannschaft. Bei der Begegnung im Pariser Stade de France, die mit 1:1 endete, hatte vor allem das Verhalten der türkischen Spieler für Aufruhr gesorgt. Fast alle türkischen Profis salutierten nach Spielende mit dem Militärgruß, um damit wohl ihre Unterstützung für die türkischen Streitkräfte auszudrücken, die am international stark kritisierten Militäreinsatz gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien beteiligt sind.

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Klose sieht einige Nachwuchstrainer als Problem

Der frühere Stürmer Miroslav Klose sieht das persönliche Erfolgsstreben einiger Nachwuchstrainer als Problem in der deutschen Talentförderung an. „Ich habe das Gefühl, dass viele Jugendtrainer selbst nach oben in den Profifußball streben, weil sie wissen, dass sie dort mehr Geld verdienen können“, sagte der Trainer der U17-Junioren des FC Bayern München. „Wie gesagt: Das ist nur ein Gefühl. Aber wer im Jugendbereich Titel holt, empfiehlt sich natürlich auch für Höheres.“

Für den 41-Jährigen hängt die Talentförderung maßgeblich von der Qualität und der Einstellung der Nachwuchstrainer ab. „Wir brauchen qualitativ hochwertige Jugendtrainer“, sagte Klose. Die Talente seien da, aber es gebe Trainer, die zu ergebnisorientiert denken.

Klose arbeitet seit 2018 als Jugendcoach bei den Bayern. Im nächsten Jahr möchte er den Fußball-Lehrer-Schein machen. Ob er anschließend auch mal in der Bundesliga arbeiten möchte, weiß der WM-Rekordtorschütze noch nicht: „Wenn ich den Fußball-Lehrer mache, muss das in gewisser Weise mein Ziel sein. Aber ich bin noch total zufrieden und glücklich mit meiner Jugendmannschaft.“