Hamburg. Kimmich überzeugt mit einem überragenden Steilpass. Am Ende patzte aber auch noch der sonst so souveräne Süle.

Was für ein Dämpfer: Mit hängenden Köpfen schlichen die jungen Nationalspieler von Joachim Löw vom Platz, die Holländer feierten ausgelassen die gelungene Revanche. Trotz der vom Bundestrainer geforderten kollektiven Energieleistung hat die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes im Prestige-Duell gegen die Niederlande eine bittere 2:4 (1:0)-Niederlage kassiert und ist auf dem Weg zur EM 2020 wieder unter Zugzwang. Die deutschen Nationalspieler in der Einzelkritik:

Neuer: Hielt, was zu halten war. An den Gegentoren schuldlos.

Klostermann: Seine beste Tat: Als er den Nachschuss vor dem 1:0 Gnabry überließ (9.). Ansonsten zu wackelig.

Ginter (bis 84.): Leitete das 2:3 mit einem Fehlpass ein (79.). Auch ansonsten hat man den Abwehrspieler schon souveräner erlebt. Über seine Seite wurde es oft gefährlich, er verlor wichtige Zweikämpfe.

Brandt (ab 84.): Kam für Ginter.

Süle: Lange eine verlässliche Endstation für die niederländischen Angriffe, in der Luft wie am Boden. Beim 2:4 allerdings unglücklich (90.).​

Tah: Vor dem 1:1 orientierungslos, das 1:2 schoss er selbst. Zwei unschöne Szenen, die einen ordentlichen Auftritt des Ex-Hamburgers überschatteten.

Schulz: Vorne sorgten seine Hereingaben für mächtig Gefahr und einen Handelfmeter. Hinten war er unsicher. Beim 1:1 zu spät gegen den Torschützen de Jong (59.).

Kimmich: Überragender Steilpass vor dem 1:0 (9.), übertrieb es aber gelegentlich mit der Aggressivität.

Kroos: Bereitete mit starken Pässen zwei Großchancen vor, eiskalt bei seinem Elfmetertreffer (73.) zum 2:2. Gelegentlich aber zu langsam im Umschaltspiel und defensiv immer mal wieder überspielt.

Gnabry: Setzte Klostermanns Abpraller entschlossen ins Tor (9.), vergab dann eine weitere gute Chance (27.). Überall auf dem Platz zu finden, im zweiten Durchgang aber weniger gefährlich.

Reus (bis 60.): Hätte auf 2:0 stellen müssen, scheiterte aber freistehend an Cillesen (42.). Ein Auftritt mit etwas Licht und deutlich mehr Schatten.

Gündogan (ab 60.): Hübsche Pässe, aber zu wenig Ertrag.

Werner (bis 60.): Startete immer wieder in den Raum, bekam aber selten den Ball. Und wenn er ihn mal hatte, spielte er zu viele Fehlpässe.

Kai Havertz (ab 60.): Konnte keinerlei Impulse setzen.