Hamburg. 32 internationale Teams kommen nach Farmsen. Aus deutscher Sicht ist der Hamburger Lennart Samuelsen der aussichtsreichste Starter.

Liverpool-Chefcoach Jürgen Klopp hat sich als großer Fan geoutet, spielt fünfmal pro Woche. Mehrere Dortmunder Bundesliga-Fußballer haben eigene Courts im Garten, in Hamburg ist Starkoch Tim Mälzer ein begeisterter Anhänger. Im Sog des Prominenten-Bonus wächst die Trendsportart Padeltennis auch in Deutschland rasant. Kein Wunder also, dass das erste internationale Ranglistenturnier auf Hamburger Boden, das an diesem Wochenende (Fr, 15 bis 20 Uhr, Sa, 9 bis 20 Uhr, So, 9 bis 15 Uhr, Eintritt frei) auf der Anlage des SC Condor am Berner Heerweg ausgetragen wird, die Grenzen sprengt.

„Wir wollten den Freitag nur im Notfall als Spieltag nutzen. Nun müssen wir schon nachmittags starten, um das Programm überhaupt durchzukriegen“, sagt Tim Neidhardt. Der 32-Jährige, der 2016 die Padel-Abteilung des SC Condor gründete und ihr bis heute vorsteht, ist vom Andrang auf die Herrenkonkurrenz, die von 16 auf 24 Teams erweitert werden musste, allerdings kaum überrascht. Seit er 2012 als BWL-Student bei einem Auslandssemester in Madrid erstmals mit dem Rückschlagspiel in Kontakt kam, das am besten als Mischung aus Tennis und Squash beschrieben wird, wusste er vom „Suchtfaktor Padel“. In Spanien hat das in den 1960er-Jahren in Mexiko erfundene Spiel, das nur im Doppel ausgetragen wird, im Breitensport Tennis längst den Rang abgelaufen, auch in Skandinavien, Frankreich, Nord- und Südamerika und dem Commonwealth ist die Popularität hoch.

Süden und Westen sind Vorreiter

In Deutschland sind der Süden und der Westen Vorreiter, allein in Karlsruhe gibt es mittlerweile sechs Anlagen. In Hamburg ist der SC Condor mit seinen zwei Plätzen weiterhin einziger Anbieter, 120 Mitglieder hat die Abteilung. In Glückstadt und Bremen entstehen gerade neue Anlagen. „Für uns ist das erste internationale Ranglistenturnier ein weiterer Meilenstein, der uns in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit ein wichtiges Stück voranbringen wird“, sagt Tim Neidhardt, der auch acht Teams für eine Damenkonkurrenz gewinnen konnte.

Als Zugpferde starten die Österreicher Christoph Krenn und David Alten, die regelmäßig auf der professionellen Welttour aufschlagen. Aber auch den Niederländern Peter Bruijsten und Berend Boers ist der Turniersieg zuzutrauen. Aus deutscher Sicht ist der Hamburger Lennart Samuelsen, der mit seinem Nationalmannschaftspartner Christian Böhnke (Bielefeld) antritt, aussichtsreichster Starter.