Hamburg . Manager Seweryn Malyk: „Trainer Großkopf hat Fußballlehrer nicht im Lotto gewonnen“ . Jetzt geht es um den Neuaufbau des Teams.

Auf dem Gebiet der Trainer war der FC Türkiye in den vergangenen sieben Jahren der „HSVPlus“ des Hamburger Amateurfußballs. Siebzehn Übungsleiter kamen und gingen an der Landesgrenze aus unterschiedlichsten Gründen. Obwohl sich 2015 mit dem Oberligaaufstieg der Traum der Wilhelmsburger erfüllte, kehrte beim traditionell unruhigen Club an der Georg-Wilhelm-Straße kaum Kontinuität ein.

Riesiger Wille

Mittlerweile kickt der Club wieder in der Landesliga Hansa - und dort versuchen sich seit dieser Saison Seweryn Malyk (37) als Manager und Jörn Großkopf (52) als Trainer daran, den FCT in ruhigere Fahrwasser zu führen. Durch das 2:1 gegen den Klub Kosova, dem zweiten Dreier im zweiten Ligaspiel, ist der Start des neuen Duos geglückt. Nach einer schwachen ersten Hälfte ging Kosova durch Selmin Dogic in Front (54.). Doch das runderneuerte Türkiye drehte das Spiel durch die Treffer von Serdar Aydin (76.) und des eingewechselten Dennis Rosenthal (86.) mit riesigem Willen.

„Yabba Dabba Doo!“, schrie Manager Malyk nach dem Tor zum 2:1 wie Comicheld Fred Feuerstein seine Freude heraus. Als Türkiye im Jahr 2000 gegründet wurde, kickte Malyk dort als Linksaußen in der Kreisklasse, war Liga- und Schiedsrichter-Obmann – und kehrte nun nach sieben Jahren ohne Managertätigkeit zu seiner alten Liebe zurück. „Diese Saison ist ein Aufbaujahr. Wir haben 17 neue Spieler, möchten oben mitspielen - und in der Saison darauf richtig angreifen“, erklärt Malyk. Die Voraussetzungen scheinen gegeben. Ab Winter kommen die Bagger. „Wir werden nach dem Umbau zwei Rasenplätze und einen Kunstrasenplatz haben. Zusätzlich zur neuen hervorragenden Anlage entstehen 7000 Wohnungen. Der Club hat eine riesige Zukunftsperspektive“, sagt Maylik.

Alles top für die Spieler

In der Gegenwart geht es um den Neuaufbau des Teams. Den Malyk Coach Großkopf, bei seinen bisherigen Trainerstationen im Herren-Bereich nur überschaubar erfolgreich, gerne anvertraut. „Unser Trainer hat seinen Fußballlehrer ja nicht im Lotto gewonnen. Ansprache, Training, da ist einfach alles top für die Spieler“, lobt Malyk. Für die Aufgabe gewann er Großkopf mit einem Scherz: „Ich fragte ihn, ob es nicht reizvoll für ihn wäre, mal ein Team zu trainieren, mit dem er mehr gewinnt als verliert.“

Großkopf selbst fühlt sich wohl: „Diesen angeblichen negativen Touch des Vereins kann ich nicht feststellen. Alle sind bemüht, alle helfen mit. Und wenn die Mannschaft über Disziplin und Physis funktioniert, können wir viel erreichen. Wir sind erst bei 70 Prozent“, sagt Großkopf. Bald soll sein Kader noch verstärkt werden - mit einem Starspieler von einer japanischen Universität. „Eine Granate“, verspricht Großkopf. Es bleibt spannend an der Landesgrenze.