Norderstedter schießt hart gegen früheren Club Altona. Ex-Werderaner hebt HSV-Spieler in die Champions League. Osdorf antwortet Kofahl.

Ordentliches 2:5 für Altona. „Ich habe gewusst, wo du ihn hinschießt“, rief Altonas Torhüter Tobias Grubba seinem ehemaligen Mitspieler Nick Brisevac zu, als sie sich nach dem Regionalligaauftakt vor den Kabinen begegneten. Brisevac war vorletzte Saison mit fadem Beigeschmack vom AFC zu Eintracht Norderstedt gewechselt und stand Grubba in der 62. Minute am Elfmeterpunkt gegenüber. Trotz der Pfiffe der 93-Fans und obwohl Grubba die Ecke tatsächlich richtig vorausgeahnt hatte, verwandelte der Norderstedter zum 5:2-Endstand. „Ich hab den Ball so hart geschossen, dass Tobi ihn leider – leider für ihn – nicht mehr wegdrücken konnte.“ Für Brisevac ein toller Auftakt: Zwei Vorlagen, ein Tor. Aber auch der AFC präsentierte sich ordentlich und hatte sogar nach dem 2:5-Rückstand noch mehrere Chancen, ein weiteres Tor zu erzielen. Darum haderte Altonas Trainer Berkan Algan auch insbesondere mit der Chancenauswertung. Am Mittwoch soll es zu Hause gegen den VfB Lübeck aber so weitergehen. Algans Rezept: „Genauso spielen wie heute, nur die Dinger machen!“

Streit um Jodeit. Das Eröffnungsspiel der Oberliga Hamburg zwischen dem Niendorfer TSV und dem SC Victoria (1:1) riss niemanden vom Hocker. Dafür brennt es aktuell zwischen dem NTSV und Hammonia-Landesligist TuRa Harksheide. Der im Sommer 2018 von TuRa nach Niendorf gewechselte 21 Jahre alte Angreifer Lion Jodeit möchte zurück nach Harksheide, meldete sich nach einem enttäuschenden Jahr am Sachsenweg beim Verein ab. Das Problem: Jodeit steht noch bis Sommer 2020 unter Vertrag. „Unser Nachbarverein TuRa Harksheide hat den Jungen leider angesprochen und damit verwirrt. TuRa hat da leider viele Fehler gemacht. Lion ist unser Spieler, und wir wollen zu 100 Prozent, dass er seinen Vertrag bei uns erfüllt“, sagt Niendorfs Trainer Ali Farhadi. Obwohl Jodeit mit der Abmeldung ein deutliches Zeichen sendete, will Farhadi ihn wieder integrieren. „Meine Tür steht offen für Lion. Er hat sich falsch entschieden. Aber er kann ja immer noch die richtige Entscheidung treffen.“ TuRa Harksheide wollte zu Farhadis Aussagen keinen Kommentar abgeben.

Genugtuung für Yavas. Cemil Yavas, seines Zeichens Manager des Oberligisten TuS Osdorf, brachte seine Gemüts­lage nach dem sensationellen 2:1 beim Titelkandidaten FC Teutonia 05 in acht Worten auf den Punkt: „Das war eine gute Antwort für Stefan Kohfahl.“ Laut Yavas habe sich Kohfahl, sportlicher Berater bei Teutonia, vor der Begegnung abwertend über Osdorf geäußert. „Auf der Internetplattform fupa.net nannte er unseren neuen Trainer Philipp Obloch einen ,unerfahrenen Bezirksligatrainer‘. Bei unserem Pokalspiel kam er auf unsere Fans zu und erzählte ihnen, wenn wir glauben würden, mit einem solchen Pressing gegen Teutonia erfolgreich zu sein, würden wir acht Stück kriegen. Nun empfinde ich Genugtuung“, so Yavas. Kohfahl selbst war für einen Kommentar dazu nicht zu erreichen. Recht fix einsatzbereit war hingegen ein Zuschauer in der 44. Spielminute. Schiedsrichter Fabian Porsch verletzte sich, Assistent Marco Kulawiak leitet die Partie an der Pfeife zu Ende. Kulawiaks Job übernahm ein Fan und zeigte mit der Fahne eine ordentliche Leistung.

Dehmelt in die Champions League. Ein Riesenlob vom gegnerischen Trainer erhielt HSV-III-Keeper Timo Dehmelt nach dem 1:2 im Oberligaspiel beim HSV Barmbek-Uhlenhorst. „Die Leistung des gegnerischen Torwarts war absolut reif für die Champions League. Er war klasse im Spielaufbau und hat drei, vier unserer brutalen Torchancen super pariert“, zog Barmbeks Trainer Marco Stier (als Spieler früher seinen Hut. Sein eigener neuer Keeper Johannes Höcker (zuvor Eintracht Norderstedt) regte sich dagegen nach dem Abpfiff trotz des Sieges sehr intensiv über das Freistoßtor von HSVer Dominik Jordan kurz vor Schluss auf. „Das finde ich gut. Wir wollten einen so ehrgeizigen Torwart. Dafür haben wir ihn verpflichtet“, so Ex-Profi Stier (unter anderem Werder Bremen). Seinen Ehrgeiz unterstrich Höcker auch gleich im Interview: „Wenn wir alle zusammenhalten, ist ein Platz in den Top drei drin. Und natürlich der Einzug ins Hamburger Pokalfinale ...“