London. „Ich glaube, dass ich jede schlagen kann, die auf der anderen Seite des Netzes steht“, sagte die 15-jährige Cori Gauff in Wimbledon.

Doch, sie freute sich. Aber Tränen des Glücks vergoss Cori Gauff keine mehr nach ihrem zweiten Sieg in Wimbledon. Und wer sah, mit welcher Abgeklärtheit die 15 Jahre alte US-Amerikanerin sich in Runde zwei der All England Championships nach nur 69 Spielminuten der doppelt so alten Slowakin Magdalena Rybarikova mit 6:3, 6:3 entledigte, der konnte erahnen, wie ernst sie es meint mit ihrer Mission, das Turnier zu gewinnen. Das zumindest hatte die jüngste Spielerin, die es jemals durch die Qualifikation ins Wimbledon-Hauptfeld geschafft hat, nach ihrem Auftaktsieg über ihr Idol Venus Williams (39/USA) angekündigt.

Gegen die Halbfinalistin von 2017, aktuell Nummer 139 der Welt, zog die Weltranglisten-301., die schon dank des Drittrundeneinzugs in die Top 200 vorstoßen wird, ihr druckvolles Spiel gnadenlos durch, ließ sich auch von der Kulisse auf dem zweitgrößten Showcourt nicht aus der Ruhe bringen und hielt die Bälle so geduldig im Spiel, bis ihre Kontrahentin die Fehler machte.

„Ich habe sehr gut gespielt, aber das war auch notwendig, weil sie sehr gut aufgeschlagen hat“, sagte die French-Open-Juniorensiegerin von 2018, die zugab, dass „ziemlich viel passiert ist in den vergangenen Tagen, ich konnte zum Glück gut relaxen. Ich bin aber noch immer etwas geschockt, überhaupt hier zu sein.“

Coco: Ich kann jede schlagen

Dass "Coco" auch noch eine ganze Weile bleiben will, soll am Freitag in der dritten Runde nun die Slowenin Polona Hercog zu spüren bekommen. Die 28-Jährige wird im Ranking aktuell an Position 60 geführt. Cori Gauff, dem neuen Tennis-Wunderkind, ist das allerdings völlig egal. „Ich glaube, dass ich jede schlagen kann, die auf der anderen Seite des Netzes steht“, sagte sie. Nach einem Match, das sie führte, als sei sie schon seit Jahren in der Spitze dabei, glauben das auch eine Menge Menschen mehr.