Hamburg. Hamburgerinnen Bieneck/Schneider und Körtzinger/Schneider wahren ihre Chancen. HSV-Duo verliert, Thole/Wickler wackeln.

Mit deutlich mehr Mühe als erwartet ist Deutschlands derzeit bestes Männerduo Julius Thole und Clemens Wickler bei der Beachvolleyball-WM am Rothenbaum in die Runde der letzten 32 eingezogen. Gegen das überraschend starke iranische Team Arash Vakili/Bahman Salemi setzten sich die deutschen Meister mit 2:0 (21:18, 22:20) durch und haben das Ticket für das Sechzehntelfinale damit als erstes deutsches Männerteam in der Tasche.

"Wir haben etwas gezittert und mussten definitiv härter kämpfen als gedacht", sagte Wickler. Am Dienstag kommt es gegen die bislang ebenfalls ungeschlagenen US-Amerikaner Tri Bourne/Trevor Crabb zum Showdown um den Gruppensieg. "Wir müssen die Anspannung ablegen und vor allem in der Annahme und im Zuspiel eine Schippe drauflegen", so Wickler.

In der mittags bereits gut gefüllten Beach-Arena gerieten die Hamburger im zweiten Durchgang in Rückstand, wehrten einen Satzball ab und verwandelten dann bei eigenem Aufschlag den ersten Matchball zum zweiten Turniererfolg.

HSV-Duo Ehlers/Flüggen verliert

Mit der Rauter auf dem Oberarm: Nils Ehlers (l.) und Lars Flüggen.
Mit der Rauter auf dem Oberarm: Nils Ehlers (l.) und Lars Flüggen. © Witters

Den zweiten Sieg verpassten hingegen Nils Ehlers/Lars Flüggen. Das Duo vom Hamburger SV erwischte beim 0:2 (17:21, 19:21) gegen die Russen Nikita Liamin/Taras Myskiw keinen guten Start und lief die ganze Zeit einem Rückstand hinterher. Die beiden sind nun im letzten Duell am Mittwoch gegen Lombardo Ontiveros/Juan Virgen (Mexiko) gefordert.

Karla Borger und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) setzten unterdessen ihre Siegesserie im Rothenbaumstadion fort. Gegen die an Nummer fünf gesetzten US-Amerikanerinnen Alix Klineman/April Ross zeigten die Vize-Weltmeisterin von 2013 und ihre neue Partnerin Sude eine starke Leistung und sicherte sich mit dem 2:1 (21:15, 21:23, 15:10) den dritten Erfolg im dritten Spiel. Beide Duos waren bereits vor der Partie für die Runde der letzten 32 qualifiziert.

Hamburger Bieneck/Schneider wenden Aus ab

Sandra Ittlinger und Chantal Laboureur (München/Friedrichshafen), die nach zwei Siegen ebenfalls bereits für das Sechzehntelfinale qualifiziert waren, verloren am Abend ihr letztes Gruppenspiel gegen Marta Menegatti/Viktoria Orsi Toth aus Italien 0:2 (17:21, 15:21).

Victoria Bieneck (l.) und Isabel Schneider dürfen weiter von der K.o.-Runde träumen.
Victoria Bieneck (l.) und Isabel Schneider dürfen weiter von der K.o.-Runde träumen. © Witters

Am Nachmittag holten Victoria Bieneck und Isabel Schneider (beide Hamburg) den ersten Sieg im dritten Spiel und vermieden damit das vorzeitige Aus. Mit einem 2:0 (21:12, 21:4) gegen die Außenseiterinnen Charlotte Nzayisenga/Judith Hakizimana (Ruanda) zog das Duo als Dritter der Gruppe D zumindest in die Lucky-Loser-Runde ein, in der es um einen Platz im Sechzehntelfinale geht. Sollten die beiden zu den besten vier Gruppendritten gehören, würde dieser Umweg entfallen. Die Entscheidung darüber fällt erst am Dienstag in den letzten Poolspielen der Frauen.

Drei von zehn deutschen Teams weiter

"Wir hatten eine sehr gute Gruppe, hätten aber durchaus auch eines der vorherigen Spiele gewinnen können. Jetzt haben wir das getan, was wir machen konnten, nämlich möglichst hoch gewonnen", sagte Schneider. Zumindest das Ticket für die Lucky-Loser-Runde sicher haben auch Leonie Körtzinger/Sarah Schneider (Hamburg), die ihr abschließendes Spiel gegen die Lettinnen Tina Graudina/Anastasija Kravcenoka mit 0:2 (14:21, 17:21) verloren und in der Tabelle der Gruppe B auf dem dritten Rang landeten.

Damit haben am vierten Tag der Heim-WM bereits drei von zehn Teams des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) die Runde der letzten 32 erreicht, die anderen sind ebenfalls noch im Rennen. Sportdirektor Niclas Hildebrand hatte als Minimalziel das Erreichen der K.o.-Phase für alle Teams sowie je eine Viertelfinalteilnahme bei Männern und Frauen ausgegeben.