Nach der Übergabe der Meisterschale legten die Spieler eine Sonderschicht ein. Glückwünsche kommen auch vom THW Kiel.

Flensburg. Schon die Reise im Charterflieger ins dänische Sonderburg war ein feucht-fröhlicher Partykracher. Nach dem Sieg in Düsseldorf beim Bergischen HC (27:24) und der anschließenden Siegerehrung hat für den alten und neuen deutschen Handball-Meister SG Flensburg-Handewitt am Sonntag ein Feier-Marathon begonnen. Gegen Mitternacht gab es im Deutschen Haus in Flensburg einen umjubelten Empfang der Mannschaft durch Anhänger des Vereins. Am Pfingstmontag soll auf dem Südermarkt die offizielle Meisterfeier folgen. Geschäftsführer Dierk Schmäschke brachte es auf eine einfache Formel: "Wir hoffen, dass wir in Flensburg alle Dächer abreißen."

Der Sekt floss in Strömen, mehr aber wurde er über die Köpfe der Mitspieler, Trainer und Funktionäre gegossen als getrunken. "Unbeschreiblich. Ich kann es kaum erklären, wie froh und stolz ich bin", sagte Flensburgs Mannschaftskapitän Tobias Karlsson, der nach zehn Jahren die SG verlässt und in seine schwedische Heimat zurückkehrt.

Ein Meisterfoto aus der Flensburger Kabine von den Spielern Hampus Wanne, Lasse Svan und Jim Gottfridsson.
Ein Meisterfoto aus der Flensburger Kabine von den Spielern Hampus Wanne, Lasse Svan und Jim Gottfridsson. © dpa

Glückwünsche kamen auch vom THW Kiel, der auf einen Ausrutscher der Flensburger gehofft hatte, um sich selbst zum 21. Mal die Meisterschale zu sichern. "Die haben eine richtig starke Saison gespielt und es verdient, Meister zu werden", sagte THW-Kapitän und Ex-HSVH-Profi Domagoj Duvnjak.

Rekord-Bilanz für Flensburg

Mit dem Verlust beider Torhüter und dem Einbau von sechs neuen Spielern haben die Flensburger einen Umbruch in erstaunlicher Geschwindigkeit gemeistert. Die Mannschaft, die im Vorjahr den Meistertitel überraschend gewann, ist in dieser Saison gefestigter, souveräner, routinierter geworden und weist eine deutlich höhere Konstanz auf. "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft", sagte Uwe Schwenker, Präsident der Handball-Bundesliga. Der Tenor im Team: In der vergangenen Saison wurde uns die Meisterschaft geschenkt, in dieser haben wie sie uns verdient!

So sehen Sieger aus: Flensburgs Rasmus Lauge Schmidt spritzt mit Bier um sich.
So sehen Sieger aus: Flensburgs Rasmus Lauge Schmidt spritzt mit Bier um sich. © dpa

Noch nie stand die SG, die oftmals als SG Vizeburg verschrien worden war, mit einer überragenden Punkteausbeute von 64:4 Zählern da. Nur Niederlagen gegen den Nachbarn THW Kiel und beim SC Magdeburg musste die Mannschaft von Trainer Maik Machulla hinnehmen.