Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Klopp schlagfertig: "Weltrekord-Halter im Gewinnen von Halbfinals"

Jürgen Klopp und der FC Liverpool gehen sehr selbstbewusst in das Champions-League-Finale am Sonnabend (21 Uhr/Sky und DAZN) gegen Tottenham Hotspur. "Wir wollen den Pokal gewinnen, deshalb sind wir hier", sagte der deutsche Trainer am Freitag bei der Pressekonferenz im Stadion Wanda Metropolitano von Madrid. "Letztes Jahr waren wir von uns selbst überrascht, dass wir auf einmal im Finale standen. Aber wir waren längst nicht so konstant wie in dieser Saison."

Klopp verlor mit dem FC Liverpool das Endspiel 2018 gegen Real Madrid und mit Borussia Dortmund das Finale 2013 gegen Bayern München. Mit seinen mittlerweile sechs Endspiel-Niederlagen in Serie in diversen Wettbewerben wurde der 51-Jährige auch vor dem Tottenham-Spiel wieder konfrontiert.

Der deutsche Trainer konterte das jedoch gewohnt schlagfertig. "Seit 2012 war ich fast jedes Jahr mit meinen Teams in einem Finale. Vielleicht bin sogar ich Weltrekord-Halter im Gewinnen von Halbfinals. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, aber das würde niemand kaufen", sagte Klopp. "Wenn ich persönlich der Grund wäre, dass meine Teams sechs Endspiele nacheinander verloren haben, dann müsste man sich morgen Sorgen machen. Aber: Jedes Spiel ist anders."

Werder bekommt drei Millionen Euro pro Jahr für Stadionnamen

Werder Bremen steht vor dem Verkauf des Stadionnamens Weserstadion. Nach übereinstimmenden Medienberichten tragen die Hanseaten ab der kommenden Saison in der Fußball-Bundesliga ihre Heimspiele im «Wohninvest Weserstadion» aus. Die Bremer werden demnach die Namensrechte für die kommenden zehn Jahre an das Immobilien-Unternehmen Wohninvest Holding GmbH aus Fellbach in Baden-Württemberg abtreten. Der Club wird dafür jährlich drei Millionen Euro erhalten.

Für die Namensrechte am Weserstadion erhält Werder Bremen künftig drei Millionen Euro pro Jahr.
Für die Namensrechte am Weserstadion erhält Werder Bremen künftig drei Millionen Euro pro Jahr. © witters | witters

Allerdings wird das Geld nicht direkt an den Bundesligisten fließen, sondern an die Bremer Weserstadion Gesellschaft (BWS), die zu je 50 Prozent der Stadt und dem Verein gehört. Denn nach den Umbaumaßnahmen bis 2011 muss die Gesellschaft weiterhin Kredite von bis zu 70 Millionen Euro abtragen. Bis 2018 besaß das Oldenburger Versorgungsunternehmen EWE die Namensrechte und zahlte Werder pro Jahr drei Millionen Euro, ohne aber den Namen zu verändern.

Die Bremer kündigten in den vergangenen Jahren immer wieder an, über den Verkauf des bei den Anhängern so beliebten Stadionnamens Weserstadion nachdenken zu müssen. Jetzt hat sich für den Verein eine passende Gelegenheit ergeben. Eine deutliche Ticketerhöhung schloss Werder zuvor aus. Damit besitzen in der Bundesliga nur noch Hertha BSC (Olympiastadion), Aufsteiger Union Berlin (Stadion An der Alten Försterei) und Borussia Mönchengladbach (Borussia-Park) die ursprünglichen Stadionnamen.

Union-Kapitän vermisst seit Aufstiegsparty seine Unterhose

Christopher Trimmel bei der Aufstiegsparty an der Alten Försterei.
Christopher Trimmel bei der Aufstiegsparty an der Alten Försterei. © Imago/Matthias Koch

Kapitän Christopher Trimmel hat beim Party-Marathon von Bundesliga-Aufsteiger Union Berlin seine Unterhose verloren und nun auf Instagram eine Vermisstenanzeige gestellt. "Seit dem 27.5.19 ist meine Aufstiegs-Unterhose unauffindbar!! Da es sich hier offensichtlich um eine Glücksunterwäsche handelt, bin ich dementsprechend verzweifelt. Sie wurde das letzte Mal im Kabinentrakt nach dem Spiel gesehen", schrieb der Rechtsverteidiger. Dazu postete Trimmel ein Bild der roten Unterhose (Größe L) mit der weißen Aufschrift "Union Berlin" am Bund. Als Finderlohn versprach er "einen Kasten Bier".

Uefa würdigt starke Leistungen von Eintracht Frankfurt

Nach dem glanzvollen Sturmlauf bis ins Halbfinale der Europa League sind gleich fünf Spieler des Bundesligisten Eintracht Frankfurt von der Uefa in das 18-köpfige "Team des Jahres" berufen worden. Von der Eintracht wurden Torwart Kevin Trapp, Abwehrchef Makoto Hasebe, die beiden Außenbahnspieler Danny da Costa und Filip Kostic sowie Torjäger Luka Jovic berücksichtigt.

Nur Titelgewinner FC Chelsea, an dem die Hessen in der Vorschlussrunde erst im Elfmeterschießen gescheitert waren, stellt mit acht Profis ein größeres Kontingent. Vom unterlegenen Finalgegner FC Arsenal sind drei Profis dabei, Frankfurts Viertelfinalrivale Benfica Lissabon stellt zwei Akteure.

Conte neuer Trainer bei Inter Mailand

Antonio Conte wird neuer Trainer von Inter Mailand. Das teilte der italienische Club am Freitagmorgen mit. "Ich bin sicher, dass Antonio Conte einer der besten Trainer da draußen ist", sagte Präsident Steven Zhang. Der Ex-Coach des FC Chelsea und von Juventus Turin soll helfen "diesen Club wieder zu einem der besten der Welt zu machen". Über die Vertragslaufzeit machte der Verein zunächst keine Angaben.

"Ein neues Kapitel in meinem Leben beginnt", sagte der 49-jährige Conte. "Ich bin sehr gespannt. Durch meine Arbeit will ich das Vertrauen zurückzahlen, das der Präsident und die Direktoren in mich setzen." Conte hatte Juventus zu drei und Chelsea zu einem Meistertitel geführt. Von 2014 bis zur EM 2016 war er italienischer Nationaltrainer. Beim Turnier in Frankreich war sein Team im Elfmeterschießen des Viertelfinales an Deutschland gescheitert.

Einen Tag zuvor hatten sich die Lombarden nach zwei Spielzeiten von Coach Luciano Spaletti getrennt. Er hatte mit Inter zweimal Platz vier in der Liga belegt. In der Champions League hatten die Mailänder die Gruppenphase allerdings nicht überstanden und waren in der Europa League in der Runde der letzten 16 ausgeschieden.

U-20-WM: Norweger stellt Torrekord auf

Das norwegische Top-Talent Erling Haland hat beim 12:0-Kantersieg gegen Honduras im letzten Gruppenspiel der U-20-Weltmeisterschaft in Polen einen Torrekord aufgestellt. Mit neun Treffern pulverisierte der Sohn des früheren norwegischen Nationalspielers Alf-Inge Haland die bisherige Bestmarke (6 Tore) des Brasilianers Adailton aus dem Jahr 1997.

Erling Haland (M., Nr. 19) bejubelt einen seiner neun Treffer.
Erling Haland (M., Nr. 19) bejubelt einen seiner neun Treffer. © Imago/Newspix

Der 19-jährige Haland war im Januar vom norwegischen Pokalsieger Molde FK zum österreichischen Meister RB Salzburg gewechselt. Trotz des Erfolges am Donnerstag muss Norwegen als Dritter der Gruppe C hinter Uruguay und Neuseeland noch um den Einzug ins Achtelfinale bangen. Nur die vier besten Gruppendritten kommen weiter.

Son ist "gut vorbereitet" auf Klopp

Ex-HSV-Profi Heung-min Son sieht das Duell zweier englischer Clubs im Champions-League Endspiel als Zwischenschritt in der rasanten Entwicklung der Premier League. "Die Liga ist noch besser geworden. Sie entwickelt sich jedes Jahr weiter", sagte der 26 Jahre alte Südkoreaner dem Kicker. Am Sonnabend stehen sich in Madrid im Finale der Königsklasse Sons Club Tottenham Hotspur und der FC Liverpool gegenüber.

Die Spiele in Englands höchster Fußball-Liga seien "auf Top-Niveau, megaschnell. Nun haben das die englischen Clubs endlich auch in der Königsklasse bewiesen", urteilte Son. Dass inzwischen auch viele junge englische Profis in der Liga spielen, wertete der frühere Leverkusener und Hamburger als "super Zeichen für die Zukunft".

Das 4:0 von Final-Gegner FC Liverpool im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona habe seinem Team den Weg ins Endspiel geebnet, sagte Son. "Liverpool hatte zuvor das Wunder gegen Barca vollbracht. Wir haben uns in der Halbzeitpause in Amsterdam auch daran ein Beispiel genommen", berichtete der Offensivspieler. Die Spurs gewannen das Spiel nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 gegen Ajax Amsterdam.

Seine Mannschaft sei "sehr gut vorbereitet" auf den FC Liverpool mit dem deutschen Trainer Jürgen Klopp. "Wir können durch unseren Zusammenhalt und unsere Qualität jeden Gegner schlagen", sagte Son.

Ex-Trainer Feldkamp ärgern "Jobgarantien"

Der frühere Bundesliga-Trainer Karl-Heinz Feldkamp hat den Umgang mit Fußballlehrern in der heutigen Zeit kritisiert. Dem Meistertrainer Niko Kovac vom FC Bayern München hätte er im Verlauf der Saison mehr Rückendeckung aus dem Verein gewünscht. "Ich hätte vorher gekündigt", sagte der gebürtige Oberhausener der Deutschen Presse-Agentur in Anspielung auf die anhaltende Kritik und die öffentlichen Spekulationen um seine Weiterbeschäftigung, die bis zum Pokalfinale andauerten. Feldkamp wird am 2. Juni 85 Jahre alt.

Mit Modewörtern wie "Jobgarantien" könne er nicht viel anfangen, fügte Feldkamp an, der in seiner Laufbahn dreimal den DFB-Pokal gewann sowie Meister mit dem 1. FC Kaiserslautern und dem türkischen Top-Club Galatasaray Istanbul wurde.

Vielmehr lobte er seinen ehemaligen Spieler und heutigen Trainer Friedhelm Funkel, wie er in der Winterpause öffentlich gegen seinen vorzeitigen Ruhestand und um seine Vertragsverlängerung bei Fortuna Düsseldorf kämpfte. "Vor ihm und seiner Arbeit bei Fortuna Düsseldorf ziehe ich den Hut. Wie er im Winter seinen Job behauptet und sich mit seiner Mannschaft in der Tabelle nach oben geschoben hat, das hat mich beeindruckt", entgegnet Feldkamp. "Ich würde mir nur wünschen, dass die Trainer sich in der Öffentlichkeit häufiger wehren."

Reals Ex-Star Bravo weiter in U-Haft

Wegen des Skandals im spanischen Fußball um Wettmanipulationen hat ein Gericht in Huesca Untersuchungshaft gegen Real Madrids früheren Nationalspieler Raul Bravo angeordnet. Das teilte das Gericht mit. Wie der 38-Jährige muss auch der Ex-Profi Carlos Aranda in Polizeigewahrsam verbleiben. Die Kaution für eine Aussetzung des Haftbefehls wegen der Manipulation mehrerer spanischer Erst- und Zweitligaspiele in den beiden vergangenen Spielzeiten beträgt demnach 100.000 Euro.

Im Gegensatz zu Bravo und Aranda entließen die Behörden zwei Tage nach der aufsehenerregenden Razzia an verschiedenen Orten vier weitere Verdächtige vorläufig aus dem Polizeigewahrsam. Zu dem Quartett gehört auch der Präsident von Erstliga-Absteiger SD Huesca.

Selimbegovic folgt auf Beierlorzer in Regensburg

Mersad Selimbegovic wird bei Fußball-Zweitligist Jahn Regensburg Nachfolger von Achim Beierlorzer als Trainer. Der 37-Jährige unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis 2021. Selimbegovic fungierte als Assistent von Beierlorzer, der zu Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln wechselt. Zudem war der Bosnier zuletzt auch als Koordinator für die U19- und U21-Junioren verantwortlich. "Mersad steht als Fußballlehrer für die Jahn-Spielidee und hat in seinen verschiedenen Funktionen bereits nachgewiesen, dass er Spieler entwickeln kann", sagte Geschäftsführer Christian Keller.

Selimbegovic sprach von einer "Herausforderung. Natürlich habe ich Respekt vor der Aufgabe, weil ich weiß, dass auch weiterhin viel harte Arbeit auf uns wartet, wenn wir unser Ziel erreichen und den Jahn gemeinsam in der 2. Bundesliga etablieren wollen."

Selimbegovic war im Sommer 2006 als Spieler vom FK Zeljeznicar Sarajevo zum SSV Jahn gewechselt und kam auf 99 Profi-Einsätze. 2012 musste er seine Karriere aufgrund anhaltender Verletzungsprobleme frühzeitig beenden und schlug nach einer handwerklichen Ausbildung die Trainerlaufbahn ein.