Frankfurt am Main. Damit wird immer wahrscheinlicher, dass sie und ihr bisheriger Erfolgspartner Bruno Massot ihre gemeinsame Karriere beenden.

Das Facebook-Foto versprüht Vorfreude pur. Aljona Savchenkos Hände formen ein Herz auf ihrem nackten Bauch, Ehemann Liam Cross spielt dazu den überraschten Vater. Die Botschaft ist eindeutig: Voraussichtlich im November wird die Paarlauf-Olympiasiegerin erstmals Mutter, noch nicht klar ist, ob sie ein Mädchen oder einen Jungen zur Welt bringt.

"Das Glück ist auf dem Weg. Wir sind so aufgeregt, diese kleine Person zu treffen, die die Hälfte von mir und die Hälfte meiner Liebe ist", schrieb die 35-Jährige dazu.

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Die gute Nachricht für die sechsmalige Weltmeisterin ist für die Deutsche Eislauf-Union (DEU) nicht gerade die allerbeste Botschaft: Denn die Hoffnungen auf ein Wettkampf-Comeback Savchenkos mit ihrem Gold-Partner Bruno Massot sind nunmehr nahezu auf den Nullpunkt gesunken.

Kehrt Savchenko in den Wettkampfsport zurück?

Zwar wollte Marc Lindegger, beim Schweizer Eventveranstalter Art on Ice für die Termine des Erfolgsduos zuständig, beim Nachrichtenportal t-online.de eine Rückkehr auf die Meisterschaftsbühne nicht ausschließen, doch wenig bis nichts spricht dafür. Derzeit sind Savchenko und Massot als Sportsoldaten bei der Bundeswehr angestellt, ihren Sold besserten sie seit dem Olympiasieg mit zahlreichen lukrativen Schaulauftourneen auf.

Massot ist bereits Vater, im vergangenen Jahr kam sein erster Sohn zur Welt. Zudem kämpft der 30-Jährige seit Jahren mit chronischen Rückenbeschwerden und spürt eine persönliche Verantwortung als Coach für die Schüler seines langjährigen Trainers Jean-François Ballester. Mit nur 53 Jahren erlag der Franzose im Dezember vergangenen Jahres einem Herzinfarkt.

Und auch die gebürtige Ukrainerin deutete in der Vergangenheit mehrfach an, zukünftig private Dinge in den Mittelpunkt ihres Lebens rücken zu wollen. 2016 hatte sie ihren damaligen Verlobten, den britischen Grafiker Cross, im Allgäu geheiratet. Das Paar lebt seit mehreren Jahren in Oberstdorf, wie Massot hat auch Aljona eine zweite Karriere als Trainerin angedacht.

Erfolgstrainer König erwartet Durststrecke

Schon vor der Nachricht von der Schwangerschaft Savchenkos, die 13 Jahre lang – zunächst an der Seite von Robin Szolkowy, dann mit Massot – die internationalen DEU-Bilanzen aufhübschte, hatte kaum jemand im Verband mit einem Wettkampf-Comeback der Olympiasieger und Ex-Weltmeister gerechnet. Den deutschen Eiskunstläufern stehen somit schwierige Jahre auf dem Weg zu Olympia 2022 in Peking bevor.

Einen bitteren Vorgeschmack darauf lieferten die Welttitelkämpfe im März im japanischen Saitama. Rang 13 für die deutschen Paarlaufmeister Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert war die beste deutsche WM-Platzierung. Dabei gelten die beiden Berliner noch als das zukunftsträchtigste Paar der DEU. Auch weil sie von Alexander König betreut werden, der Savchenko/Massot 2018 im südkoreanischen Pyeongchang zum Olympiagold führte. Aber auch der 52-Jährige rechnet mit einer Durststrecke, nicht nur im Paarlauf: "Von heute auf morgen geht da nichts."

Auch Spekulationen, Savchenko könne ihre Laufbahn mit dem Olympia-16. Ruben Blommaert anstelle von Massot fortsetzen, sind wegen ihrer Schwangerschaft obsolet geworden. Zudem bestehen Zweifel an der internationalen Klasse des gebürtigen Belgiers, der nach der Trennung von Annika Hocke eine neue Partnerin sucht.

Derlei Vorbehalte gab es allerdings auch gegenüber Massot, als der stämmige Normanne 2014 den eher feingliedrigen Szolkowy als Eispartner von Savchenko ablöste. Ein gewaltiger Irrtum, wie sich vier Jahre später bei Olympia herausstellte.