Deutschlands bester Tennisspieler sucht weiter vergeblich nach seiner Form, bald wird er wohl in der Weltrangliste zurückfallen.

Monte Carlo. Nein, es läuft ganz und gar nicht so, wie Alexander Zverev sich das vorgestellt hat. Sein Jahr ist ein Auf und Ab, allerdings mit mehr Ab als Auf. In Monte Carlo traf ihn am Donnerstag der nächste Rückschlag. 6:7 (6:8), 1:6 unterlag der enttäuschende Zverev im Achtelfinale dem Italiener Fabio Fognini. Im Vorjahr hatte er beim Masters in seiner Wahlheimat noch das Halbfinale erreicht.

"Es war sehr windig, und ich habe sehr schlecht gespielt, das ist die einfache Antwort", sagte Zverev nach seinem erneuten vorzeitigen Scheitern beim Pay-TV-Sender "Sky". Wieder beklagte er zudem, dass ihm die Matchpraxis fehle, er behauptete aber: "Die werde ich in den nächsten Wochen bekommen." Vor dem Turnier in München (ab 29. April) hat er deswegen noch schnell seine Teilnahme in Barcelona ab kommenden Montag verkündet.

Der Plan von Zverev, nach einer bislang eher durchwachsenen Saison auf Sand Matchpraxis zu sammeln, ging bislang nicht so recht auf: Er beantragte eine Wildcard für das 250er-Turnier in Marrakesch, verlor dort nach seinem Auftaktsieg gegen den Usbeken Denis Istomin aber in drei Sätzen gegen den Spanier Jaume Munar. Auch in Monte Carlo war das zweite Match schon das letzte. Wer früh verliert, bekommt keine Matchpraxis.

Zverev rutscht in der Weltrangliste ab

Sollten seine Schwächen anhalten, könnte dies in absehbarer Zeit Auswirkungen auf die Weltrangliste haben: Zverev, der am Sonnabend 22 Jahre alt wird, verliert in dieser Woche bereits 270 Punkte. Im Vorjahr war er auf Sand enorm erfolgreich: Sieg in München, Sieg beim Masters in Madrid, Finale beim Masters in Rom. Selbst für einen Zverev in Bestform eine große Hypothek. Ein Abrutschen im Ranking droht.

Nur als Strohfeuer erwies sich in Monte Carlo der durchaus überzeugende Auftaktsieg von Zverev, ein 6:1, 6:4 gegen den aufstrebenden Kanadier Felix Auger-Aliassime. "Ich habe heute gezeigt", hatte er nach dem Match am Mittwoch noch erklärt, "dass ich mich nicht verloren habe. Ich war einfach in diesem Jahr oft nicht gesund." Gegen den sehr konzentriert spielenden Fognini aber verlor Zverev erst den Faden, dann auch die Nerven.

Im ausgeglichenen ersten Satz gegen den Weltranglisten-18. missrieten Zverev vor allem die "Big Points", im zweiten aber klappte fast nichts mehr. Der Hamburger wurde immer unsicherer, nach dem Aufschlagverlust zum 0:2 zeterte er wie ein Rohrspatz, nach dem 1:4 warf er den Schläger. Danach sah es fast so aus, als schenke Zverev das Match ab. Nein, es läuft nicht.

Auch Djokovic steckt in der Krise

Gleiches gilt für den Weltranglistenersten Novak Djokovic. Der Serbe scheiterte im Viertelfinale von Monte Carlo mit 3:6, 6:4, 2:6 am Russen Daniil Medwedew. Es war erst die fünfte Turnierteilnahme des Branchenprimus in diesem Jahr. Djokovic hatte zu Jahresbeginn die Australian Open gewonnen, danach war er bei den Masters-Turnieren in Indian Wells (an Phillip Kohlschreiber) und Miami früh gescheitert.

Und wie geht es jetzt bei Zverev weiter? Der Hamburger spielt ab dem Ostermontag beim ATP-Turnier in Barcelona. Ob er in Katalonien zu seiner alten Form findet?