Hamburg. Herbert Horst leitet ein Trio ambitionierter Trainer, die vom 1. Mai an den Hamburger Nachwuchs weiter nach vorn bringen sollen.

Ein wenig erschrocken ist er dann doch über seinen Mut. „Ich weiß nicht, ob ich das wirklich so sagen soll“, sagt Herbert „Herby“ Horst. Aber weil nicht gewinnt, wer nicht wagt, ist die Zielsetzung, die der 62-Jährige für die gemeinsame Arbeit der Tennisverbände Hamburgs (HTV) und Schleswig-Holsteins (TVSH) formuliert hat, selbstverständlich öffentlichkeitstauglich. „Unsere Kooperation soll prägend werden für den norddeutschen Raum. Wir wollen so gut werden, dass man an uns nicht vorbeikommt, wenn es um neue Bundesstützpunkte geht“, lautet also Horsts Motto für die kommenden Jahre.

Als TVSH-Landestrainer hat der Mann mit dem besonderen Blick für Talente Topstars wie Angelique Kerber, Julia Görges oder Michael Stich geformt. Nach dem Wechsel des Hamburger Landestrainers Guido Fratzke (49) zum nationalen Dachverband DTB leitet er nun als liebevoll titulierter „Super Coach“ ein Trio ambitionierter Trainer, die vom 1. Mai an den Hamburger Nachwuchs weiter nach vorn bringen sollen. Matthias Kolbe (31) ist für den Jüngstenbereich (Altersstufe acht bis elf Jahre) zuständig, betreut als Freiberufler aber auch weiterhin die Zweitligadamen des Clubs an der Alster. Marco Kirschner (26) und Alexander Hameister (35) kümmern sich als Festangestellte um die Zwölf- bis 18-Jährigen. Neu im Funktionsteam sind zudem die Athletikcoaches Linnea Pedersen­ (26) und Florian Teatiu (28).

Flache Hierarchie

Wichtig ist Horst zu betonen, „dass wir eine sehr flache Hierarchie haben und alles gemeinsam entscheiden“. Die A-Schein-Inhaber Kolbe, Kirschner und Hameister sollen dafür sorgen, den Übergang vom Jüngsten- in den Jugendbereich sowie die Talentsichtungen zu optimieren. Dass das Vermächtnis Fratzkes, der vor allem das zum Bundesstützpunkt Oberhaching gewechselte Toptalent Marvin Möller (20) aufbaute, groß ist, wissen sie. „Wir wollen darauf aufbauen und haben eine gemeinsame Vorstellung davon, wie wir arbeiten wollen. Ziel ist es, gute Tennisspieler auszubilden und zu begleiten“, sagt Kirschner.

Noma Noha Akugue (15), die zum DTB-Talentteam zählt, ist das hoffnungsvollste Hamburger Tennissternchen, „aber die Qualität ist generell hoch, wir haben viele Kinder, die in der deutschen Spitze mitspielen“, sagt Hameister. Mit gezieltem Athletik- und punktuellem Mentaltraining sollen die 40 im Verband betreuten Talente optimal versorgt werden, um Herby Horsts Vision Realität werden zu lassen.