Hamburg. In Neugraben verlieren sie das zweite Halbfinale gegen Friedrichshafen mit 1:3 Sätzen. Mittwoch steht das dritte Play-off-Spiel bevor.

Stefan Hübner saß noch zehn Minuten nach der 1:3 (23:25, 25:22, 17:25, 16:25)-Niederlage gegen den VfB Friedrichshafen auf der Trainerbank, den Kopf in beide Hände gestützt, und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Wie im ersten Spiel der Halbfinalserie (best of 5) um die deutsche Volleyballmeisterschaft am Mittwoch am Bodensee, das die SVG Lüneburg mit 0:3 Sätzen verloren hatte, war sein Team auch vor 1200 Zuschauern in der Neugrabener CU-Arena nur im ersten und zweiten Durchgang ein gleichwertiger, phasenweise sogar überlegener Gegner.

„Im Gegensatz zu Friedrichshafen schaffen wir es aber nicht, zwei Stunden lang auf höchstem Niveau zu spielen“, klagte Hübner. „Das ist eine Frage der Qualität, die wir in dieser Konstanz nicht haben.“

Erhoffte Wende blieb aus

21:17 hatten die Lüneburger im ersten Satz geführt, ihn am Ende nach erneut wuchtigen Aufschlägen des 24 Jahre alten Polen Bartlomiej Boladz noch 23:25 verloren. Ähnliches war ihnen schon in Friedrichshafen widerfahren. Diesmal jedoch gewannen sie den zweiten Durchgang, die erhoffte Wende blieb indes aus, weil Präzision und Konzentration nachließen. Friedrichshafen, die Mannschaft mit der besten Verteidigung der Bundesliga, entschärfte nun immer häufiger die Angriffe der Lüneburger im Block oder in der Abwehr.

Sollten die Lüneburger am Mittwoch in Friedrichshafen das dritte Play-off-Spiel ebenfalls verlieren, wäre für sie eine Saison beendet, die Manager An­dreas Bahlburg stolz „eine sensationelle“ nennt. Mit dem Erreichen des Pokalfinales (0:3 gegen Friedrichshafen) und der Vorschlussrunde der Bundesliga sei angesichts eines der kleinsten Etats der Liga (knapp 700.000 Euro) „weit mehr erreicht worden, als wir erwarten durften“. Den nächsten Schritt wird der Verein aber wohl erst in der übernächsten Spielzeit 2020/21 gehen können, wenn die 25,7 Millionen Euro teure Arena Lüneburger Land an der Autobahn 39 steht, die bis zu 3500 Zuschauern Platz bietet.

Die Personalplanungen für die nächste Saison sind offenbar abgeschlossen. „Ich bin immer früh dran“, sagte Hübner nach dem Spiel. Details wollte er nicht verraten. Im Gegensatz zur Situation vor einem Jahr, als nur Zuspieler Adam Kocian die Lüneburger verließ, wird es einen größeren Umbruch geben. Bekannt ist bisher, dass der kanadische Libero Tyler Koslowsky (25) bleibt.