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"Papagei": Huub Stevens beschimpft Journalisten

Der Frust saß tief bei Huub Stevens. Die ersten TV-Interviews und die Pressekonferenz hatte der impulsive "Jahrhunderttrainer" von Schalke 04 nach dem 1:2 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt noch ohne emotionalen Ausbruch gemeistert. Doch als er sich dann in Katakomben den Journalisten stellte, reichte nach einer der bittersten Niederlagen seiner langen Karriere eine ihm nicht passende Frage für einen Wutausbruch.

Auch gegen die Schiedsrichter auf Zinne: Schalkes Trainer Huub Stevens.
Auch gegen die Schiedsrichter auf Zinne: Schalkes Trainer Huub Stevens. © Imago/Nordphoto

"Grandios, super, dass du diese Frage stellst", sagte Stevens, nachdem er gefragt wurde, ob er das mit Gelb-Rot bestrafte Foul von Suat Serdar in der Nachspielzeit als unnötig erachte. Dem Freistoß folgte das Handspiel von Daniel Caliguiri, das Frankfurts Luka Jovic mit dem spätesten Elfmeter der Bundesliga-Geschichte zum Siegtor nutzte (90.+9). Stevens lobte den kämpferischen Einsatz des Torschützen (21.), und als der Journalist nachhakte, schimpfte der 65-Jährige: "Hör auf! Ich antworte dir nicht mehr. Weg! Du bist lächerlich. Du stehst hier und bist der große Junge, aber du bist lächerlich. Hast du kein Gefühl dafür?"

Später kehrte Stevens zum Thema zurück und meinte: "Schreib morgen, was du willst, mir macht das nix aus. Ich bin in zwei Monaten doch wieder weg. Aber komm nicht mehr an für ein Interview. Das ist vorbei." Von dem Journalisten ließ Stevens keine Nachfrage mehr zu. Dessen Kollegen, der die Fragestellung übernahm, bezeichnete er als "Papagei".

Lewandowski knackt die 200-Tore-Marke

Robert Lewandowski selbst zeigt es an: Der polnische Stürmer steht nun bei 200 Bundesligatreffern.
Robert Lewandowski selbst zeigt es an: Der polnische Stürmer steht nun bei 200 Bundesligatreffern. © Imago/Sammy Minkoff

Robert Lewandowski vom FC Bayern München hat als fünfter Spieler der Bundesliga die Marke von 200 Toren geknackt. Der Pole erzielte am Sonnabend im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund den Treffer zum 2:0 (17. Minute). Vor Lewandowski liegen Gerd Müller (365 Tore), Klaus Fischer (268), Jupp Heynckes (220) und Manfred Burgsmüller (213) in der Bundesliga-Torschützenliste.

Lewandowski erzielte von 2010 bis 2014 in 131 Liga-Spielen 74 Tore für Dortmund, noch öfter traf er für die Bayern. Das Jubiläumstor war sein neunter Treffer in zuletzt fünf Bundesligaspielen gegen den BVB. Das 1:0 für die Bayern hatte Mats Hummels per Kopf markiert (10.).

Kind hakt Klassenerhalt ab – Gespräch mit Heldt

Trotz einer nach wie vor möglichen Rettung hakt Haupt-Gesellschafter Martin Kind den Klassenverbleib des Bundesliga-Letzten Hannover 96 vorzeitig ab. "Es gibt ja Wunder, aber an Wunder glaube ich nur begrenzt", sagte der 74 Jahre alte Unternehmer nach dem 1:3 (1:1) beim VfL Wolfsburg. "Fußball geht weiter, für uns leider in der zweiten Liga."

Nach 28 Spieltagen hat Hannover mit nur 14 Punkten sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. "Wir haben jetzt im Wesentlichen Planungssicherheit. Jetzt kann man wirklich alle Fragen kritisch analysieren", sagte Kind weiter. Dies dürfte auch die Zukunft von Sportchef Horst Heldt betreffen, der laut Medienberichten vor dem Aus steht. "Wir werden jetzt erstmal analysieren, notwendige Gespräche führen und zu gegebener Zeit auch Entscheidungen treffen", sagte Kind ausweichend dazu.

Kommt der hauptamtliche DFB-Präsident?

Für Interimspräsident Reinhard Rauball ist die Einführung eines hauptamtlichen DFB-Vorsitzenden nach dem Rücktritt von Reinhard Grindel kein Tabu. "Es zeigt sich, dass es ganz schwierig ist, einen Verband wie den DFB mit einer Drittelmilliarde Umsatz so ehrenamtlich zu führen, wie das seit Jahr und Tag der Fall ist", sagte Rauball in der "Sportschau" (ARD). Ein hauptamtlicher DFB-Präsident sei "eine Überlegung, die wir anstellen", sagte Rauball. Allerdings müsse der Deutsche Fußball-Bund die "steuerliche Seite in Betracht ziehen". Der Verband könnte womöglich seinen Status der Gemeinnützigkeit verlieren.

Reinhard Grindel am Dienstag kurz vor seiner Rücktritts-Erklärung.
Reinhard Grindel am Dienstag kurz vor seiner Rücktritts-Erklärung. © Witters

Grindel war am Dienstag von seinem Amt als DFB-Chef zurückgetreten. Er hatte nach diversen Vorwürfen die Konsequenz gezogen, da er ein wertvolles Uhren-Geschenk eines Funktionärskollegen aus der Ukraine angenommen hatte. In der Nachfolgediskussion zeichnet sich noch kein Favorit ab. Derzeit werden vielmehr grundlegende strukturelle Veränderungen im DFB gefordert.

Reinhard Grindels Rücktrittserklärung im Wortlaut

Seit der Gründung im Jahr 1900 übt der DFB-Präsident ein Ehrenamt aus. Rauball, der als Ligapräsident den Profifußball vertritt, kommt selbst nicht als Grindel-Nachfolger infrage, da er mit 72 Jahren die Altersgrenze von 70 Jahren schon überschritten hat. Im Sommer gibt er seinen Posten bei der Deutschen Fußball Liga auf. Wie schon nach dem Rücktritt von Wolfgang Niersbach im November 2015 führt Rauball den DFB bis zum Bundestag am 27. September mit gemeinsam mit seinem Stellvertreter-Kollegen Rainer Koch.

DFB-Präsidenten seit der Gründung im Jahr 1900

1900 bis 1904

Ferdinand Hueppe

1904 bis 1905

Friedrich Wilhelm Nohe

1905 bis 1925

Gottfried Hinze

1925 bis 1945

Felix Linnemann

1950 bis 1962

Peco Bauwens

1962 bis 1975

Hermann Gösmann

1975 bis 1992

Hermann Neuberger

1992 bis 2001

Egidius Braun

2001 bis 2004

Gerhard Mayer-Vorfelder

23.10.2004 - 07.09.2006

Gerhard Mayer-Vorfelder/Theo Zwanziger

08.09.2006 - 01.03.2012

Theo Zwanziger

02.03.2012 - 09.11.2015

Wolfgang Niersbach

10.11.2015 - 14.04.2016

Rainer Koch/Reinhard Rauball (interimsweise)

15.04.2016 - 02.04.2019

Reinhard Grindel

Seit 02.04.2019

Reinhard Rauball/Rainer Koch (interimsweise bis 27. September 2019)

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VfB: Hitzlsperger gibt Weinzierl Jobgarantie

Sportvorstand Thomas Hitzlsperger vom VfB Stuttgart hat Trainer Markus Weinzierl nach dem ernüchternden 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Nürnberg eine Jobgarantie ausgesprochen. "Wir ziehen das jetzt hier durch – gemeinsam", sagte der 37-Jährige bei "Sky".

Die abstiegsbedrohten Schwaben bleiben nach dem Remis auf dem Relegationsplatz und haben derzeit vier Punkte Rückstand auf den FC Augsburg auf Rang 15, allerdings spielt der FCA noch am Sonntag gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Auf die Nürnberger auf dem vorletzten Platz sind es ebenfalls vier Zähler Abstand. Der VfB hat aus den vergangenen 13 Spielen lediglich einen Sieg geholt.

Boateng-Party: Salihamidzic erneuert Kritik

Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat die geplante Feier des Magazins von Bayern-Profi Jérôme Boateng (30) nach dem Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund erneut kritisiert. "Ich bin damit auch nicht glücklich", sagte Salihamidzic kurz vor der Partie bei "Sky". In einer Münchner Diskothek soll es am Sonnabendabend ein Event von Boatengs Hochglanzmagazin "Boa" geben.

Boateng werde "für eine Stunde hingehen", sagte Salihamidzic nach einem Gespräch mit dem Innenverteidiger. Gegen den BVB saß Boateng zunächst nur auf der Bank. "Ich persönlich hätte diese Party nicht angesetzt", hatte Trainer Niko Kovac bereits am Donnerstag gesagt, aber auch an Medien und Öffentlichkeit eindringlich appelliert, die Sache nicht zu hoch zu hängen und besonders in der Bewertung nicht zu überziehen: "Wer wirft den ersten Stein?", fragte Kovac.

Joker Kroos verhilft Real zum Sieg

Der zuletzt kritisierte Toni Kroos hat Real Madrid und Trainer-Rückkehrer Zinedine Zidane zum nächsten mühevollen Erfolg verholfen. Der deutsche Weltmeister von 2014 wurde beim 2:1 (0:1) gegen Außenseiter SD Eibar erst in der 77. Minute eingewechselt und bereitete gleich den Siegtreffer durch Karim Benzema (81.) vor.

Toni Kroos musste gegen Eibar zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Toni Kroos musste gegen Eibar zunächst auf der Bank Platz nehmen. © Reuters

Im vierten Spiel mit Zidane an der Seitenlinie war es der dritte Erfolg für Real. Der spanische Rekordmeister verkürzte mit nun 60 Punkten den Rückstand zum zweitplatzierten Lokalrivalen Atletico Madrid auf vorerst zwei Zähler. Erzrivale FC Barcelona (70) liegt weiterhin außer Reichweite an der Tabellenspitze.

Drei Tage zuvor hatten die Königlichen im Verfolgerduell beim FC Valencia noch die erste Niederlage (1:2) unter Zidane kassiert, Kroos hatte schwach gespielt und war Mitte der zweiten Hälfte ausgewechselt worden. Gegen Eibar saß er nun zunächst lange auf der Bank und sah, wie der Gast durch Marc Cardona (39.) in Führung ging. Erst in der zweiten Hälfte gelang Benzema (59.) der Ausgleich, in der Schlussphase traf der Franzose nach Maßflanke von Kroos dann zum Sieg.

Neuer DFB-Präsident? Metzelder mauert

Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder hat betont, dass er derzeit keine Stellungnahme zu Spekulationen um den Posten des DFB-Präsidenten abgeben will. "Ich bitte um Verständnis, dass ich mich zu diesen Themen momentan nicht öffentlich äußern will", sagte der 38-Jährige im Interview des Berliner "Tagesspiegel". Nach dem Rücktritt von Reinhard Grindel war Metzelder als möglicher Kandidat für das Spitzenamt im deutschen Fußball genannt worden.

"Der Verband steht vor großen strukturellen und kulturellen Herausforderungen, bevor eine Personalentscheidung getroffen wird", sagte Metzelder am Sonnabend bei "Sky" zur Situation beim DFB.

Die Ex-Profis Rudi Völler, Matthias Sammer und Thomas Hitzlsperger haben – anders als Metzelder – deutlich gesagt, dass sie nicht als DFB-Präsident zur Verfügung stehen. Der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte im Interview der "Augsburger Allgemeinen" gesagt, dass das "aktuell" kein Thema für ihn sei.

Matthäus erklärt Trainerkarriere für beendet

Lothar Matthäus hat das Ende seiner Trainer-Laufbahn erneut bekräftigt. "Trainer, das ist für mich vorbei", sagte der 58-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der deutsche Rekordnationalspieler hatte zuletzt 2011 als Coach der bulgarischen Nationalmannschaft gearbeitet. Inzwischen habe er "viele interessante Aufgaben, die alle mit dem Fußball zu tun haben", sagte Matthäus. Der Weltmeister von 1990 ist unter anderem TV-Experte bei Sky, zudem wirkt er als Botschafter des FC Bayern und der Deutschen Fußball Liga.

"Ich hatte als Trainer eine schöne Reise, vielleicht nicht eine so erfolgreiche wie als Spieler", sagte Matthäus. Engagements als Coach hatte er nur im Ausland. In der Bundesliga bekam er keine Chance. "Es ist schade, aber traurig bin ich deshalb nicht", versicherte Matthäus. Es habe "vier, fünf Anfragen" gegeben, verriet er. "Einigen habe ich abgesagt, bei anderen hat es nicht gepasst", fügte Matthäus hinzu.

Inka Grings verliert bei Männer-Debüt

Die frühere Nationalspielerin Inka Grings hat beim Debüt als Trainerin des Männer-Regionalligisten SV Straelen eine Niederlage hinnehmen müssen. Straelen unterlag am Sonnabend mit 0:2 (0:0) gegen den SC Verl und liegt in der Regionalliga West mit 32 Punkten auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Grings trainiert als erste Frau in Deutschland einen Fußballclub aus den obersten vier Ligen.

Club-Chef Herrmann Tecklenburg hatte die 40-Jährige nach der Entlassung von Marcus John als Nachfolgerin verpflichtet. Nach dem Spiel wurde zudem bekannt, das Thomas Drotboom nicht wie zunächst geplant als gleichberechtigter Trainer neben Grings nach Straelen kommt. Herrmann Tecklenburg ist mit der Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg verheiratet.

Hazard-Wechsel zu Real Madrid so gut wie fix?

Der Transfer von Chelsea-Star Eden Hazard zu Real Madrid steht offenbar kurz vor dem Abschluss. Wie die "Marca" berichtet, seien sich der belgische Nationalspieler und die beiden Clubs weitgehend einig. Der schon seit vergangenem Sommer heftig umworbene Offensivspieler soll bei den "Königlichen" einen Sechsjahresvertrag erhalten.

Am Freitag hatte Real-Trainer Zinedine Zidane den 28-Jährigen, dessen Vertrag bei den Londonern bis 2020 läuft, ausdrücklich gelobt: "Ich habe ihn oft spielen sehen und kenne ihn auch persönlich. Er ist ein fantastischer Spieler." Der ältere Bruder von Borussia Mönchengladbachs Thorgan Hazard hatte ebenso öffentlich schon mit einem Wechsel zum "besten Club der Welt" geliebäugelt.

Seit dem Abgang von Superstar Cristiano Ronaldo hat der entthronte Champions-League-Sieger Real Madrid erheblich an Offensiv-Power eingebüßt. Das spanische Fachblatt Marca hatte den Vollzug des Transfers von CR7 zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin im vergangenen Sommer ebenfalls als erstes Medium vermeldet.

DFB-Frauen gewinnen WM-Test gegen Schweden

Die deutschen Fußballerinnen haben auf dem Weg zur WM mit dem nächsten Prestigeerfolg weiteres Selbstvertrauen getankt. Beim Mitfavoriten Schweden gewann die DFB-Auswahl ihren zweiten Härtetest unter der neuen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit 2:1 (0:0).

Linda Dallmann (Nr. 16) besorgte die Vorentscheidung.
Linda Dallmann (Nr. 16) besorgte die Vorentscheidung. © Imago/Pressefoto Baumann

Zwei Monate vor Turnierbeginn in Frankreich ließen Geburtstagskind Kathrin Hendrich (51.) und Linda Dallmann (65.) das deutsche Team jubeln. Caroline Seger (72., Foulelfmeter) erzielte den Anschlusstreffer. Am Dienstag (16.00 Uhr/ZDF) steht mit dem Heimdebüt von Voss-Tecklenburg beim Länderspiel gegen Ex-Weltmeister Japan in Paderborn gleich der nächste Prüfstein an.

Im Vergleich zum 1:0 beim WM-Gastgeber zu ihrem Einstand Ende Februar musste "MVT" ihre Startelf kräftig umstellen und überraschte in der Defensive mit einer Dreierkette um die Debütantin Marina Hegering. Alexandra Popp führte das DFB-Team an ihrem 28. Geburtstag als Kapitänin aufs Feld.

Die neue Abwehrformation machte ihre Sache über weite Strecken ordentlich. In der Offensive zeigte der zweimalige Weltmeister gegen das schwedische Pressing vornehmlich über die linke Seite gute Ansätze.

Für die erste Torchance sorgte Turid Knaak (20.) nach tollem Diagonal-Zuspiel von Regisseurin Dzsenifer Marozsan. Doch die Essenerin scheiterte an Schwedens Torhüterin Hedvig Lindahl. Für eine WM-reife Kulisse sorgten 25.882 Zuschauer in der Friends Arena von Solna, in der die DFB-Auswahl 2013 ihren achten EM-Triumph gefeiert hatte.

Ein Lattentreffer von Knaak (48.) läutete die zweite Hälfte ein, doch es brauchte eine Standardsituation für die deutsche Führung. Nach einer Ecke der stark aufspielenden Marozsan staubte die eingewechselte Hendrich an ihrem 27. Geburtstag ab.

Nach einer Stunde durfte die erst 17-jährige Lena Oberdorf debütieren, ehe die ebenfalls eingewechselte Dallmann mit einem Schuss von der Strafraumgrenze erhöhte. Da Verena Schweers aber Sofia Jakobsson im Sechzehner von den Beinen holte und Kapitänin Seger den Strafstoß verwandelte, wurde es in der Schlussphase noch einmal spannend.

Nach dem anstehenden Test gegen Japan bestreiten die Olympiasiegerinnen ihre WM-Generalprobe am 30. Mai in Regensburg gegen Chile. Am 3. Juni fliegt das Team nach Frankreich, wo in der Gruppe B die Gegner China (8. Juni/Rennes), Spanien (12. Juni/Valenciennes) und Südafrika (17. Juni/Montpellier) warten.

3. Liga: KSC wieder auf Platz zwei

Der Karlsruher SC ist in der 3. Liga auf einen direkten Aufstiegsplatz zurückgekehrt. Der frühere Europapokal-Teilnehmer setzte sich am 32. Spieltag gegen die SpVgg Unterhaching mit 4:0 (0:0) durch und kletterte auf Rang zwei, mit nun 58 Punkten beträgt der Rückstand auf den souveränen Tabellenführer VfL Osnabrück allerdings noch sechs Zähler.

Karlsruhe profitierte vom Ausrutscher des SV Wehen Wiesbaden (55), der beim FSV Zwickau mit 1:2 (1:2) unterlag und auf Relegationsrang drei abrutschte. Wehen muss nun zudem nach hinten schauen, der Hallesche FC (53) gewann gegen die Würzburger Kickers mit 1:0 (1:0) und hat als Vierter nur noch zwei Punkte Rückstand.

Der einstige Aufstiegskandidat KFC Uerdingen kann indes doch noch gewinnen. Die Krefelder feierten beim 3:1 (3:0) bei den Sportfreunden Lotte den ersten Ligasieg im Jahr 2019 und beendeten damit eine Serie von zwölf Spielen ohne Erfolg. Nach der dritten Partie unter dem neuen Trainer Frank Heinemann ist der KFC (44) nun Neunter der Tabelle.

Der 1. FC Kaiserslautern (44) liegt nach dem überraschenden 0:1 (0:0) gegen Schlusslicht VfR Aalen (30) weiterhin im Mittelfeld. Im Tabellenkeller feierte der Vorletzte Carl Zeiss Jena (31) zudem einen wichtigen 2:1 (1:1)-Sieg gegen Energie Cottbus (34) und rückte bis auf drei Zähler an den Konkurrenten heran.

Für Uerdingen erfolgreich: Ex-HSV-Spieler Maxi Beister.
Für Uerdingen erfolgreich: Ex-HSV-Spieler Maxi Beister. © Imago/osnapix

Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte schossen Anton Fink (51.), Damian Roßbach (69.) und Marvin Pourie (73./85.) Karlsruhe zum deutlichen Sieg. Für Wehen Wiesbaden waren die zwei Gegentore durch Zwickaus Ronny König (1./29.) zu viel, nur Nicklas Shipnoski (3.) traf für den Aufstiegskandidaten. Björn Jopek (20.) hielt Halle mit seinem Treffer im Rennen um die ersten drei Plätze.

Uerdingen wurde durch den langjährigen Bundesliga-Profi Maximilian Beister (5.), Connor Krempicki (27.) und Mario Erb (40.) erlöst, nur Jaroslaw Lindner (56.) traf für Lotte.

L'Equipe setzt Zeichen gegen Rassismus

Die französische Sport-Tageszeitung L'Equipe hat ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Die eigentlich der Werbung vorbehaltene letzten Seite erschien am Sonnabend ganz in Weiß. Im Kopf der Seite stand: "Italien, 30. Spieltag, Cagliari 0-2 Juventus Turin". Das Ergebnis ist zwar alt, doch es dient als Aufhänger. Danach kommt nichts. Die Erklärung folgt unten: "Es bedarf der Schwärze, um Geschichten schreiben zu können." Es ist eine Anspielung auf die Druckerschwärze in Zeitungen, ohne die nichts zu lesen wäre – nicht einmal ein Spielbericht.

Juves Moise Kean (M.) im Spiel gegen Cagliari.
Juves Moise Kean (M.) im Spiel gegen Cagliari. © Imago/LaPresse

Beim Spiel des italienischen Rekordmeisters bei Cagliari am vergangenen Dienstag war es zu rassistischen Beleidigungen gegen den dunkelhäutigen Juve-Spieler Moise Kean gekommen. Die L'Equipe verkauft an einem Sonnabend über 220.000 Exemplare und erreicht damit mehr als eine Million Leser.

Trainer Maradona macht Andeutungen

Diego Maradona hat seinen Abschied als Trainer beim mexikanischen Zweitligisten Dorados de Sinaloa angedeutet. Er werde noch bleiben, bis die Saison beendet sei, "vielleicht verlasse ich dann Dorados", sagte der Weltmeister von 1986 nach dem 1:1 im Ligaspiel gegen den FC Venados: "Es tut mir leid, aber das ist meine Entscheidung. Es gibt kein Weg zurück."

Maradona betonte, sein Team werde wegen seiner Person von den Schiedsrichtern benachteiligt. Dies sei "eindeutig". "Die schuldige Person spielt nicht auf dem Feld, sondern sitzt auf der Bank. Und das bin ich", sagte der 58-Jährige.

Im vergangenen Jahr hatte Maradona den Posten übernommen, war in seiner ersten Saison aber kurz vor dem Aufstieg gescheitert. Derzeit liegt das Team auf Platz drei der Tabelle.

Derzeit laufen Ermittlungen gegen den Argentinier. Maradona hatte am vergangenen Sonntag den Ligasieg dem linksnationalistischen Präsidenten Venezuelas, Nicolas Maduro, gewidmet und sich abfällig über die USA geäußert. Der mexikanische Fußball-Verband Femexfut leitete umgehend Ermittlungen ein, weil Maradona womöglich gegen den Ethik-Code verstoßen habe.

Maduro liefert sich in Venezuela einen erbitterten Machtkampf mit dem selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaido. Dieser wird unter anderem von den USA unterstützt.

Sergio Ramos ist begeisterter Kunstsammler

Real Madrids Kapitän Sergio Ramos ist zum Erstaunen vieler seiner Fans auch ein begeisterter Kunstsammler. Nachdem der 33-Jährige kürzlich auf Instagram das Foto eines Werkes des amerikanischen Künstlers Phil Frost gepostet hatte, wurde nun bekannt, dass der Fußballstar seit fünf Jahren eine eigene Sammlung pflegt. Zu dem Instagram-Post hatte Ramos geschrieben: "Ich bin sehr glücklich über den jüngsten Zuwachs zur Sergio Ramos Collection." Im Februar hatte der Familienvater bereits erklärt, es gebe keine "bessere Form zu investieren als in Kunst und Kultur".

Die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete am Sonnabend unter Berufung auf das Umfeld des Abwehrspielers, zur rasant wachsenden Ramos-Collection gehöre auch ein Bild des geheimnisumwitterten britischen Streetart-Künstlers Banksy mit dem Namen "Banksy Donut". Auch besitze er einen Manolo Valdés, dessen Werke für Preise zwischen 30.000 und 300.000 Euro gehandelt würden, zwei Werke des Amerikaners Alex Katz und eine Skulptur des spanischen Bildhauers Jaume Plensa, "einen der Höhepunkte der Sammlung."

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