Hamburg. Das Final4 ist für Martin Schwalb der emotionale Höhepunkt der Handballsaison. Wie er die Situation der Teams einschätzt.

Für Martin Schwalb, den Meistertrainer des HSV Hamburg, bleibt das Final4 der emotionale Höhepunkt der Handballsaison. Als Experte des Pay-TV-Senders Sky ist er auch an diesem Wochenende vor Ort und freut sich „riesig“ auf die drei Spiele. Seine Einschätzung: „Ich erwarte Kiel und Magdeburg im Endspiel, bei der Leistungsdichte der vier Mannschaften kann es aber auch ganz anders kommen.“ Und so urteilt Schwalb über das Halbfinal-Quartett:
SC Magdeburg. „Für mich spielen die Magdeburger den Handball der Zukunft, weg von den Zwei-Meter-Brechern im Rückraum hin zu einem temporeichen, beweglichen Angriffsspiel mit guten Pässen, in das alle mit einbezogen werden. Das gefällt mir, und nicht zufällig haben sie in dieser Saison Meister Flensburg-Handewitt gleich zweimal geschlagen, im Pokal und in der Meisterschaft, und auch in Kiel gewonnen. Mit Dario Quenstedt und Jannick Green Krejberg haben sie zudem zwei gute Torhüter, allerdings hängt viel von der Präsenz ihres Spielmachers Marko Bezjak ab. Fehlt der Slowene, sinkt sofort das Niveau.“
THW Kiel. „Die Mannschaft will ihrem scheidenden Trainer Alfred Gislason unbedingt einen Titel zum Abschied schenken. Individuell ist der THW am besten besetzt, hat mit Andreas Wolf und Niklas Landin zwei Weltklassetorhüter, und ist auch sonst auf jeder Position erstklassig aufgestellt. Läuft alles rund, sind die Kieler schwer zu schlagen, in den vergangenen Jahren waren sie aber nicht mehr so dominant, hatten des Öfteren schwächere Phasen im Spiel, in denen ihnen im Angriff wenig Lösungen einfielen.“
Füchse Berlin. „Sie spielen diesmal keine überragende Saison, haben aber genug Qualität, um jeden zu schlagen. Starke 6:0-Deckung am Kreis plus Torhüter Silvio Heinevetter, körperlich robust, mit einem Spielmacher Fabian Wiede, der tolle Entscheidung trifft, und unserem alten HSV-Rechtsaußen Hans Lindberg sind die Füchse in der Lage, ihren Pokalsieg von 2014 zu wiederholen.“
TSV Hannover-Burgdorf. „Nach der starken Saison 2017/18 mit Platz sechs läuft es diesmal durchwachsen, aktuell Rang 13. Die Hannoveraner hatten Pech mit Verletzungen, Spielmacher Pawel Atman fehlte oft. Kai Häfner, Fabian Böhm und Morten Olsen können jedoch Spiele entscheiden. Haben sie einen Lauf, wird es für jeden Gegner schwer.“