Hamburg. Symptomatisch mit einem Doppelfehler besiegelte der beste deutsche Tennisspieler sein Aus. Doch das hatte Gründe.

Hamburgs Vorzeige-Tennisspieler Alexander Zverev hat beim ATP-Masters in Indian Wells das Drittrunden-Duell mit Jan-Lennard Struff (Warstein) sang- und klanglos verloren. Aber Wimbledonsiegerin Angelique Kerber (Kiel) und Mona Barthel (Neumünster) zogen mit Drei-Satz-Siegen ins Achtelfinale ein.

Der in Indian Wells sogar an Nummer drei gesetzte jüngere Zverev unterlag seinem Davis-Cup-Teamkollegen Struff in nur 71 Minuten 3:6, 1:6. Struff, der im fünften Duell auf der Tour erstmals gegen Zverev siegte, bekommt es im Achtelfinale mit dem Kanadier Milos Raonic zu tun. "Zu erwarten war das auf keinen Fall. Ich bin sehr happy, konnte meinen Slice gut einsetzen. Ich habe gut gespielt, Sascha hat heute nicht so gut gespielt. Er war nicht an seinem Limit", sagte Struff.

Symptomatisch für Zverev: Doppelfehler am Ende

Zverev rief wie so oft über die gesamte Dauer sein Potenzial nicht ab und hatte letztendlich kaum eine Chance. Symptomatisch beendete er das Match mit einem Doppelfehler. Anschließend lieferte er die Erklärung für seine dürftige Vorstellung. "Ich bin seit einer Woche krank, es ist ein Virus", sagte der 21-Jährige, der am vergangenen Sonnabend das Finale von Acapulco gegen den Australier Nick Kyrgios verloren hatte.

Zverev will sich nun auskurieren und dann in Miami einen neuen Anlauf nehmen. Dort hatte er im Vorjahr erst im Finale gegen John Isner (USA) den Kürzeren gezogen. "Dort spiele ich immer gut, wie die Geschichte zeigt", sagte Zverev. Im Gegensatz zu Indian Wells, dort ist er bei vier Anläufen noch nie über das Achtelfinale hinausgekommen.

Nur für ein Spiel stand dagegen Philipp Kohlschreiber auf dem Platz. Das Match gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic musste wegen Regens beim Stand von 1:0 für den Serben zunächst für knapp eine Stunde unterbrochen. Dann wurde die Fortsetzung der Partie für Dienstag angeordnet.

Kerber gewann nach Rückstand

Bei den Frauen kämpften sich Angelique Kerber und Mona Barthel dagegen ins Achtelfinale. Die 31-jährige Kerber gewann nach Satzrückstand noch 3:6, 6:1, 6:3 gegen Natalia Wichljanzewa aus Russland, Barthel schaltete in einem weiteren deutschen Duell die an Nummer 15 gesetzte Wimbledon-Halbfinalistin Julia Görges (Bad Oldesloe) mit 7:5, 1:6, 6:4 aus.

Die an Position acht gesetzte Kerber trifft nun in der Runde der letzten 16 auf Aryna Sabalenka aus Weißrussland, Barthel bekommt es mit Venus Williams (USA) zu tun.

Gegen die Weltranglisten-112. Wichljanzewa, die sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gekämpft hatte, begann Angelique Kerber gut. Schnell führte sie im ersten Satz 2:0, doch dann agierte sie zu unkonzentriert und verlor letztendlich den Durchgang. Anschließend stellte sie jedoch viele Fehlerquellen ab und ging letztendlich nach 1:54 Stunden als Siegerin vom Platz.