Hamburg. Sechs Spiele haben die Zweitligafrauen des Volleyball-Teams Hamburg noch die Chance, den Abstiegsrang zu verlassen.

Er weiß, dass ihm nicht viel Zeit bleibt. Sechs Spiele sind es noch, in denen die Zweitligafrauen des Volleyball-Teams Hamburg (VTH) die Chance haben, den Abstiegsrang zu verlassen, den sie aktuell belegen. Große Veränderungen sind in so einer kurzen Zeitspanne nicht möglich. Chefcoach Helmut von Soosten hat nach den ersten dreieinhalb gemeinsamen Trainingswochen, in denen wegen der vergangenes Wochenende nach einer Hallensperrung abgesagten Partie in Köln nur einmal gespielt wurde, aber immerhin die Überzeugung gewonnen, „dass das Team mehr Qualität hat, als es abliefert“. Vorgänger Jan Maier (46), der am 11. Februar entlassen worden war, hatte dem Kader die nötige Qualität in der Breite abgesprochen, um mehr erreichen zu können, als gegen den Abstieg zu spielen.

Nun dürfte es niemanden verwundern, dass von Soosten versucht, seine Spielerinnen stark zu reden. Doch auch wenn die Ansprüche von VTH-Präsident Volker Stuhrmann, der dem Kader das Potenzial für einen gesicherten Mittelfeldplatz zuschreibt, überzogen scheinen, hat der neue Coach erkannt, an welchen Stellschrauben er drehen könnte, um die verunsicherte Mannschaft zu stabilisieren.

Probleme in der Annahme

Die Probleme in der Annahme, die sich durch die gesamte Spielzeit ziehen, will er mit Umstellungen in den Griff bekommen. So sollen Libera Mie Dickau (19) und Angreiferin Elizabeth Culpepper (24), die alle Gegner als Schwachstellen ausgemacht hatten, nicht mehr in der Annahme eingesetzt werden. „Für die Aufstellung habe ich andere Ideen“, sagt von Soosten, der vor dem Heimspiel gegen VCO Schwerin am Sonntag (16 Uhr, CU-Arena) allerdings nicht konkreter werden wollte, um dem Gegner nicht in die Karten zu spielen.

Helmut von Soosten (54) ist zum dritten Mal Cheftrainer bei den Volleyballfrauen des VT Hamburg.
Helmut von Soosten (54) ist zum dritten Mal Cheftrainer bei den Volleyballfrauen des VT Hamburg. © HA | Roland Magunia

Die Partie gegen den punktlosen Tabellenletzten, der als Nachwuchsteam des Olympiastützpunktes Schwerin außer Konkurrenz antritt, darf als Gradmesser für die mentale Stabilität der Hamburgerinnen gelten. Alles andere als drei Punkte wären eine Blamage, ganze drei Sätze konnte VCO in 20 Saisonspielen bislang gewinnen. „Der Druck ist da, keine Frage. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre ein Punktverlust“, sagt von Soosten. Der Mannschaft hat der 54-Jährige mehr Lockerheit verordnet. „Die Mädels gehen mit hohem Anspruch an alles heran, sollten sich aber mehr über die einfachen Dinge, die funktionieren, freuen können“, sagt er. Neu eingeführt hat der bisherige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, der noch zu Bundesligazeiten zweimal als Cheftrainer des VTH-Vorgängerteams Aurubis gearbeitet hatte, dass am Heimspieltag vormittags trainiert wird. „Ansonsten habe ich nichts verändert. Ich glaube daran, dass alle Teams für uns schlagbar sind. Wir brauchen jetzt ein Erfolgserlebnis.“