Hamburg. Das Eisbahn-Personal hatte ein Eishockey-Match am Sonnabend vorzeitig beendet – mit wenig Fingerspitzengefühl, wie der Bezirk sagt.

Auf den rigorosen Abbruch eines Eishockey-Jugendspiels am vergangenen Sonnabend kurz vor dem regulären Ende der Partie hat jetzt das Bezirksamt Eimsbüttel als Betreiber der Kunsteisbahn in Stellingen reagiert. Wie berichtet hatte das Personal der Eisbahn durch das Öffnen der Bandentür für die Eismaschine das U-15-Spiel zwischen der Hamburger SG Musketeers/Crodiles/Molot) und der SG Adendorf/Harsefeld beendet, als nur noch 5:55 Minuten zu spielen waren. Das Spiel stand 3:2, der Verband wertete es mit 0:5.

Anlass des Abbruchs war die für 10 Uhr angesetzte, zweistündige öffentliche Laufzeit, deren pünktlicher Beginn durch das vorherige Eishockeyspiel gefährdet war. Der für 7.30 Uhr vorgesehene Beginn dieses Spiel hatte sich schon wegen eines Problems der Kühlanlage verzögert, wie das Bezirksamt jetzt einräumte. Zudem verlängerten sich die beiden Drittelpausen, weil auch hier bei der Eisaufbereitung zu viel Wasser auf der Eisfläche blieb.

Bezirksamt bedauert, dass „die Jungs nun traurig sind“

„Grundsätzlich ist es so, dass die Nutzer der Kunsteisbahn wissen, dass der Spielbetrieb am Sonnabend um 9.30 Uhr zu beenden ist, um die nachfolgende Öffnungszeit und den weiteren Spielbetrieb gewährleisten zu können“, sagt dazu Kay Becker, der Pressesprecher des Bezirksamtes Eimsbüttel. Er stellt aber auch klar: „Dennoch hätte die Situation am Sonnabend ganz klar mit mehr Fingerspitzengefühl gelöst werden müssen. Insofern tut es uns sehr leid, dass die wenigen Minuten am Ende nicht weitergespielt werden konnten und die Jungs nun traurig sind. Wir werden die Mitarbeiter für die Auswirkungen eines solchen frühzeitigen Spielabbruchs sensibilisieren, das hatten sie so nicht bedacht.“

Kälteanlage auf der Eisbahn soll überprüft werden

Bezirkssprecher Becker kündigt auch an, das Gespräch mit dem zuständigen niedersächsischen Verband zu suchen. „Wir werden mit dem Verband Lösungen besprechen. Es ist ganz sicher nicht unser Interesse, dass der Verein durch einen unvorhersehbaren Schaden der Kälteanlage einen Nachteil hat“, sagt er. Dem Hamburger Team werden nach derzeitigem Stand die Punkte aberkannt und eine noch festzusetzende Gebühr für den Wertungsbescheid auferlegt.

„Wir prüfen aktuell die Wirtschaftlichkeit und Störanfälligkeit der bestehenden Kälteanlage, um zukünftig Verzögerungen im Betrieb zu minimieren“, sagt Kay Becker weiter.

Eisbahn bleibt laut Bezirk „prima Beispiel für Active City“

Zur Frage wie der Vorfall zum Anspruch Hamburg als „Active City“ passt, stellt er fest: „Die Situation von Sonnabend ist ein schlechtes Beispiel für die Active City. Insgesamt bleibt die Eisbahn aber ein prima Beispiel für die Active City: Die Kunsteisbahn Stellingen ermöglicht durch die entgeltfreie Nutzung für Vereine und Verbände sowie durch öffentliche Laufzeiten für den nicht organisierten Sport vielfältige Bewegungsangebote für Jung und Alt.“ Die Eisbahn wird entscheidend durch die Einnahmen aus den öffentlichen Laufzeiten finanziert.