Hamburg. Pinneberger Springreiterin will bei VR Classics den neunjährigen Hannoveraner Hengst Minimax an höhere Aufgaben heranführen.

Die Vorzüge eines Turniers vor der eigenen Haustür, die genießt Janne Friederike Meyer-Zimmermann in diesen Tagen wieder einmal besonders. „Sportlich“, sagt die Springreiterin aus dem Pinneberger Ortsteil Waldenau, „darf man das Turnier nicht überbewerten, es ist der Aufgalopp in die Saison. Aber durch seine familiäre Atmosphäre ist es ein Herzensturnier für mich.“ Und so stand für die Olympiateilnehmerin von London 2012 auch in diesem Jahr die Teilnahme an den VR Classics in den Holstenhallen in Neumünster außer Frage.

Besonders wichtig sind die beiden Hauptspringen, der Große Preis der Volks- und Raiffeisenbanken am Sonntag (13.25 Uhr/NDR) und die Qualifikation dafür am Sonnabend (14.05 Uhr), für Büttners Minimax. Den neunjährigen Hannoveraner Hengst möchte Janne Meyer als ihr zweites Toppferd neben Goja aufbauen. Der zwölfjährige Wallach, der sich im Herbst eine schwere Knochenprellung zugezogen hatte, ist gerade im Aufbautraining, soll aber erst zur Freiluftsaison nach dem Trainingslager im März im spanischen Oliva wieder auf Turnieren vorgestellt werden.

Pferde nicht verheizen

Büttners Minimax gilt als aussichtsreichstes Talent unter den zehn Turnierpferden, die Janne Meyer aktuell in der Ausbildung hat. Bundestrainer Otto Becker, der die 38-Jährige aktuell im B-Kader führt, hat signalisiert, dass Minimax perspektivisch ein Kandidat für die Nationenpreise ist. „Deshalb werde ich ihn in Neumünster in den beiden Hauptspringen an den Start bringen“, sagt Janne Meyer, die ihre Saisonplanung darauf ausgerichtet hat, „Goja und Minimax für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio aufzubauen“.

Japan ist für die 1,66 Meter große Amazone das allem übergeordnete Ziel. Auf dem Weg dorthin müsse sie allerdings darauf achten, ihre Pferde nicht zu verheizen. Deshalb verzichtet sie in dieser Saison erneut auf einen dauerhaften Start im Teamwettbewerb der Global Tour. „Ich hätte das gern gemacht, aber dazu bräuchte ich mehr Pferde auf hohem Niveau, als ich sie im Moment habe“, sagt sie. Als Einzelreiterin werde sie aber selbstverständlich in Hamburg an den Start gehen, das mit dem Derbypark Klein Flottbek vom 29. Mai bis 2. Juni sechste Station der Global Tour ist. Weitere Saisonhöhepunkte sind das CHIO in Aachen (12. bis 21. Juli) und die EM in Rotterdam (19. bis 25. August).