Der Hamburger Olympiasieger Eric Johannesen und sein verstorbener früherer Ruder-Partner kannten sich seit 15 Jahren.

Hamburg. Am Dienstagabend reiste Eric Johannesen nach Dortmund zurück. Am Stützpunkt der deutschen Riemenruderer hofft der Achter-Olympiasieger von 2012 gemeinsam mit seinen Teamkollegen Trost zu finden nach der Schocknachricht, die am Montagmittag öffentlich geworden war. Der Tod von Maximilian Reinelt, Mitglied des Gold-Achters von London, der am vergangenen Sonnabend in St. Moritz (Schweiz) beim Skilanglaufen zusammengebrochen war und nicht reanimiert werden konnte, hat für tiefe Bestürzung im Deutschen Ruder-Verband (DRV) gesorgt und auch Johannesen schwer getroffen.

„Max und ich sind beide 1988 geboren, ich bin nur einen Monat älter als er. Natürlich macht man sich Gedanken über die Endlichkeit des Lebens und was das für das eigene Leben bedeutet. Letztlich ist es ein Schicksalsschlag, der jeden treffen kann“, sagt Eric Johannesen.

Der 30-Jährige vom RC Favorite Hammonia, der 2017 mit dem Leistungssport pausiert hatte, im vergangenen Jahr nicht im Achter-Aufgebot stand und aktuell um einen Platz im Team kämpft, kannte Reinelt seit 2004. Zwei Jahre später starteten sie bei der Junioren-WM in Amsterdam erstmals gemeinsam im Achter.

Johannesen kann Reinelts Tod nicht fassen

„Max war ein grundweg positiver Mensch, der vor Ehrgeiz gestrotzt hat. Sein plötzlicher Tod ist der größte Schock, den ich mir vorstellen kann“, sagt Johannesen, dessen Gedanken vor allem bei Reinelts Verlobter sind, die die früheren Teamkollegen über das Unglück informiert hatte. „Die beiden wollten im September heiraten. Für mich ist es ganz schwer zu begreifen, dass Max nicht mehr da ist, für seine Verlobte ist das noch viel schlimmer“, sagt er.

Reinelt hatte seine Karriere nach dem Gewinn von Olympiasilber in Rio de Janeiro 2016 nach sieben Jahren im Achter beendet. „Parallel zu den Spielen 2016 hatte er sein Medizinstudium beendet. Das zeigt, was für ein zielstrebiger Mensch er war“, sagt Johannesen.

Nach fast zwölf Jahren im DRV-Auswahlkader hinterlasse Reinelt „eine riesige Gruppe von Freunden, die jetzt alle Anteil an seinem Tod nehmen“. Das Achter-Team als engste Vertrautengruppe will bei der Beerdigung in Reinelts Heimatstadt Ulm geschlossen Abschied nehmen.

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