Hamburg. Der Zweitligaaufsteiger HSV Hamburg setzt am Sonntag die Mission Klassenerhalt fort. Personalprobleme des Teams bleiben.

14 Tage Urlaub, 46 Tage ohne Pflichtspiel – das kannten sie beim Handball Sport Verein Hamburg (HSVH) zu Drittligazeiten nicht. Doch angekommen im Profihandball der Zweiten Liga galt auch für die Hamburger die WM-Pause. „Die Akkus sind wieder aufgeladen, die Pause tat gut“, sagt Lukas Ossenkopp vor dem Start in die Restsaison an diesem Sonntag (15 Uhr/Sportdeutschland.tv) in der Sporthalle Hamburg gegen Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten. 18 Spiele bleiben dem Aufsteiger auf Tabellenplatz 14, um den Absturz auf den zum Jahresende bis auf einen Punkt nahe gerückten ersten Abstiegsplatz (Rang 16) zu verhindern.

„Die Aufstiegseuphorie ist verflogen“, sagt Kapitän Ossenkopp, der Glaube an die eigene Stärke aber trotz anhaltender Personalsorgen noch da. „Wir haben uns in der Hinrunde über dem Strich gehalten und werden es auch in der Rückrunde tun“, sagt der 26-Jährige, der die Vorbereitungszeit bilanziert.

Personal & Vorbereitung: Die Vorbereitung ist „eher suboptimal“ verlaufen, gesteht Ossenkopp. „Häufig hatten wir wegen Verletzungen und Krankheiten nur acht bis neun Spieler im Training. Dazu nur einen Torhüter.“ Zum Auftakt kommen im besten Fall Dominik Axmann (nach Gehirnerschütterung) und Außen Christopher Rix (nach Faserriss) zurück. Die Torhüter Aron Edvardsson (Bauch-OP) und Justin Rundt (Knie-OP) sowie Jan Kleineidam (Rückraum/Ferse) und Thies Bergemann (Außen/Bänderriss) werden noch länger fehlen. Die A-Junioren Lino Karras (Tor) und Pelle Fick (Außen) füllen den Kader auf. „Der Ausfall von Aron trifft uns härter als Balingen der Verlust von Martin Strobel“, sagt Ossenkopp mit Blick auf den deutschen Nationalspieler, der sich bei der WM das Kreuzband riss. Testspiele gegen Drittligist Rostock (28:29) und Erstligist Hannover-Burgdorf (24:34) gingen verloren.

Angriff & Abwehr: Aus der Personalnot hat Trainer Torsten Jansen eine Tugend gemacht und gezielt in Kleingruppen am Angriffs- und Abwehrverhalten üben lassen. Eins-gegen-eins-, Zwei-gegen-zwei-Situationen, „das individuelle Entscheidungstraining stand im Fokus“, berichtet Ossenkopp: „Wann trete ich in der Abwehr raus und packe zu? Wann spiele ich im Angriff einen Pass oder stoße zum Torwurf in die Lücke?“ In der Hinrunde habe es zu viele Spielphasen gegeben, in denen nichts passierte, „vorne kein Tor und hinten kein Zugriff“. Diese Schwankungen abzustellen sei als größte Baustelle ausgemacht worden.

Transfers & Rivalen: Nahezu alle acht HSVH-Rivalen im Abstiegskampf haben sich noch einmal verstärkt. In Hamburg ist man dagegen nicht fündig geworden, wobei das Transferfenster am 15. Februar schließt. Natürlich ist man auf einigen Positionen „dünn besetzt“, sagt Ossenkopp, „aber wir Spieler tragen die Vereinsphilosophie mit, nur jemanden zu verpflichten, der uns auch sofort weiterhilft und finanzierbar ist“. Die Verträge von neun Spielern laufen zum Saisonende aus, ihre Zukunft bleibt trotz erster Gespräche ungewiss. „Wir fordern, dass alle noch mal eine Schippe drauflegen“, sagt Sportchef Martin Schwalb.

Das Schadensanierungsunternehmen Belfor mit Standort in Seevetal weitet sein Sponsoring beim HSV Hamburg aus und wirbt auf dem letzten freien Trikotplatz am Rücken.