Nur Stunden vor Anpfiff war bekannt geworden, dass Rudi Assauer gestorben ist. Die Schalker erweisen der Revierlegende die Ehre.

Schalke 04 hat nach der traurigen Nachricht vom Tod seines langjährigen Managers Rudi Assauer das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Beim 4:1 (1:0) gegen Fortuna Düsseldorf feierten die Fans vor allem ihren langjährigen Manager – zudem wahrten die Gelsenkirchener mit einer überzeugenden Leistung ihre Chance auf den Europacup-Einzug über den Pokal.

Während Rekordsieger Bayern München nach einem 2:2 (1:1) bei Hertha BSC zunächst in die Verlängerung musste, gelang RB Leipzig Historisches. Die Sachsen gewannen das Achtelfinalduell gegen den VfL Wolfsburg 1:0 (1:0) und stehen zehn Jahre nach Vereinsgründung zum ersten Mal unter den besten Acht. Weiter vom Finale in Berlin am 25. Mai darf auch Bundesliga-Kellerkind FC Augsburg nach einem glücklichen 1:0 (0:0) beim zweitklassigen Pokalschreck Holstein Kiel träumen.

Bayern bleibt im Rennen – trotz Hummels-Patzer

Trotz eines groben Patzers von Mats Hummels bleibt schließlich auch der FC Bayern München zumindest im DFB-Pokal im Titelrennen. Kingsley Coman köpfte die Münchner am Mittwoch im ausverkauften Olympiastadion bei Hertha BSC in der Verlängerung ins Viertelfinale des nationalen Fußball-Cups.

In einem spannenden Pokalfight hatte ein Aussetzer von Hummels, den Davie Selke in der 67. Minute mit dem zwischenzeitlichen 2:2 bestraft hatte, die Gastgeber noch einmal hoffen lassen. Doch Coman (98.) sorgte vor 74.667 Zuschauern für den insgesamt verdienten 3:2 (2:2, 1:1)-Sieg der Bayern. Zuvor hatte Maximilian Mittelstädt den Berliner Bundesligisten erst in Führung gebracht (3.) und Serge Gnabry für den Rekord-Pokalsieger doppelt getroffen (7./49.).

Schalker Trauer geht in Jubel über

In Gelsenkirchen ging die königsblaue Trauer in Jubel über: Jung-Profi Ahmed Kutucu (30.), Innenverteidiger Salif Sane (48., 87.) und Stürmer Mark Uth (52.) schossen den fünfmaligen Pokalsieger zum hochverdienten Sieg. Die harmlosen Düsseldorfer, für die Rouwen Hennings (71.) nur noch verkürzen konnte, kamen zum 16. Mal in Folge nicht über das Achtelfinale hinaus. Rudi Assauer war am Mittwoch im Alter von 74 Jahren gestorben. Beide Teams spielten mit Trauerflor, vor Spielbeginn fand eine Schweigeminute statt

RB-Stürmer Matheus Cunha (9.) zerstörte mit seinem Siegtreffer den Traum der Wolfsburger vom zweiten Pokalgewinn nach 2015. Damals war der VfL auf dem Weg zum Titel im Achtelfinale auf den damaligen Zweitligisten Leipzig getroffen und gewann 2:0. Mit dem Sieg revanchierte sich RB nicht nur für jene Pleite, sondern knüpfte auch an das "Pokal-Wunder" von 2011 an. Damals hatte RB als Regionalligist die Wolfsburger in der 1. Runde mit 3:2 düpiert.

Gregoritsch erlöst Augsburg

Dank des erlösenden Treffers von Michael Gregoritsch (85.) setzte sich Augsburg nach einer Zitterpartie bei den Störchen durch, die in der Runde zuvor den SC Freiburg ausgeschaltet hatten. Der FCA steht damit zum zweiten Mal nach 2010 in der Runde der letzten Acht. Damals gelang den Fuggerstädtern sogar der Einzug ins Halbfinale.

Nach der Verpflichtung von Jens Lehmann als Co-Trainer feierte Augsburg damit den zweiten Sieg in Serie, nachdem dem Bundesliga-15. am vergangenen Sonntag gegen Mainz 05 bereits ein Befreiungsschlag in der Liga gelungen war.

Am Dienstag hatte Werder Bremen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund mit 4:2 im Elfmeterschießen ausgeschaltet. Zudem hatten sich die drei Zweitligisten HSV (1:0 gegen Nürnberg), 1. FC Heidenheim (2:1 gegen Leverkusen) und SC Paderborn (3:1 beim MSV Duisburg) für die Runde der letzten Acht qualifiziert, sodass erstmals seit der Spielzeit 2010/11 wieder drei Clubs aus der 2. Liga im Viertelfinale vertreten sind.

Die nächste Runde wird am kommenden Sonntag im Rahmen der ARD-Sportschau (ab 18.15 Uhr) von Handball-Nationalspieler Fabian Böhm ausgelost. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg übernimmt im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund die Rolle der Ziehungsleiterin. Die Viertelfinalspiele werden am 2. und 3. April ausgetragen.