Hamburg. 15.000 Euro Preisgeld gehen an den Verein Alstersport mit dem Schwerpunkt Rollstuhlsport. Boxerin Ina Menzer hält Laudatio.

Ina Menzer war zum Scherzen aufgelegt: Sie habe zu viel getrunken, erklärte die erkältete Ex-Boxerin ihre raue Stimme. Nein, natürlich nicht. Die Lacher aber hatte das Jury-Mitglied bei der 9. Verleihung des Werner-Otto-Preises der Alexander-Otto-Stiftung im Kaisersaal des Rathauses auf ihrer Seite. Und demonstrierte damit auch die gute Stimmung, nicht nur bei den Siegern vom Verein Alstersport, die mit dem Projekt „Alsterflitzer“ ausgezeichnet wurden, das alle Kinder und Jugendlichen bis 27 Jahre umfasst.

„Ich freue mich sehr, dass unsere Arbeit schon nach der ersten Bewerbung so anerkannt wird“, sagte Markus Werner, der Vereinsvorsitzende, der den Verein 2014 gegründet hat. Mit 162 Mitgliedern ist Alstersport der größte Sportverein mit dem Schwerpunkt Rollstuhlsport in Hamburg. 15 Sportgruppen an verschiedenen Standorten in der Stadt gibt es. Auch Elektro-Rollstuhlsport ist im Angebot für Menschen, die oft schwerstbehindert und pflegebedürftig sind.

Alsterflitzer treiben nicht bloß Sport – Verein hilft auch sonst

Wie der Verein das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro anlegen wird, ist offen. Optionen gibt es genug: Die Anschaffung eines Strandrollstuhls, mit dem Kinder bei Reisen an die Ostsee direkt ins Wasser fahren können. Aber auch „Lifter“, die Menschen aus dem Rollstuhl heraushelfen, sind wichtig – und oft teuer..

Das Engagement des Vereins geht über den Sport hinaus. „Alle Alsterflitzer erhalten regelmäßig Einladungen zu exklusiven Events wie Trainings-Wochenenden, Sommerfreizeiten, Kinobesuchen, Dom-Bummel, Grillnachmittagen oder zur Weihnachtsfeier“, erzählte Menzer in ihrer Laudatio. „Alleine würden sich viele gar nicht auf den Dom trauen“, ergänzte Werner. Eines war ihm bei aller Freude über die Anerkennung aber besonders wichtig: „Ohne unsere 53 ehrenamtlichen Helfer wäre unsere Arbeit nicht möglich.“

Weitere Preise nach Bargteheide, Eidelstedt und Hoisbüttel

Über „Anerkennungen“ und damit jeweils 5000 Euro freuten sich die TSV Bargteheide für ihr Inlineskate-Angebot für blinde und sehbehinderte Menschen, das Haus der Jugend in Eidelstedt für sein Rollstuhlskate-Projekt und der Hoisbütteler TV. Dort werden in der Gruppe „Sport für alle“ behinderte Sportler als Helfer und Schiedsrichter-Assistenten bei Sport-Events eingebunden.