Mühlheim/Ruhr. Damen- und Herren-Team mussten zunächst ums Weiterkommen bei der Hallenmeisterschaft bangen. Reicht's zum Doppel-Triumph?

Die Hockeydamen des Clubs an der Alster stehen zum fünften Mal innerhalb der vergangenen zehn Jahre im Finale um die deutsche Hallenmeisterschaft. Bei der Final-Four-Endrunde in Mülheim an der Ruhr besiegte der Titelverteidiger im Halbfinale den Südzweiten TSV Mannheim allerdings erst nach hartem Kampf mit 5:3 (3:3, 1:2) nach Penaltyschießen.

Die Tore für den von Jens George trainierten Nordmeister, der in der Hauptrunde mit 30 Punkten sowie 104:22 Toren aus zehn Spielen mehrere Bestmarken aufgestellt hatte, schossen in der regulären Spielzeit Viktoria Huse (23. Minute, Strafecke), Carlotta Sippel (40.) und Hanna Valentin (46.). Im Penaltyschießen, bei dem zunächst je drei Schützinnen antreten müssen, trafen Anne Schröder und Valentin, während Mannheim zweimal vergab.

Alster-Damen tun sich zunächst schwer

„Wir haben anfangs zu wenig Druck aufgebaut, zu viel mit uns gehadert. Man muss allerdings auch zugeben, dass der TSV es uns defensiv unheimlich schwer gemacht hat“, sagte George. Tatsächlich tat sich Alster in der ersten Halbzeit gegen sehr sicher verteidigende und gefährlich konternde Mannheimerinnen extrem schwer, einen vernünftigen Spielaufbau zu kreieren.

Torchancen aus dem Spiel heraus waren kaum zu verzeichnen, und auch die Strafeckenverwertung war mangelhaft. Erst mit dem dritten Standard traf Huse nach 23 Minuten zum 1:2-Anschlusstor.

Es war allerdings erst das schnelle dritte Gegentor nach der Halbzeit, das Alster aufweckte. Von da an schnürten die Hamburgerinnen, angetrieben von Nationalspielerin Schröder, den Gegner in dessen Hälfte ein und kamen verdient zum Ausgleich. Allerdings blieb die Strafeckenausbeute dürftig, nur eine von sechs war am Ende erfolgreich.

"Wir sind immer noch ein sehr junges Team"

„Daran müssen wir arbeiten, auch ich muss mir ankreiden, zweimal die falsche Entscheidung getroffen zu haben“, sagte Viktoria Huse, die zugab, dass in der ersten Halbzeit die Aufregung zu groß gewesen war. „Man darf nicht vergessen, dass wir immer noch ein sehr junges Team sind“, sagte sie.

Anne Schröder lobte ebenfalls die Defensivstärke des Gegners, aber auch die Fähigkeit ihres Teams, den Schalter in der zweiten Halbzeit umgelegt zu haben. „Das ist unsere Stärke. Wir mussten erst einmal die Favoritenrolle annehmen und uns reinspielen. Jetzt sind wir drin und freuen uns auf das Endspiel am Sonntag.“

Club an der Alster trifft auf Düsseldorfer HC

In der Neuauflage des Finales von 2018, das am Sonntag um 11.30 Uhr ausgetragen wird, trifft der viermalige Hallenchampion auf Westmeister Düsseldorfer HC, der dem Südersten Mannheimer HC beim 5:1-Halbfinalsieg keine Chance ließ.

„Das wird ein ganz anderes Spiel als heute. Der DHC tut mehr für das Spiel, steht nicht so tief hinten drin. Außerdem werden meine Mädels auch nicht mehr so aufgeregt sein, der Druck, als Favorit ins Spiel zu gehen, ist nicht mehr da. Das wird uns befreien“, sagte George.

Auch Alster-Herren stehen erneut im Endspiel

Auch die Alster-Herren stehen zum zweiten Mal in Serie im Endspiel. Der Nordmeister setzte sich im Halbfinale gegen den starken Südzweiten Münchner SC, bei dem der frühere Alster-Keeper Felix Reuß im Tor stand, mit 4:3 (1:0) durch, musste dabei jedoch Mitte der zweiten Halbzeit eine starke Drangphase der Münchner überstehen, die die Führungstreffer von Niklas Bruns (3.) und Carl Alt (35., Ecke) innerhalb von zwei Minuten ausglichen.

Mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel brachte Alt die Auswahl von Cheftrainer Jo Mahn sechs Minuten vor Schluss auf die Siegerstraße, Patrick Schmidt (58.) sorgte für die Entscheidung. Ein letztes Strafeckentor für die Münchner fiel nicht mehr ins Gewicht.

"Wir haben unseren Plan durchgezogen"

„Wir sind im Endspiel, weil wir wieder einmal die Ecken überragend abgewehrt haben“, sagte Mahn angesichts von fünf verteidigten Strafecken. „Defensiv hatten wir phasenweise kleine Aussetzer, haben uns dann aber auch wieder gefangen. München ist defensiv unheimlich stark, da muss man erst einmal die Lücken finden und dann auch nutzen“, so der Coach.

Matchwinner Alt sah den Schlüssel für den Sieg darin, „dass wir uns auf unser Spiel konzentriert haben und nicht unruhig geworden sind. Wir haben unseren Plan durchgezogen.“

Keine Neuauflage des Endspiels von 2018

Dass es im Finale nicht zur Neuauflage des Endspiels von 2018 kommt, lag an Titelverteidiger Uhlenhorster HC, der es in der Schlussphase seines Halbfinales versäumte, das entscheidende – und mehrfach mögliche – 6:4 gegen den TSV Mannheim zu schießen. Stattdessen rettete sich der Südmeister durch den 5:5-Ausgleich in der vorletzten Spielminute ins Penaltyschießen – und siegte dort mit 3:2.

UHC-Cheftrainer Benedikt Schmidt-Busse hatte, wie in der Besprechung angekündigt, zum Shoot-out Torhüter Tommy Alexander gegen dessen Stellvertreter Tommy Morrice getauscht, obwohl Alexander in der regulären Spielzeit überragend gehalten hatte. Morrice war gegen die drei Mannheimer Schützen chancenlos, während beim UHC Phil Schmid vergab. Zuvor hatten Jan-Philipp Rabente und Moritz Fürste getroffen. Schmid hatte dafür in der regulären Spielzeit ebenso doppelt getroffen ((32./50.) wie Oliver Korn (17./39.), das erste Tor hatte Hannes Müller (4.) erzielt.

Sonntag will der Club an der Alster "einfach nur gewinnen"

„Dieses Spiel dürfen wir niemals verlieren. Wir müssen in Überzahl das 6:4 schießen, den späten Ausgleich dürfen wir nicht kriegen“, sagte Fürste, der die Niederlage auf seine Kappe nahm: „Ich kreide mir an, dass ich heute das Tor nicht getroffen habe. Der TSV war zwar bissig, aber wenn wir unsere Chancen ordentlich nutzen und nicht alle vier Ecken vergeben, gewinnen wir.“ Nun muss es der Club an der Alster am Sonntag (14 Uhr) besser machen. „Uns ist der Finalgegner egal, wir wollen es einfach nur gewinnen“, sagte Carl Alt.