Melbourne. Hamburger dreht sein Auftaktmatch in Melbourne. Laura Siegemund schlägt die ehemalige Nr. 1, Tatjana Maria stehen Tränen in den Augen.

Mit einer Leistungssteigerung im richtigen Moment hat Alexander Zverev einen schwierigen Start in die Australian Open vermieden und als erster der sieben gestarteten deutschen Tennis-Herren die zweite Runde erreicht. Der Weltranglisten-Vierte aus Hamburg gewann am Dienstag in Melbourne 6:4, 6:1, 6:4 gegen den Slowenen Aljaz Bedene. Routinier Philipp Kohlschreiber folgte ihm mit einem 6:2, 6:2, 6:4 gegen den chinesischen Außenseiter Li Zhe.

Dagegen scheiterte Mischa Zverev mit 5:7, 6:7 (7:9), 4:6 am australischen Talent Alexei Popyrin. Am Montag waren Jan-Lennard Struff, Peter Gojowczyk und Qualifikant Rudi Molleker ausgeschieden.

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Alexander Zverev: "Ich war ein bisschen langsam"

ATP-Weltmeister Zverev lag nach einem Aufschlagverlust im ersten Satz 3:4 gegen Bedene hinten, der im siebten Anlauf erstmals ein Match bei dem Grand-Slam-Turnier gewinnen wollte. „Ich war ein bisschen langsam, das war ein Weckruf. Danach habe ich richtig gut gespielt“, sagte Zverev nach der Partie gegen den 67. der Weltrangliste. Er holte sich nicht nur den ersten Satz, sondern gleich auch eine komfortable Führung im zweiten Durchgang. Auch sein nach einem Umknicken immer noch leicht geschwollener Knöchel bremste ihn nicht.

Das Break zum 2:1 im dritten Satz büßte er gegen seinen solide agierenden Kontrahenten zwar sofort wieder ein, das zum 4:3 brachte dann die Entscheidung. Bei Temperaturen von über 30 Grad, aber bewölktem Himmel machte der wesentlich aggressiver agierende Favorit mit dem zweiten Matchball nach 1:55 Stunden alles klar.

Die Karriere von Alexander Zverev:

Alexander Zverev – Impressionen einer Tenniskarriere

Ballbegeisterte Familie: Die Zverevs Irina, Mischa und Alexander senior mit dem kleinen Sascha im August 1998.
Ballbegeisterte Familie: Die Zverevs Irina, Mischa und Alexander senior mit dem kleinen Sascha im August 1998. © Witters
Die Zverevs im August 1998: Irina, Mischa und Alexander senior mit dem kleinen Sascha
Die Zverevs im August 1998: Irina, Mischa und Alexander senior mit dem kleinen Sascha © Witters
2011 wurden die Haare länger
2011 wurden die Haare länger © Witters
2013 debütierte
2013 debütierte "Sascha" am Rothenbaum – und verlor in der ersten Runde © Witters
Dennoch posierte das große Talent im gleichen Jahr fröhlich mit seinen Eltern.
Dennoch posierte das große Talent im gleichen Jahr fröhlich mit seinen Eltern. © Witters
Erfolgreiche Frühphase: 2014 wurden Alexander Zverev und die Schweizerin Belinda Bencic in Paris jeweils zum Jugendweltmeister 2013 gekürt.
Erfolgreiche Frühphase: 2014 wurden Alexander Zverev und die Schweizerin Belinda Bencic in Paris jeweils zum Jugendweltmeister 2013 gekürt. © Imago/Paul Zimmer
Im Juniorenfinale von Roland Garros unterlag Zverev 2013 dem Chilenen Christian Garin.
Im Juniorenfinale von Roland Garros unterlag Zverev 2013 dem Chilenen Christian Garin. © Imago/GEPA Pictures
2014 triumphierte der Hamburger dann bei der Nachwuchs-Ausgabe der Australian Open in Melbourne (gegen Stefan Kozlov/USA).
2014 triumphierte der Hamburger dann bei der Nachwuchs-Ausgabe der Australian Open in Melbourne (gegen Stefan Kozlov/USA). © Witters
Zverev, das Model
Zverev, das Model © Imago/Hasenkopf
Brüderduell: Alexander und Mischa Zverev – in der ewigen Bilanz führt der Ältere
Brüderduell: Alexander und Mischa Zverev – in der ewigen Bilanz führt der Ältere © Imago/Metelmann
Im Februar 2017 triumphierten die Hamburger Geschwister im Doppel-Finale von Montpellier.
Im Februar 2017 triumphierten die Hamburger Geschwister im Doppel-Finale von Montpellier. © Imago/PanoramiC
Im Februar 2018 verhalf Alexander Zverev Deutschland und Tennischef Boris Becker zum Klassenerhalt im Davis Cup.
Im Februar 2018 verhalf Alexander Zverev Deutschland und Tennischef Boris Becker zum Klassenerhalt im Davis Cup. © Imago/Hasenkopf
Alexander Zverev Ende 2017 in China
Alexander Zverev Ende 2017 in China © Imago/VCG
Hamburger Tennis-Asse unter sich: Tommy Haas und Alexander Zverev
Hamburger Tennis-Asse unter sich: Tommy Haas und Alexander Zverev © Imago/ZUMA Press
Der vorläufige Höhepunkt: Im November 2018 kürte sich Zverev zum dritten deutschen Weltmeister nach Becker und Michael Stich.
Der vorläufige Höhepunkt: Im November 2018 kürte sich Zverev zum dritten deutschen Weltmeister nach Becker und Michael Stich. © Imago/Paul Zimmer
Im ATP-Finale bezwang er sein Vorbild Novak Djokovic.
Im ATP-Finale bezwang er sein Vorbild Novak Djokovic. © Imago/Paul Zimmer
Im Mai 2021 holte sich Alexander Zverev in Madrid den vierten Masters-Turniersieg seiner Karriere – und räumte dafür unter anderem Rafael Nadal aus dem Weg.
Im Mai 2021 holte sich Alexander Zverev in Madrid den vierten Masters-Turniersieg seiner Karriere – und räumte dafür unter anderem Rafael Nadal aus dem Weg. © AFP
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Laura Siegemund schlägt Victoria Asarenka

Für eine Überraschung sorgte Laura Siegemund. Bald zwei Jahre nach ihrem Kreuzbandriss bezwang die nur auf Rang 110 der Weltrangliste stehende Schwäbin die einstige Nummer eins Victoria Asarenka aus Weißrussland. Nach 2:42 Stunden siegte Siegemund 6:7 (5:7), 6:4, 6:2 gegen die Australian-Open-Siegerin von 2012 und 2013. Zuvor war nur Angelique Kerber erfolgreich, die am Mittwoch in der Abendse ssion (09.00 Uhr MEZ) auf die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia trifft.

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Tatjana Maria stehen Tränen in den Augen

Tatjana Maria war nach dem 0:6, 2:6 gegen Serena Williams so enttäuscht von sich, dass sie schon vor ihrer Bank feuchte Augen bekam. Die Fed-Cup-Spielerin war gegen die siebenmalige Siegerin von den Umständen überfordert. „Irgendwie kam alles zusammen. Man verkrampft dann noch mehr“, sagte die 31-jährige Maria. „Man wünschte, man sei im Film. So krass war es noch nie.“

Die Nummer 74 der Weltrangliste wirkte in der 15.000 Zuschauer fassenden Rod-Laver-Arena bei ihrem ersten Duell mit Serena Williams total verkrampft und machte im ersten Satz nur fünf Punkte. Nur 13 Prozent der ersten Aufschläge kamen ins Feld. Zum 1:3 im zweiten Satz gelang dann der erste Spielgewinn, Maria deutete auch danach noch an, dass sie wesentlich besser spielen kann. Doch nach nur 49 Minuten war die Partie der beiden in Florida lebenden Mütter schon vorbei.

Serena Williams sorgt mit Outfit für Aufsehen

Zuspruch am Netz: Serena Williams tröstet Tatjana Maria.
Zuspruch am Netz: Serena Williams tröstet Tatjana Maria. © Imago/Icon SMI

Am Netz gab es bei der Gratulation Trost von Serena Williams für Nachbarin Maria, die beim Verlassen der Arena den Tränen nahe schien. „Sie ist so ein netter Mensch. Unsere Töchter spielen zusammen“, sagte die Amerikanerin. Serena Williams kann mit einem weiteren Triumph ihren 24. Grand-Slam-Titel holen und damit den Rekord der Australierin Margaret Court einstellen.

Serena Williams in ihrem mintgrünen Dress
Serena Williams in ihrem mintgrünen Dress © Imago/Action Plus

Die 37-Jährige erregte einmal mehr mit ihrem Outfit Aufsehen. Nachdem sie einen kurzen schwarzen Mantel nach dem Aufwärmen abgelegt hatte, bestritt Serena Williams das Match in einem eng anliegenden grünen Einteiler und Kompressionsstrümpfen, die wie Netzstrümpfe aussahen.

Als vierte von sechs gestarteten deutschen Damen verabschiedete sich danach Mona Barthel mit 3:6, 1:6 gegen die letztjährige US-Open-Halbfinalistin Anastasija Sevastova aus Lettland.

Djokovic wird Favoritenrolle gerecht

Am Abend löste dann der Weltranglistenerste Novak Djokovic seine erste Aufgabe ohne Probleme. Der 31-jährige Serbe setzte sich gegen den Qualifikanten Mitchell Krueger (USA) nach 2:03 Stunden 6:3, 6:2, 6:2 durch. Djokovic gilt als Top-Favorit auf den Titel, bislang hat er in Melbourne sechsmal gewonnen.

In der vergangenen Saison hatte Djokovic in Wimbledon und bei den US Open triumphiert, im letzten Match des Jahres kassierte er jedoch im Endspiel des ATP-Finals in London eine überraschende Niederlage gegen Alexander Zverev.

Thiem muss bis um 2.08 Uhr nachts kämpfen

Deutlich mehr Mühe als Djokovic hatte der Österreicher Dominic Thiem in seinem Erstrundenmatch gegen den Franzosen Benoit Paire. Der Weltranglistenachte verspielte in einer Spätsession, die zur Frühmorgenssession wurde, eine 2:0-Satzführung und setzte sich erst nach 3:42 Stunden mit 6:4, 6:3, 5:7, 1:6, 6:3 durch. Um 2.08 Uhr Ortszeit verwandelte Thiem den Matchball.

Schwerstarbeit leisten musste auch Simona Halep, Nummer eins des WTA-Rankings und Vorjahresfinalistin. Die 27 Jahre alte Rumänin brauchte 2:11 Stunden für das 6:7 (2:7), 6:4, 6:2 gegen Kaia Kanepi. In der ersten Runde der US Open im vergangenen September hatte Halep das Duell mit der Estin noch verloren.

Die damalige Turniersiegerin Naomi Osaka (Japan) gewann ihr Auftaktmatch in Melbourne dagegen ohne Satzverlust mit 6:4, 6:2 gegen Magda Linette aus Polen.