Hamburg. Der Torhüter zeigte mit „der besten Hinrunde meiner Karriere“ dafür, dass der Aufsteiger in der Feldbundesliga für Furore sorgte.

Wer nicht glaubt, dass es eine gute Idee ist, auf seine Mutter zu hören, der sollte bei Niklas Garst nachfragen. Dass der 23-Jährige die Chance hat, mit seinen Paraden am heutigen Dienstag (20.30 Uhr, Jenischstraße) gegen den Harvestehuder THC und beim Uhlenhorster HC (Mi., 20.30 Uhr, Wesselblek) die Hockeyherren des Hamburger Polo Clubs der Teilnahme am Viertelfinale um die deutsche Hallenmeisterschaft näherzubringen, verdankt er seiner Mutter. „Sie hatte keine Lust, beim Fußball am Rand zu stehen, deshalb hat sie mich zum Hockey geschickt“, sagt der Maschinenbaustudent, der im vergangenen Sommer vom Mannheimer HC nach Hamburg gekommen war und hier aktuell ein sechsmonatiges Praktikum bei Lufthansa absolviert.

Wie gut die Idee war, zeigt der Fakt, dass der Torhüter nicht nur im erweiterten A-Kader der Nationalmannschaft steht, sondern mit „der besten Hinrunde meiner Karriere“ auch dafür sorgte, dass der Aufsteiger in der Feldbundesliga mit 20 Punkten aus zwölf Spielen für Furore sorgte. In der Halle ist die Auswahl von Cheftrainer Matthias Witthaus mittlerweile auf Augenhöhe mit den drei Hamburger Platzhirschen HTHC, UHC und Club an der Alster, hat aus dem Dreikampf um die beiden Viertelfinalplätze einen Vierkampf gemacht. „Unser Ziel ist, das Viertelfinale zu erreichen. Wer sich in der Nordliga durchsetzt, hat gute Chancen auf den Titel. Das Niveau hier ist deutlich höher als das, was ich aus dem Süden kenne“, sagt Garst.

Sinnvoller Plan

Warum er vom Topclub MHC zu einem Aufsteiger wechselte, erklärt der Wahl-Eimsbütteler mit dem schlüssigen Angebot, das er erhielt. „Polo hat einen sinnvollen Plan, wie nachhaltiger Erfolg möglich gemacht werden soll. Es wurden einige Topspieler verpflichtet, ich wollte Teil dieses Neuaufbaus sein“, sagt er. Seiner persönlichen Entwicklung sei der Schritt äußerst zuträglich gewesen. „Ich profitiere davon, dass die Konkurrenz in der Stadt so groß ist. Ich kann mich an den gegnerischen Leistungen hochziehen, weil ich mich gerade in der Halle dauerhaft gegen hochklassige Offensivspieler bewähren muss“, sagt er. Schade ist nur, dass seine Mutter – anders als der Vater, der heute für zwei Tage aus Ludwigshafen anreist – davon kaum etwas sieht. „Sie kommt nie zum Zugucken, weil sie es zu aufregend findet“, sagt der Sohn, „glücklich, dass ihre Wahl richtig war, ist sie trotzdem.“

Die UHC-Damen müssen im Saisonendspurt auf Marie Mävers verzichten. Die Nationalstürmerin (27) hatte beim 5:3-Sieg beim HTHC (spielt heute um 20.30 Uhr am Eckerkamp beim Klipper THC) am Sonntag bei einer Strafecke einen Ball ins Gesicht bekommen. Diagnose am Montag: doppelter, glatter Kieferbruch.