Hamburg. Oberligist droht durch die Planinsolvenz der personelle Aderlass. Sponsoren beraten über Rettung des Hamburger Eishockeyclubs.

Es waren ausnahmsweise einmal positive Nachrichten, die Jacek Plachta am Donnerstag erhielt. Nachdem der Trainer der Crocodiles Hamburg am Mittwoch beim 2:4 bei den Saale Bulls Halle lediglich 13 Feldspieler zur Verfügung hatte, lichtete sich das Lazarett wieder. Im letzten Heimspiel des Jahres an diesem Freitag (20 Uhr, Eisland Farmsen) gegen die Black Dragons Erfurt stehen dem 49-Jährigen neben Stürmer Moritz Israel, dessen Sperre abgelaufen ist, auch die zuletzt angeschlagenen Ryan Warttig und Lennart Palausch wieder zur Verfügung. Somit fehlen gegen die Ostdeutschen die langzeitverletzten Christoph Schubert (Reha nach Schulter-OP), Norman Martens (Leiste), Daniel Lupzig (Gehirnerschütterung) sowie Jake Ustorf, der kurzfristig beim Partnerclub Lausitzer Füchse gebraucht wird.

Crocodiles droht personeller Aderlass

Nach dem Jahreswechsel wird sich die Personallage bei den Krokodilen aller Voraussicht nach wieder verschärfen. Neben den Topstürmern Brad McGowan und Josh Mitchell werden vor allem Kai Kristian, Dominik Lascheit, Aaron Reinig und Palausch von anderen Clubs umworben. Grund ist das Planinsolvenzverfahren, das die Crocodiles am 14. Dezember eröffnen mussten. Nun droht der personelle Aderlass. ,„Aber noch ist keiner der Jungs zu mir gekommen“, erklärt Sportdirektor Sven Gösch. „Der Charakter der Spieler ist top, wenn man sieht, wie sie sich in die Schüsse werfen und alles für die Crocodiles geben.“ Dabei ist es nur eine Frage der Zeit, wann sich die Spielerberater melden werden.

Crocodiles bitten Spieler um Aufschub

Wie das Abendblatt erfuhr, sind die Crocodiles unmittelbar nach Bekanntwerden der Horrornachricht an die Agenten der Profis mit der Bitte herangetreten, sich erst zu Jahresbeginn mit möglichen Wechseln zu befassen.

Unterdessen treffen sich am 2. Januar Vertreter der Crocodiles-Sponsoren, um ein Konzept zu erstellen, das zur Rettung des Oberligaclubs beitragen soll. Die Spendenaktion der Fans brachte bislang 50.618 Euro ein. Bis zum 15. Januar müssen noch rund 150.000 Euro aufgetrieben werden, damit der Spielbetrieb bis zum Saisonende gesichert ist.