Hamburg. Seit der Hamburger Club seine Planinsolvenz verkündet hat, erlebt das Team Solidarität – bei der Heimniederlage von Fans aus Leipzig.

Es war ein ungewohntes Gefühl, mit dem die Eishockeymänner der Crocodiles Hamburg am Sonntagnachmittag das Eis verließen. Nachdem die Mannschaft seit der vor neun Tagen verkündeten Planinsolvenz drei Siege in Folge gefeiert hatte, unterlagen die erneut leidenschaftlich kämpfenden Krokodile vor 1750 Zuschauern im Eisland Farmsen den Icefighters Leipzig mit 2:3 (1:2, 1:0, 0:1). Die Tore schossen Gianluca Balla und Josh Mitchell.

„Das, was hier heute auch von den Leipziger Fans abgegangen ist, war Werbung für Eishockey in Hamburg. Ich hoffe, dass dieser Sport hier nicht ausstirbt“, sagte Christoph Schubert, das Aushängeschild des Clubs. Vor der Partie solidarisierten sich die rund 350 Leizpig-Anhänger mit den Hamburger Fans, und machten bei einem Fanmarsch auf die Notlage der Crocodiles aufmerksam. Unmittelbar vor dem Eröffnungsbully flimmerten Grußbotschaften von Oberliga-Spielern aus ganz Deutschland über die Videowand.

Crocodiles müssen 200.000 Euro aufbringen

Auch über den Eishockeysport hinaus finden die Krokodile Zuspruch. Am Sonnabend waren fünf Kinder aus dem Nachwuchs beim FC St. Pauli als Einlaufkinder, die im Rahmen der Partie gegen den 1. FC Magdeburg Spenden sammelten. Der Kiezclub schickte via Twitter die besten Wünsche. Bis zum 15. Januar müssen die Crocodiles im Rahmen des Planinsolvenzverfahrens 200.000 Euro aufbringen, um kurzfristig zu überleben. Bislang wurden knapp über 35.000 Euro gesammelt.

Wie es zu dieser Notlage kommen konnte, wollen die Crocodiles weiterhin kommentieren, auch wenn potenzielle Geldgeber die fehlende Transparenz anprangern. „Wir machen das nicht. Punkt!“, sagte Geschäftsführer Christian Schuldt schmallippig. Auch beim Thema Rettungsplan fernab der Großzügigkeit der Fans wollte der 34-Jährige nicht konkret werden. „Wir führen viele Gespräche. Von Sponsorenseite gibt es derzeit aber nichts Konkretes zu vermelden“, sagte Schuldt.