Winterberg. René Spies fordert vom Weltverband ein härteres Durchgreifen gegen russische Piloten. Auch ein anderes Thema stößt dem Chefcoach auf.

Deutschlands Cheftrainer René Spies fordert vom Bob- und Skeleton-Weltverband IBSF ein härteres Durchgreifen bei der Problematik mit den suspendierten Russen. „Wir haben die Schnauze voll von dem ewigen Hin und Her. Wir wünschen uns einfach eine Sperre oder keine Sperre. Es ist für unsere Sportart nicht gut, wenn in regelmäßigen Abständen suspendiert und dann wieder freigesprochen wird. Für uns ist das eine Katastrophe“, betonte Spies am Rande des Heim-Weltcups in Winterberg.

Der frühere Bob-Pilot Alexander Subkow sowie vier weitere russische Athleten und Funktionäre waren vom IBSF vorläufig suspendiert worden, nachdem ein Moskauer Gericht entschied, dass Subkow seine zwei wegen Dopings aberkannten Sotschi-Goldmedaillen behalten darf. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte Subkow zur Rückgabe der Olympia-Medaillen verpflichtet. Neben Subkow sperrte die IBSF in der vergangenen Woche auch Alexej Wojewoda, Alexander Kasjanow, Alexej Puschkarjow und Ilwir Chusin.

Spies befürchtet Startberechtigung für Kasnajow

Dennoch befürchtet Spies, dass Kasjanow für die WM im Februar in Whistler eine Startberechtigung erhält und zählt ihn dort zu den Topfavoriten: „Wir wissen nicht, was mit Alexander Kasjanow ist, der in den letzten Jahren der überlegene Mann in Whistler war.“

Spies kritisierte zudem fehlenden Regularien hinsichtlich der Weltcupstarts. Führende Bob-Nationen wie Kanada und die Schweiz schickten nicht ihre besten Piloten nach Winterberg, sondern fuhren beim Europacup in Königssee mit. „Die IBSF muss unbedingt reagieren, das geht gar nicht. Es müssen unbedingt Regeln erschaffen werden, dass die Toppiloten – die 15 oder 20 Besten von Olympia oder der WM – auf keinen Fall im Europa- oder Americas-Cup starten dürfen, wenn zeitgleich ein Weltcup ist, das ist ein Unding.“