Hamburg. Die Hamburg Seagulls, die Frisbee-Sparte des SV Polizei Hamburg, gewannen überraschend die europäischen Strand-Club-Meisterschaften.

Unter der Woche arbeitet Svenja Pruns als Pädagogin in einer Mutter-Vater-Kind-Einrichtung in Hamburg. Ein 40-Stunden-Job mit geregelter Arbeitszeit. Auf den ersten Blick scheint sie ein ganz normales Leben zu führen. Tut sie aber nicht. Denn Pruns ist als Nationalspielerin eine der besten Ultimate-Frisbee-Spielerin auf dem Kontinent und nun auch offiziell europäische Strand-Club-Meisterin.

Pruns (25) ist Spielertrainerin der Hamburg Seagulls, der Frisbee-Sparte des SV Polizei Hamburg. Ihr Team hat gerade überraschend die erste Auflage der europäischen Strand-Club- Meisterschaften in Barcelona gewonnen – die Königsklasse auf Sand im Ultimate Frisbee, einer Art American Football mit der Scheibe. Der Underdog ließ 15 Teams aus zwölf Ländern hinter sich und schlug im Finale den amtierenden Club-Weltmeister auf Sand und Titelfavoriten, die Cosmic Girls aus St. Petersburg, mit 10:9 Punkten. Das Erfolgsrezept: Vor jedem Spiel tanzten die 13 Spielerinnen zu George Ezras Sommerhit „Shotgun“. „Wir waren von Anfang an on fire“, sagt Pruns, die sich Trainer- und Kapitänsamt mit Helen Kraft teilt.

Preisgeld gab es für die Sieger nicht

Für den Sieg gab es einen Pokal und je Spielerin eine Goldmedaille – Preisgeld jedoch nicht. Im Ultimate Frisbee gibt es in Europa keine Profis. Jede Spielerin der Seagulls geht einem geregelten Job nach. Zwei- bis dreimal in der Woche wird auf hohem Niveau trainiert. Der Lohn: Der Titelgewinn bedeutet auch die Qualifikation für die nächsten europäischen Strand-Club-Meisterschaften in zwei Jahren in Portugal. Bis dahin geht das ganz normale Leben weiter.