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Klopp verschärft Wagner-Krise: Liverpool siegt 1:0

Im deutschen Trainerduell der englischen Premier League hat sich Jürgen Klopp am Sonnabend zum dritten Mal in Serie gegen seinen Kumpel David Wagner durchgesetzt. Klopps FC Liverpool gewann mit 1:0 (1:0) bei Wagners kriselndem Huddersfield Town. Den entscheidenden Treffer erzielte der ägyptische Stürmer Mohamed Salah. Die in der Premier League noch ungeschlagenen Reds verbesserten sich durch den Erfolg auf Tabellenplatz zwei und sind weiter punktgleich mit Spitzenreiter und Titelverteidiger Manchester City. Salah, der in der Vorsaison Torschützenkönig geworden war, beendete mit seinem vierten Premier-League-Treffer vorerst seine vermeintliche Formkrise.

Für Huddersfield, bei die deutschen Profis Christopher Schindler, Chris Löwe und Erik Durm in der Startelf standen, verschärfte sich hingegen die Situation. Die Terriers haben sechs von neun Liga-Spielen verloren, warten immer noch auf den ersten Sieg und stehen mit drei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Fans fordern Herrlich-Rauswurf – Völler kontert

Die Fans auf den Barrikaden, die Verantwortlichen in Erklärungsnot: Bei Leverkusen steht nach dem mageren 2:2 (1:1) gegen Hannover 96 mal wieder alles auf dem Prüfstand, dem umstrittenen Trainer Heiko Herrlich stellte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler aber trotz der Stagnation im Tabellenkeller erneut eine Jobgarantie aus.

"Wir verlieren jetzt nicht die Nerven. Es gibt kein Ultimatum im Moment, Heiko kann in Ruhe weiterarbeiten", sagte Völler, der sich aber ein Hintertürchen offen ließ. "In Zürich, in Bremen und auch in Gladbach müssen wir nun aber auch mal liefern", sagte der 58-Jährige mit Blick auf die restlichen Aufgaben im Oktober in der Europa League, in der Liga und im DFB-Pokal.

Während Völler und Herrlich, deren Rauswurf von den Ultras nach dem Schlusspfiff lautstark gefordert wurde, zudem die fehlende Leichtigkeit und auch das notwendige Spielglück beklagten, stellte Kapitän Lars Bender zum wiederholten Male in dieser Saison die Charakterfrage und hakte das ursprüngliche Saisonziel Champions-League-Teilnahme bereits nach dem achten Spieltag ab. "Darüber müssen wir nicht mehr reden, Das wird jetzt für uns eine brutale und schwierige Saison", sagte Bender und beklagte die "fehlende Überzeugung" in seinem Team.

Barca will 360 Millionen in Stadionausbau investieren

Der FC Barcelona will in den nächsten Jahren 360 Millionen Euro in das Estadio Camp Nou investieren. Dabei soll die Kult-Heimspielstätte der Katalanen von knapp 100.000 auf 105.000 Plätze erweitert sowie die Arena überdacht werden. Auf der Mitgliederversammlung zeigte Barca einen Video-Clip über die beabsichtigten Projekte. Die dreijährigen Arbeiten sollen in der Sommerpause 2019 beginnen, sodass die Arena weiter vom Renommierklub genutzt werden kann.

BVB will Kaufoption bei Alcácer ziehen

Borussia Dortmund will beim bislang vom FC Barcelona ausgeliehenen Top-Torjäger Paco Alcácer die Kaufoption ziehen. „Im Moment spricht wenig dagegen, um ehrlich zu sein“, sagte Sportdirektor Michael Zorc bei Sky. „Es sieht auch alles gut aus.“

Paco Alcácer (M.) erzielte nach seinen Einwechslungen in nur 81 Minuten sechs Tore
Paco Alcácer (M.) erzielte nach seinen Einwechslungen in nur 81 Minuten sechs Tore © REUTERS | LEON KUEGELER

Während Barcelonas Geschäftsführer Oscar Grau bekanntgab, der BVB habe mitgeteilt, von der Option Gebrauch machen zu wollen, erklärte Zorc, bisher sei offiziell mit Barcelona noch nicht darüber gesprochen worden. Zunächst solle es zudem Gespräche mit Alcácer geben. Der Angreifer wurde zunächst für ein Jahr ausgeliehen. Die Option sieht vor, ihn bis 2023 zu verpflichten.

Der 25-jährige Neuzugang hatte bei seinen Einwechslungen bislang in nur 81 Minuten sechs Treffer erzielt und damit einen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Auch in Stuttgart (4:0) traf der Spanier, musste dann aber zur Halbzeit mit Oberschenkelproblemen vom Feld. „Ich hoffe, dass er uns am Mittwoch in der Champions League auf Atlético Madrid zur Verfügung steht“, sagte Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung.

Draxler trifft für PSG – Startrekord ausgebaut

Paris St. Germain hat seinen Startrekord in der Ligue 1 weiter ausgebaut. Gegen SC Amiens gelang dem Team von Trainer Thomas Tuchel beim 5:0 (2:0) im zehnten Spiel der zehnte Sieg. Das Starensemble weist damit die Idealpunktzahl von 30 auf und führt souverän das Klassement an. Julian Draxler (80.) traf zum zwischenzeitlichen 3:0, für den Endstand sorgten Weltmeister und 180-Millionen-Mann Kylian Mbappe (82.) sowie Moussa Diaby (88.).

City deklassiert Burnley

Manchester City hat die Tabellenführung in der Premier League eindrucksvoll verteidigt. Die Mannschaft von Pep Guardiola deklassierte vor eigenem Publikum den FC Burnley mit 5:0 (1:0) und bleibt in dieser Saison ungeschlagen. Sergio Agüero (17. Minute), Bernardo Silva (54.), Fernandinho (56.), Riyad Mahrez (83.) und der deutsche Nationalspieler Leroy Sané (90.) trafen gegen den machtlosen früheren Man-City-Torwart Joe Hart zum Kantersieg. Ilkay Gündogan stand verletzungsbedingt nicht im Kader.

Vor dem zweiten Tor kam es zu einer kuriosen Situation. Sané ging bei einem Zweikampf im Strafraum zu Boden. Während Spieler beider Teams in Erwartung eines Strafstoßes zum Schiedsrichter schauten, ging David Silva zum Ball und passte zu Bernardo Silva, der den Ball im Netz versenkte.

Rüdiger trifft, Mourinho wütet bei Remis

Der FC Chelsea hat dank eines Last-Minute-Treffers im Prestigeduell mit Manchester United zumindest vorerst die Tabellenführung übernommen. Mit dem 2:2 (1:0) im Krimi gegen die Red Devils verdrängte Chelsea (21 Punkte) Manchester City (20) vorerst von der Spitze. ManUnited mit dem umstrittenen Teammanager Jose Mourinho (14) ist vorerst Achter.

Antonio Rüdiger (l.) traf nach einer Ecke
Antonio Rüdiger (l.) traf nach einer Ecke © imago/Colorsport

Der Portugiese war nach dem späten Ausgleich des eingewechselten Ross Barkley (90.+6) kaum zu bändigen. Nach Provokationen von der Bank seines Ex-Clubs sprang Mourinho wutentbrannt auf und musste von Ordnern zurückgehalten werden. Nationalspieler Antonio Rüdiger (21.) hatte die weiter ungeschlagenen Blues nach einer Ecke mit seinem ersten Saisontor in Führung geköpft. Anthony Martial (55./73) traf für die Gäste per Doppelpack.

HSV-Konkurrent Köln lässt Punkte liegen

Der 1. FC Köln hat erstmals in der laufenden Saison der 2. Bundesliga auswärts Punkte liegen lassen und muss um die Tabellenspitze zittern. Das Team von Trainer Markus Anfang kam am Samstag trotz Führung durch Simon Teroddes 13. Saisontreffer (42. Minute, Foulelfmeter) nur zu einem 1:1 (1:0) bei Holstein Kiel. Heinz Mörschel gelang für Anfangs ehemaligen Club (88.) noch der Ausgleich.

Nach dem zehnten Spieltag weist Bundesliga-Absteiger Köln 20 Punkte auf und kann am Sonntag von der Spitze verdrängt werden, sollte Union Berlin (17 Punkte) beim SC Paderborn gewinnen. Ebenfalls knapp hinter den Kölnern liegt die SpVgg Greuther Fürth, die nach einem 0:2-Rückstand 3:2 (0:2) bei Arminia Bielefeld gewann und mit 19 Zählern vorerst auf Rang zwei vorrückte. Der 1. FC Heidenheim liegt nach einem 3:0 (2:0) gegen Aufsteiger 1. FC Magdeburg mit 15 Punkten im oberen Tabellendrittel.

Jovic dankt Kovac nach Fünferpack

Eintracht Frankfurts Rekordmann Luka Jovic hat seinen Fünferpack beim Kantersieg gegen Düsseldorf auch Ex-Trainer Niko Kovac gewidmet. „Er hat mir extrem dabei geholfen, mich als Typ und Spieler zu entwickeln. Durch ihn habe ich mich durchgebissen und zu einem absoluten Profi entwickelt“, sagte Jovic nach seiner Gala beim 7:1 (3:0).

Als erster Eintracht-Profi hatte der Serbe dabei in einem Spiel fünf Tore (27./34./55./69./72.) erzielt. Mit 20 Jahren und 300 Tagen ist er zudem der jüngste Spieler der Bundesliga-Historie, dem solch ein Kunststück gelang. Insgesamt haben nun 14 Spieler fünf Tore in einer Partie erzielt, den Rekord von sechs Treffern hält Dieter Müller (1977).

Tor des Monats? Jovics erster Streich war spektakulär
Tor des Monats? Jovics erster Streich war spektakulär © dpa | Arne Dedert

Jovic bedankte sich allerdings nicht nur bei Kovac, der mittlerweile Bayern München betreut. Auch für dessen Nachfolger Adi Hütter fand der Torjäger der Hessen lobende Worte. „Er gibt mir den Freiraum, um den nächsten Schritt in der Karriere zu gehen“, sagte Jovic, der nun mit sieben Toren die Torschützenliste anführt.

Guardiola will mit Sané verlängern

Manchester City will den Vertrag mit Leroy Sané (22) verlängern. „Wir arbeiten daran, ja“, sagte Trainer Pep Guardiola. „Wir schätzen seine Qualitäten als Spieler, den Menschen, seine Beziehung zum Club, wie bodenständig er ist, viele Dinge. Das ist wichtig, nicht wie gut er in ein oder zwei Spielen war.“

Sanés aktueller Vertrag läuft noch bis Ende Juni 2021. In der vergangenen Saison hatte er unter Guardiola maßgeblichen Anteil am Gewinn der Premier League und erzielte zehn Tore für Man City. Der Start in die laufende Spielzeit verlief für ihn allerdings etwas holprig. „Aufs und Abs, es gibt Momente, in denen du besser bist als in anderen, das ist normal“, sagte Guardiola. „Aber es gibt keine Zweifel an der Qualität von Leroy.“

Real-Pleite mit Negativrekord

Ein weiterer Negativrekord für Real Madrid dokumentiert die anhaltende Krise beim spanischen Rekordmeister. Bei der 1:2-Heimpleite gegen UD Levante erreichte der Champions-League-Sieger ohne seinen deutschen Nationalspieler Toni Kroos zwischenzeitlich den zuvor in der königlichen Vereinsgeschichte unerreichten Tiefpunkt von 480 Minuten ohne Torerfolg.

Zwar brach Marcelo (72.) den seit dem 1:0-Siegtreffer gegen Espanyol Barcelona am 22. September anhaltenden Bann der Madrilenen. Doch reichte der Treffer des Brasilianers nach den frühen Gästetoren durch Jose Morales (6.) und Marti Roger (13., Elfmeter) nicht zur Verhinderung der zweiten Liga-Niederlage hintereinander und sogar des vierten Punktspiels in Serie ohne Sieg (ein Punkt).

Real verpasste durch sein insgesamt fünftes Pflichtspiel in Serie ohne Erfolgserlebnis neben der zumindest vorübergehenden Tabellenführung auch eine erfolgreiche Generalprobe für sein Champions-League-Gruppenspiel am Dienstag (23. Oktober) gegen Viktoria Pilsen.

Für Madrid standen die Uhren bei Anpfiff auf 409 Minuten ohne Torerfolg nacheinander. Durch die 71 Minuten bis zu Marcelos Treffer überboten die Elf von Trainer Julen Lopetegui Madrids bisherigen Negativrekord von 464 Minuten ohne Treffer aus der Saison 1984/85.

Hitzfeld überzeugt: BVB bietet Bayern die Stirn

Die einstigen Dortmunder Titelhelden Ottmar Hitzfeld und Roman Weidenfeller glauben an einen spannenden Kampf um die deutsche Meisterschaft in dieser Saison. „Der BVB hat einen Lauf, gewinnt auch Spiele, die sie auch hätten verlieren können. Ich rechne mit dem Zweikampf Bayern und Dortmund“, sagte Hitzfeld, Meister-Trainer mit Dortmund und Bayern, der „Bild“.

Der BVB blieb unter dem neuen Trainer Lucien Favre in den ersten sieben Spielen als einziges Bundesliga-Team ungeschlagen und stürmte mit begeisterndem Fußball an die Spitze. Bayern, souveräner Meister der vergangenen sechs Jahre, kassierte vor dem achten Spieltag unter dem neuen Coach Niko Kovac zwei Niederlagen in Folge.

Ottmar Hitzfeld trainierte sowohl die Bayern als auch den BVB
Ottmar Hitzfeld trainierte sowohl die Bayern als auch den BVB © dpa | Marius Becker

Von den Neuverpflichtungen haben beim BVB vor allem der belgische Mittelfeldstar Axel Witsel und das englische Nachwuchs-Talent Jadon Sancho eingeschlagen. Auch angesichts dieser Transfers sagte Ex-Torwart Weidenfeller: „Bei der aktuellen Mannschaft habe ich auch ein sehr gutes Gefühl.“

Schmadtke positioniert sich gegen die AfD

Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke hat sich eindeutig gegen die AfD positioniert, die Sanktionierung von AfD-Anhängern bei Spielen seines Vereins VfL Wolfsburg jedoch abgelehnt. „Wenn man die politischen Diskussionen verfolgt und gut zuhört, wenn AfD-Vertreter sich äußern, dann muss man sich über den großen Zuspruch sehr wundern. In meinen Augen ist diese Partei nicht wählbar“, schrieb Schmadtke in einem Beitrag für das Vereinsmagazin „Unter Wölfen“. Wahl- und Umfrageergebnisse der AfD sind für ihn „ein alarmierendes Zeichen für unseren Umgang miteinander“.

Der Umgang mit der AfD und ihren Wählern ist ein Diskussionsthema innerhalb der Bundesliga. Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer hatte sich als Erster eindeutig gegen die rechtspopulistische Partei ausgesprochen. Werder Bremens Geschäftsführer Hubertus Hess-Grunewald tat das im September ebenfalls. Andere Clubs halten sich in dieser Frage dagegen zurück.

Schmadtke wirbt in seinem Beitrag ausdrücklich auch für einen Dialog und für eine „sachliche Auseinandersetzung“ mit AfD-Sympathisanten. „Letztlich steht es einem Club nicht zu, an der Stadionkasse politische Meinungen auszusieben“, meint der 54-Jährige. „Um zu verdeutlichen, wie der VfL zu dem Thema steht, verweise ich deshalb lieber auf unsere Werte. Toleranz, Weltoffenheit, Respekt.“ Es käme „meiner eigenen politischen Gesinnung zwar sehr nah, dass man sagt: Mit denen wollen wir nichts zu tun haben. Allerdings hat man als Fußballverein auch eine Integrationsfunktion und solltedeshalb immer lieber auf Menschen zugehen als sie auszuschließen.“

Naldo: Bis Weihnachten Anschluss herstellen

Schalkes Abwehr-Routinier Naldo glaubt trotz des verpatzten Saisonstarts noch an eine erfolgreiche Saison der Knappen. „Dass wir normalerweise mithalten können, haben wir vergangene Saison bewiesen. Sollten die anderen irgendwann schwächeln, wollen wir da sein. Dafür müssen wir ab sofort kontinuierlich punkten. Gelingt uns das, können wir Weihnachten den Anschluss wiederhergestellt haben“, sagte der Brasilianer dem „Sportbuzzer“.

„Diese fünf Niederlagen in Serie – damit umzugehen war nicht einfach für uns. Diese Mannschaft hat eine sehr gute Mentalität und auch in dieser schwierigen Phase den Glauben an sich selbst nicht verloren“, sagte der Brasilianer, der seinen Vertrag auf Schalke bis 2020 verlängert hat: „Dass drei Siege in Folge unser Selbstvertrauen noch einmal stärken, ist doch klar. Allerdings ist sicherlich längst noch nicht alles perfekt.“