Hamburg. Der ETV ist bundesweit der erste Stützpunkt im Verband der Deutschen Faustball-Liga – auch wenn es bis dahin ein steiniger Weg war.

Die Freude war groß bei Claus Ehlbeck (63). Er schüttelte fleißig Hände und strahlte übers ganze Gesicht. Der Vorsitzende der Faustball-Abteilung im Eimsbütteler TV (ETV) und Fachleiter Faustball im Verband Turnen und Freizeit (VTF) Hamburg hat sein Ziel erreicht. Der ETV ist bundesweit der erste Stützpunkt im Verband der Deutschen Faustball-Liga (DFBL) – auch wenn es bis dahin ein steiniger Weg war.

Zwei Jahre zurück. Die Faustball-Abteilung des ETV ist beinahe verschwunden. Nur eine Handvoll Erwachsener will den Sport noch ausüben. Welt- und Europameister Claus Ehlbeck steht vor den Scherben der glorreichen Faustballhistorie des Clubs. Durch einen Zufall keimt neue Hoffnung für die Abteilung auf. Ehlbecks Einsatz im Flüchtlingssportangebot des ETV bringt ihn mit Naser Niroomand zusammen. Der Iraner probiert das Spiel aus und ist begeistert. Er erzählt anderen Iranern von dieser Sportart, bringt sie mit zum Training – das ist der Zeitpunkt, an dem Faustball in Eimsbüttel wieder zum Leben erweckt wurde.

Feriencamp im Sommer

Heute schlagen drei Herrenmannschaften und eine U-12-Mädchenmannschaft im Verein den Ball mit der Faust übers Netz. Im Sommer führte die Sparte ein Feriencamp durch. Die Auszeichnung zum nationalen Stützpunkt im DFBL ist laut Ehlbeck ein weiterer Schritt in der Entwicklung. „Neun Spieler aus unseren Herrenmannschaften lassen sich im nächsten Jahr zu Übungsleitern ausbilden, um neue Jugendmannschaften aufzubauen“, sagt er. Auch die Ausrichtung eines Vier-Nationen-Turniers sowie die Schaffung einer eigenen Arena gehören zu den mittelfristigen Zielen.

„Faustball soll in Hamburg wieder wichtig werden“, sagt Fabian Boll. Der Ex-Fußballprofi vom FC St. Pauli hat in der Jugend erfolgreich selbst gespielt, wäre beinahe fürs Nationalteam aufgelaufen. Durch seine Präsenz möchte er als Botschafter dem Faustball in Hamburg auf die Beine helfen.