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Weinzierl übernimmt beim VfB

Der VfB Stuttgart hat die Verpflichtung von Trainer Markus Weinzierl bestätigt. Der ehemalige Schalke-Coach wird Nachfolger des beurlaubten Tayfun Korkut und erhält beim Tabellenletzten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. Am Mittwoch soll er sein erstes Training bei seinem neuen Arbeitgeber leiten.

"Mit ihmhaben wir einen absolut erfolgshungrigen Trainer verpflichtet, der die Bundesliga genau kennt und weiß, auf was es in unserer Situation ankommt", wird Sportvorstand Michael Reschke in einer Vereins-Mitteilung zitiert. "Er wird unsere Mannschaft entscheidend weiterentwickeln." Weinzierl sagte: "Der VfB ist ein großer Verein, der sich momentan in einer sportlich schwierigen Situation befindet. Dennoch bin ich vom Potenzial der Mannschaft und des Vereins überzeugt." Der Coach war zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job.

Weinzierl ist beim VfB bereits der elfte Trainer in fünf Jahren. Und er dürfte auch für Manager Michael Reschke zum Gradmesser werden. Geht auch das Experiment mit Weinzierl schief, würde der Sportchef in die Kritik geraten. Die Glaubwürdigkeit des 61-Jährigen hat Kratzer abbekommen, seit er Korkut beurlaubte, obwohl er ihm noch wenige Stunden zuvor öffentlich das Vertrauen ausgesprochen hatte.

Trainer Markus Weinzierl könnte auf die Bundesligabühne zurückkehren
Trainer Markus Weinzierl könnte auf die Bundesligabühne zurückkehren © imago/Team 2

Für Weinzierl wird es in erster Linie darum gehen, der Mannschaft einen mutigeren Spielstil zu verpassen. Das Potenzial ist nicht nur dank der vielversprechenden Sommer-Transfers vorhanden. Dennoch hatte der VfB zuletzt unter Korkut in der Offensive kaum stattgefunden. Der biedere Spielstil mündete in einer sportlichen Krise die mit dem letzten Tabellenplatz ihren bisherigen Tiefpunkt in dieser noch jungen Spielzeit erreichte. Mit Weinzierl soll es nun wieder aufwärts gehen.

Löw: Keine Zweifel an Bayern-Gerüst

Joachim Löw hat vor dem heißen Herbst in der Nations League mit den Spielen am Sonnabend (20.45 Uhr/ZDF) in den Niederlanden und drei Tage später bei Weltmeister Frankreich keine Zweifel an den schwächelnden Stars von Bayern München um Kapitän Manuel Neuer. "Wenn wir über Boateng, Hummels, Müller oder Neuer reden: Diese Spieler haben viel Erfahrung, die können innerhalb einer Woche wieder eine ganz andere Leistung zeigen als sie es vielleicht am vergangenen Sonnabend getan haben", sagte Löw.

Der Bundestrainer hat sieben Profis des in der Bundesliga auf Platz sechs durchgereichten deutschen Rekordmeisters in seinem 21er-Kader. Ein Problem sieht er darin nicht, "weil ich die Erfahrung habe, dass die Spieler bei uns immer Leistung gezeigt haben. Ich weiß, welche Qualitäten diese Spieler haben." Löw kündigte aber Gespräche mit den Münchnern an, um mehr über die Hintergründe der Formschwäche zu erfahren. Und er setzt auf den Faktor "Wohlfühloase DFB". Er betonte: "Ein Tapetenwechsel ist gut in so einer Phase. Wir haben genug Zeit, um die Spieler wieder aufzubauen."

Löw widerspricht Klopp

Löw hat der Kritik von Jürgen Klopp an der neugeschaffenen Nations League widersprochen. "Für mich als Nationaltrainer ist die Nations League eine gute Erfindung. Ein Wettbewerb ist mir in dieser Phase lieber als gegen die ganz Kleinen zu spielen", sagte der Bundestrainer. Liverpool-Coach Klopp hatte die Nationenliga als "sinnlosesten Wettbewerb der Welt" bezeichnet. Löw zeigte allerdings Verständnis für diese Meinung. "Die Vereinstrainer haben solche Länderspielpausen nicht gerne, weil viele Spieler weg sind und die Trainer nicht normal trainieren können", sagte er.

Hoffenheimer Trio verletzt

1899 hat nach der 1:2-Niederlage gegen Frankfurt drei verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen. Die Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt und Florian Grillitsch sowie Verteidiger Stefan Posch trugen Blessuren davon. Während Bittencourt (Muskelverletzung im Rippenbereich) und Grillitsch (Innenbanddehnung im rechten Knie) leichtere Verletzungen erlitten, könnte Posch etwas länger fehlen. Der Österreicher zog sich einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zu.

Bundesliga zeichnet künftig Spieler des Monats aus

In der Bundesliga wird ab sofort ein Spieler des Monats ausgezeichnet. Vergeben wird der Preis in einem zweistufigen Auswahlverfahren, in dem sowohl die Leistungsdaten der Spieler als auch das Votum von Fans und Experten zählt. Es wird erst eine Vorauswahl von sechs Profis anhand der Leistungsdaten getroffen. Im Anschluss haben die 18 Kapitäne (30 Prozent Anteil), ausgewählte Experten aus Bundesliga-Legenden (30 Prozent) sowie die Fans (40 Prozent) via Online-Voting die Chance, ihren besten Spieler des Vormonats zu wählen.

Die erste Ehrung folgt schon in diesem Oktober für die Leistungen des Vormonats. Das Premierenvoting wird an diesem Mittwoch (12 Uhr) eröffnet.

Entwarnung bei Harnik

Werder Bremen kann wohl auf eine schnelle Rückkehr von Torjäger Martin Harnik hoffen. Nach einer Muskelverletzung, die sich der 31-Jährige im Training zugezogen hatte, wird Harnik voraussichtlich nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Das berichtete die „Bild“. Zuletzt hatte der Offensivspieler wegen der Verletzung in der Partie gegen Wolfsburg gefehlt.

Matthäus lobt Dardai und Kohfeldt

Lothar Matthäus hält große Stücke auf die Trainer Pal Dardai (Hertha BSC) und Florian Kohfeldt (Werder Bremen). „Früher lag das Hauptaugenmerk auf Kompaktheit und Disziplin. Jetzt wird auch noch toller Fußball gespielt und gewonnen“, schrieb Matthäus in seiner wöchentlichen Sky-Kolumne. Pal sei für Hertha nicht irgendein Trainer und umgekehrt, so Matthäus, „was dort geschieht, hat etwas mit Familie, Beziehung, Liebe zu tun. Hertha BSC liebt Pal und Pal liebt Hertha BSC“.

Kohlfeldt (l.) herzigt seinen Trainer-Kollegen Dardai
Kohlfeldt (l.) herzigt seinen Trainer-Kollegen Dardai © imago/Nordphoto

Über Dardais Kollegen aus Bremen meinte der 150-malige Nationalspieler und Weltmeisterkapitän von 1990: „Kohfeldt strahlt eine natürliche Souveränität und ein Selbstvertrauen aus, das in diesem Alter nicht selbstverständlich ist. So unterschiedlich die Persönlichkeiten in dieser Mannschaft auch sind, der Cheftrainer moderiert das mit großer Klasse, Fachwissen und Menschlichkeit.“