Hamburg. St. Paulis Trainer Kauczinski vertraut weiter dem bisherigen Stammtorwart. Wechselspiel zwischen Ersatzkeepern.

„Wer im Spiel gegen Stoke City im Tor steht, wird auch als Nummer eins in die Saison gehen“, hatte St. Paulis Trainer Markus Kau­czinski nach dem Trainingslager in Maria Alm angekündigt. An diesem Sonnabend nun wird um 15.30 Uhr im Millerntor-Stadion das letzte Testmatch des Kiezclubs vor dem Zweitligastart am 5. August angepfiffen. Bereits am Freitagmittag lüftete Kau­czinski das Geheimnis, das allerdings keine wirklich große Überraschung darstellt. Wie in der vergangenen Saison wird Robin Himmelmann (28) die Nummer eins unter den drei St.-Pauli-Schlussmännern sein.

„Es war ein sehr harter Konkurrenzkampf. Alle drei Torhüter haben zugelegt. Sie haben unterschiedliche Stärken. Bei Robin hat mich das Gesamtpaket am meisten überzeugt“, berichtete Kauczinski.

Kauczinski will ein neues Modell praktizieren

Weit ungewöhnlicher als die Entscheidung über die Nummer eins ist diesmal die Antwort auf die Frage nach dem Ersatztorwart. In der vergangenen Saison hatte Philipp Heerwagen (35) diese Rolle inne, nachdem er in der Spielzeit davor am 15. Spieltag den verletzten Himmelmann ersetzt hatte und auch nach dessen Genesung im Tor geblieben war.

Jetzt aber will Kauczinski ein neues Modell praktizieren. Heerwagen und Nachwuchsmann Svend Brodersen (20) sollen sich die Rolle als Nummer zwei teilen. „Svend hat die Lücke geschlossen“, begründet der Trainer diese Maßnahme, die offenbar dazu dienen soll, den aus dem eigenen Nachwuchs stammenden Brodersen einen Schritt weiter nach vorn zu bringen. Kauczinski will es eventuell vom jeweiligen Gegner abhängig machen, ob Heerwagen oder Brodersen als Torwart Nummer zwei zum 18er-Kader gehören. „Vielleicht kommen in einem Spiel mehr Flanken und in einem anderen eher Kontersituationen“, sagte er dazu.

Es gibt keinen Fraifahrtschein für Himmelmann

Gleichzeitig gibt es keinen Freifahrtschein für Himmelmann. „Ich habe Robin deutlich gesagt, dass die Jungs hinter ihm heiß sind. Es war und ist ein richtig enger Kampf. Im Winter hatte ich hinter ihm noch eine Lücke gesehen, die sehe ich jetzt nicht mehr“, sagte Kauczinski am Freitag. Gleichzeitig lobte er Himmelmann dafür, dass auch er in der Vorbereitung noch einmal zugelegt habe. Explizit nannte er dabei „sein Auftreten und sein Verhalten bei Flanken“.

Wie üblich in einem letzten Test vor dem Punktspielstart wird der Trainer nicht mehr alle zur Verfügung stehenden Spieler einsetzen. „Wir werden unterschiedlich wechseln, vielleicht auf einigen Positionen gar nicht. Es hat sich schon einiges herauskristallisiert, während es bei manch anderen Positionen noch enger ist. Da merke ich auch, wie manche Jungs aufholen“, sagte er und nannte explizit Offensivspieler Cenk Sahin: „Er hat sich in dieser Woche sehr agil gezeigt.“

Welche Startelf schickt Kauczinski am 5. August ins Rennen?

Angesichts dieser Situation wird die Startelf gegen den englischen Premier-League-Absteiger Stoke nur bedingt Rückschlüsse zulassen, welche Elf Kauczinski am 5. August ins Rennen schickt. „Es ist ja auch die Frage, mit welchem System wir in Magdeburg spielen werden, etwa mit einem oder zwei Sechsern. Wir sind in der Lage, zwei, drei verschiedene Systeme zu spielen“, sagte der Coach.

Definitiv ausfallen werden gegen Stoke lediglich Innenverteidiger Marc Hornschuh, der sich nach seiner Bandscheiben-Operation im Aufbautraining befindet, Jan-Philipp Kalla (Schambein) und Yiyoung Park (Oberschenkel). Für Kurzeinsätze kommen dagegen die zuletzt angeschlagenen Stürmer Dimitrios Diamantakos und Aziz Bouhaddouz, der für die Geburt seiner Tochter zudem zwei Tage Sonderurlaub erhalten hatte, infrage. Auch Jeremy Dudziak steht bereit.

Das Rahmenprogramm der Saisoneröffnung an diesem Sonnabend beginnt um 11.30 Uhr auf dem Vorplatz der Südtribüne. Nach dem Spiel treten dort verschiedene Bands auf, gegen 18.30 Uhr startet die Autogrammstunde mit dem gesamten Team.