Hamburg. Zwölf Frauen- und 16 Männermannschaften aus 19 Nationen ermitteln in Wilhelmsburg in 94 Begegnungen die beiden Weltmeister.

Der einzige Weg zu Raum 151 des Hamburger Rathauses führt für Rollstuhlfahrer aus dem Innenhof über einen kleinen Fahrstuhl in den zweiten Stock des Gebäudes, durch einen langen schmalen Gang vorbei an Abgeordnetenbüros zu einem Treppenlifter, der die Ankömmlinge vor der Tür des Sitzungssaals absetzt. Behindertengerecht geht anders. Willkommen zur Pressekonferenz der Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaft, die vom 16. bis 26. August in Wilhelmsburg gedribbelt und geworfen wird.

„Es gibt gewöhnliche Basketballer, die sogenannten Fußgänger, und dann gibt es ganz besondere Sportler, die Basketball auch mit einem Rollstuhl spielen können“, sagt Sportsenator Andy Grote (SPD) zur Begrüßung. Niemand müsse sich durch sein soziales Gewissen genötigt sehen, die WM-Spiele zu besuchen, „Rollstuhlbasketball ist ein mitreißender, dynamischer Sport. Das werden spannende Wettkämpfe.“

94 Begegnungen

Zwölf Frauen- und 16 Männermannschaften aus 19 Nationen ermitteln in 94 Begegnungen die beiden Weltmeister. Die deutschen Frauen, Silbermedaillengewinner der Paralympics 2016 in Rio de Janeiro, gehören zu den Favoriten, die Männer wollen in Hamburg ihren Aufwärtstrend fortsetzen.

Hauptspielort ist die Heimstatt der Hamburg Towers, die edel-optics.de-Arena, deren Kapazität von 3400 auf 1573 Zuschauer heruntergefahren wird, um 280 Rollstuhlfahrern Platz zu bieten. Weitere Spiele finden nebenan auf dem Beachplatz in einer temporären Halle mit 200 Plätzen statt, 100 für Rollstuhlfahrer. Eintritt muss nur nach 18 Uhr gezahlt werden, 70 Spiele sind kostenlos. Der Etat beträgt rund fünf Millionen Euro, drei gibt die Stadt dazu.

Hochwertiges Rahmenprogramm

Die WM ist eingebettet in ein hochwertiges Rahmenprogramm im Wilhelmsburger Inselpark mit sportlichen und kulturellen Angeboten sowie Projekten mit mehr als 100 Schulen. Grote: „In Hamburg gibt es 200.000 Menschen mit Behinderung, 160.000 könnten Sport treiben, nur 19.000 tun es. Diese Quote wollen wir auf 40.000 erhöhen. Die WM wird uns dabei hoffentlich helfen.“