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Wechselt Walace auf die Insel?

Der Brasilianer Walace ist beim HSV ob seiner Eskapaden in Ungnade gefallen. Neben dem Clubs aus Italien und Portugal soll nun auch ein englischer Verein Interesse am defensiven Mittelfeldspieler haben. Die brasilianische Zeitung "Esporte UOL" berichtet, dass neben dem AC Florenz und Sporting Lissabon auch Brighton & Hove Albion in den Poker um den Olympiasieger eingestiegen ist. Wer am Ende auch immer das Rennen macht: Gremio Porto Allegre, Ex-Club von Walace, soll zehn Prozent der Ablöse bekommen.

Hannover 96 will ablösefreien Müller verpflichten

Die Entscheidung, dass er den Hamburger SV verlässt, hat Nicolai Müller bereits verkündet. Wohin es den 30 Jahre alten Mittelfeldspieler ziehen wird, ist noch unklar. Mit Hannover 96 hat sich nun ein Interessent gemeldet. Nach Informationen des Internetportals „Sportbuzzer“ hat sich Manager Horst Heldt mit Thomas Strunz getroffen, um über einen Wechsel des Offensivspielers zu verhandeln. Der ehemalige Profi arbeitet für die Agentur „Arena11“, die die Interessen von Müller vertritt. Bereits 2014 wollte der „kleine“ HSV den Ex-Nationalspieler verpflichten. Neben den Niedersachsen soll auch Eintracht Frankfurt am Flügelstürmer interessiert sein.

Van der Vaart denkt noch nicht ans Karriereende

Der frühere HSV-Star Rafael van der Vaart möchte seine Karriere fortsetzen. „Ich habe noch eine Saison im Tank, möchte gern weiterspielen. Ich bin noch superheiß auf die Kugel. Wo ich kicken werde, ist aber noch nicht klar“, sagte der 35-Jährige, dessen Vertrag beim dänischen Meister FC Midtjylland ausgelaufen ist, der „Fußball-Bild“.

Bei den Dänen war van der Vaart zuletzt nicht mehr berücksichtigt worden. „Ich bin eher der Sechs-Minuten-Meister. In zwei Partien durfte ich nur kurz ran. Dabei habe ich jedes Training mitgemacht, wurde aber nicht gebraucht“, ergänzte der frühere niederländische Nationalspieler.

Van der Vaart wäre auch weiterhin bereit, seinem Ex-Club HSV zu helfen, so denn Interesse bestünde. „Ich trage den Verein tief in meinem Herzen, habe ihm viel zu verdanken. Klar würde ich gern nach meiner aktiven Karriere etwas zurückgeben“, sagte der Mittelfeldspieler, der von 2005 bis 2008 und von 2012 bis 2015 für den HSV spielte. Zugleich kritisierte der ehemalige Nationalspieler, dass es dem ehemaligen Bundesliga-Dino an der richtigen Mischung im Team fehlen würde. "Am Kader muss gearbeitet werden. Es fehlen meiner Meinung nach noch Typen im Team, die ganz genau wissen, wie es ist, wenn man in Sandhausen, Heidenheim oder Aue ranmuss. Und wenn man zudem in so gut wie allen Spielen der Favorit ist.”

Liverpool-Legende darf sich „Sir Kenny“ nennen

Liverpools Fußball-Legende Kenny Dalglish ist von Königin Elisabeth II. in den Ritterstand gehoben worden. Der 67 Jahre alte Schotte, der sich fortan „Sir“ nennen darf, steht auf einer entsprechenden Ehrenliste, die am Freitag veröffentlicht wurde. „Ich dachte, es sei eine Steuerrechnung“, berichtete Dalglish über den Moment, als er den Brief mit der freudigen Mitteilung geöffnet hatte: „Für meine Familie ist das eine gewaltige Ehre.“

Kenny Dalglish zum Ritter ernannt
© reuters

Kenny Dalglish war eine der prägenden Figuren in der großen Ära des FC Liverpool, als Spieler, Spielertrainer und Teammanager. Mit den Reds gewann der als Nachfolger von Starspieler Kevin Keegan verpflichtete Stürmer dreimal den Europapokal der Landesmeister (1978, 1981 und 1984) und holte achtmal den Meistertitel. Zweimal (1979 und 1983) wurde Dalglish Englands Fußballer des Jahres. Bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres belegte er 1983 Rang zwei hinter Frankreichs Mittelfeldregisseur Michel Platini.

Ticket-Boom für die WM hält weiter an

120.000 von der Fifa zusätzlich zur Verfügung gestellte Eintrittskarten für die Fußball-WM in Russland sind innerhalb weniger Stunden verkauft worden. Das teilte der Weltverband am Samstag mit. Damit sind wenige Tage vor dem Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien mehr als 2,5 Millionen Tickets verkauft worden. Die meisten Karten gingen an Fans aus Russland. Dahinter wurden fast 90 000 Tickets aus den Vereinigten Staaten bestellt, obwohl das US-Team gar nicht an der WM teilnimmt.

Videoschiedsrichter: Jedes WM-Tor wird auf Abseits überprüft

Bei der Weltmeisterschaft in Russland wird es kein Tor ohne stille Videokontrolle auf mögliches Abseits geben. Das sagte der Fifa-Schiedsrichterchef Massimo Busacca am Sonnabend in Moskau bei der Vorstellung des Kontrollraums für den erstmals bei einer WM angewandten Videobeweis.

Die Video-Assistenz-Schiedsrichter (VAR) werden bei der WM vom 14. Juni bis 15. Juli in Viererteams arbeiten, wie Busacca erläuterte. Nur ein Referee werde aus dem Kontrollraum mit dem Schiedsrichter auf dem Spielfeld kommunizieren. Zwei Assistenten seien für das schnelle Auffinden und Bewerten strittiger Spielsituationen aus verschiedenen Blickwinkeln zuständig. Der vierte Video-Referee agiere als Linienrichter. Er soll unter anderem verhindern, dass ein Tor nach einer auf dem Feld übersehenen Abseitsstellung gegeben wird.

Technisch wird der Video Operations Room von dem Deutschen Johannes Holzmüller geleitet, der bei der Fifa für technische Innovationen zuständig ist. Zu den 13 Video-Assistenz-Schiedsrichtern zählen zwei Deutsche: Bastian Dankert und Felix Zwayer. Das Sendezentrum IBC für die Fernsehübertragungen ist das technische Herzstück der WM, untergebracht auf dem Ausstellungsgelände Krokus Expo am westlichen Stadtrand von Moskau. Neben den zwölf Stadien sei es das 13. Fifa-Objekt, das für das Gelingen des Turniers nötig sei, sagte Infantino. „Wir wollen nicht nur den Fans hier in Russland ein Fußballfest schenken, sondern auch einem Milliardenpublikum in aller Welt“, sagte Organisationschef Dworkowitsch über die Sendezentrale.

Fifa will gegen Randalierer mit Härte vorgehen

Fifa-Präsident Gianni Infantino hat im Fall von Ausschreitungen bei der Fußball-WM in Russland eine harte Linie angekündigt. „Auch die Schiedsrichter haben erstmals die Gelegenheit, ein Spiel im Falle von Krawallen zu stoppen. Wir hoffen sehr, dass das nicht der Fall sein wird. Aber falls doch, dann wird die Antwort darauf sehr klar und deutlich ausfallen“, sagte Infantino im Interview der Tageszeitung „Die Welt“.

Die Fifa und die Organisatoren seien sehr gut vorbereitet, alles sei minutiös geplant worden. Es habe eine enge und diskrete Zusammenarbeit mit den Behörden aller Länder gegeben.

Zuversichtlich blickt der Schweizer dem erstmaligen Einsatz des Videobeweises bei einer WM entgegen. „Noch ist nicht alles perfekt, aber wir werden sicherlich keine wirklich schlimmen Fehler erleben, wie beispielsweise ein übersehenes Abseits von drei Metern oder eine Elfmeter-Entscheidung nach einem Foul außerhalb des Strafraums“, sagte Infantino. Der Fifa-Chef erwartet bei der WM „ein großes Fest“. Für die ab Donnerstag beginnende Veranstaltung sei alles bereit.

Eintracht-Vorstand fordert Umverteilung der TV-Gelder

Axel Hellmann, Vorstandsmitglied beim DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt, bringt eine Gleichverteilung der Gelder in der Bundesliga ins Gespräch. "Früher habe ich Heribert Bruchhagen (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Eintracht, d. Red.) belächelt, der gesagt hat, dass alle das gleiche Geld bekommen sollen", sagte Hellmann im Interview mit der "FAZ": "Ich fange an, für diese Position eine gewisse Sympathie zu entwickeln."

Man müsse laut Hellmann die Verteilung der Erlösströme verändern, "um den Wettbewerb in der Liga und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga und seiner Klubs auf dem internationalen Parkett stärken". Auch Branchenprimus Bayern München, zuletzt sechsmal in Folge deutscher Meister, habe laut Hellmann "Interesse daran, dass das Produkt Bundesliga langfristig funktioniert".

Um eine wettbewerbsfähige Liga zu gewährleisten, müsse man auch über die Umgestaltung der 50+1-Regel diskutieren. "Wir müssen uns davon verabschieden, dass die reine Stimmrechtsmehrheit der eingetragenen Vereine die Bundesliga fairer machen würden", sagte Hellmann. Immerhin hätten Vereine auch in der aktuellen Regelung eine Lücke gefunden: "Systeme wie Wolfsburg, Leipzig oder Hoffenheim sind trotz 50+1 entstanden, weil es keine festen Regeln gab, wie Kapital in den Fußballkreislauf eingeführt werden durfte."

Gab es Spielmanipulation in Italiens Serie B?

Der italienische Fußballverband (FIGC) untersucht die Umstände des Aufstiegs von Parma Calcio in die Serie A. Das berichtete die Sporttageszeitung La Gazzetta dello Sport am Samstag. Es geht um Vorgänge rund um das letzte Serie-B-Spiel Parmas bei Spezia Calcio (2:0) und den Verdacht der Spielmanipulation. Zwei Parma-Spielern wird vorgeworfen, zwei Spezia-Profis per SMS möglicherweise beeinflusst zu haben. Die betreffenden Spezia-Spieler wurden am Freitag ebenso vernommen wie zwei Manager, berichtete der ligurische Klub, der seine Unschuld beteuerte.

Der Club Parma Calcio 1913 versicherte in einer Pressemitteilung, dass das Spiel korrekt verlaufen sei. Drei Jahre nach Abstieg und der Neugründung ist Parma in die höchste Spielklasse aufgestiegen. 2015 in der vierten Liga gestartet, hatte der ehemalige UEFA-Cup-Sieger mit dem 2:0 bei La Spezia den Durchmarsch perfekt gemacht.

Spezia-Fans hatten die eigenen Spieler nach Schlusspfiff wegen deren schlechter Leistung beschimpft. Unter anderem hatte der ehemalige Parma-Profi Alberto Gilardino einen Elfmeter für Spezia weit übers Tor geschossen.