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Emre Can lehnte Erdogan-Einladung ab

Anders als Mesut Özil und Ilkay Gündogan hat der deutsche Nationalspieler Emre Can nach Informationen der „Welt“ eine Einladung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu einem Treffen in London abgelehnt. Wie Özil und Gündogan hat auch Can türkische Wurzeln.

Gündogan und Özil hatten sich am Sonntag in London dabei fotografieren lassen, wie sie dem türkischen Präsidenten Trikots ihrer Clubs Manchester City und FC Arsenal überreichten. DFB-Chef Reinhard Grindel und Teammanager Oliver Bierhoff reagierten mit Unverständnis. Auch deutsche Politiker und die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisierten die Fußballer für die Aktion.

Emre Can verzichtete auf eine politische Botschaft
Emre Can verzichtete auf eine politische Botschaft © imago/Kolvenbach

Gündogan wies die Kritik am Montag jedoch zurück. „Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben, geschweige denn Wahlkampf zu machen. Als deutsche Nationalspieler bekennen wir uns zu den Werten des DFB und sind uns unserer Verantwortung bewusst“, teilte der 27-Jährige mit. „Fußball ist unser Leben und nicht die Politik.“ Man habe den Präsidenten auf einer Veranstaltung einer türkischen Stiftung getroffen und sich „für die Geste der Höflichkeit entschieden“.

ARD-Journalist erhält nun doch Visum für Russland

Der ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt erhält nun doch ein Einreisevisum für die Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli). Dies bestätigte das Auswärtige Amt auf Anfrage. Ob Seppelt auch nach der WM noch nach Russland einreisen darf, steht dagegen noch nicht fest. Außenminister Heiko Maas schrieb auf Twitter von einem „Zwischenerfolg“ und bestätigte, dass die „russische Seite uns soeben mitgeteilt“ habe, dass Seppelt „zumindest zur WM einreisen“ könne. Man setze sich „weiter für freie Berichterstattung ein“.

Das vom SWR beantragte Visum war in der vergangenen Woche für ungültig erklärt worden. Seppelt steht auf einer Liste der in Russland „unerwünschten Personen“. Der Journalist hatte mit seinem Film „Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht“ die Aufdeckung des russischen Dopingskandals ins Rollen gebracht.

Die Bundesregierung hatte die russische Regierung zuletzt aufgefordert, das Einreiseverbot für Seppelt zurückzunehmen.

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Werder verpflichtet Möhwald – Kommt auch Osako?

Bremen hat Mittelfeldspieler Kevin Möhwald vom Aufsteiger 1. FC Nürnberg verpflichtet. „Wir sind davon überzeugt, dass Bremen für ihn der richtige Verein ist, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen“, wird Sportchef Frank Baumann in einer Mitteilung zitiert. Über die Ablösesumme und die Vertragslänge machte der Verein keine Angaben.

Möhwald kam in der abgelaufenen Zweitliga-Saison in 31 Begegnungen zum Einsatz und erzielte sieben Treffer. „Die Perspektive und das Konzept haben mich absolut überzeugt“, erklärte der 24-Jährige. „Werder ist einer der traditionsreichsten Vereine in der Bundesliga mit einer ganz eigenen Philosophie.“

Möhwald (M.) spielte eine starke Zweitligasaison
Möhwald (M.) spielte eine starke Zweitligasaison © Bongarts/Getty Images | Adam Pretty

Zudem steht bei den Bremern offenbar der nächste Neuzugang bevor. Nach Informationen des Internetportals „deichstube.de“ soll der Offensivspieler Yuya Osako vom 1. FC Köln zu Werder kommen. Demnach soll der 27 Jahre alte Japaner den Bundesliga-Absteiger für eine Ablösesumme in Höhe von ca. sechs Millionen Euro verlassen dürfen. Für Köln absolvierte Osako in der vergangenen Saison 25 Liga-Spiele und traf viermal.

Labbadia nimmt Origi wegen Unkenntnis in Schutz

Wolfsburg-Trainer Bruno Labbadia hat seinen Stürmer Divock Origi für dessen Unwissenheit über den Relegationsgegner Holstein Kiel in Schutz genommen. Leichte Kritik kam dagegen aus der Mannschaft. „Das muss man einem ausländischen Spieler zugestehen. Ich kann versichern: Er weiß jetzt, wer Holstein Kiel ist“, sagte Labbadia. Der Drittletzte der Bundesliga spielt am Donnerstag und Montag (jeweils 20.30 Uhr/Eurosport Player) gegen den Zweitligadritten Kiel um den letzten Erstliga-Platz.

Am Wochenende hatte der Belgier Origi im ZDF-„Sportstudio“ offenbart, Holstein Kiel nicht zu kennen. „Dass das nicht optimal ist, ist klar“, gab Labbadia indes auch zu. Kapitän Paul Verhaegh meinte dazu: „Das ist vielleicht nicht so super gelaufen. Normalerweise sollte man den Verein kennen, wenn man ein bisschen den Fußball verfolgt.“ Insgesamt nahm indes auch der Niederländer seinen Mitspieler in Schutz.

Freund sieht große Probleme auf Favre beim BVB zukommen

Der ehemalige Dortmunder Nationalspieler Steffen Freund erwartet einen schweren Stand für den möglichen neuen Borussen-Chefcoach Lucien Favre. „Da sind viel mehr Probleme als nur die Trainersituation. Erfolg war da, aber trotzdem wird der Trainer immer wieder entlassen“, sagte der Europameister von 1996 bei „100 Prozent Bundesliga – Fußball bei Nitro“.

Der 48-jährige Freund ist skeptisch, was den teaminternen Zusammenhalt beim BVB anbelangt. „Die Mannschaft in sich, dort ist eine Grüppchen-Bildung, da gibt es ganz klare Verteilungen“, äußerte Freund, „wo soll denn die Disziplin plötzlich herkommen, wenn es insgesamt gar nicht vorgelebt wird von oben. Das wird sehr schwierig!“

Favre gilt wie Tuchel als menschlich schwierig. Eckt auch er mit BVB-Boss Watzke und Sportchef Zorc an?
Favre gilt wie Tuchel als menschlich schwierig. Eckt auch er mit BVB-Boss Watzke und Sportchef Zorc an? © dpa | Bernd Thissen

Laut Medienberichten stehen die Dortmunder vor der Verpflichtung des Schweizers Lucien Favre (60), Ex-Trainer von Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach. Zurzeit steht der Schweizer Fußballlehrer noch bei OGC Nizza in der französischen Ligue 1 unter Vertrag. Als Ablöse werden drei Millionen Euro gehandelt.

Mancini übernimmt Italien

Roberto Mancini ist der neue Trainer der italienischen Nationalmannschaft. Der 53-Jährige wurde am Dienstag offiziell vom italienischen Fußball-Verband FIGC vorgestellt. Monatelang hatte der FIGC nach einem Nachfolger für Gian Piero Ventura gesucht.

Die Azzurri hatten sich nicht für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) qualifiziert. Zuletzt hatte Mancini den russischen Erstligisten Zenit St. Petersburg trainiert. Am Sonntag war die Auflösung seines Vertrags vom Club bestätigt worden.

„Ich bin stolz, der neue italienische Nationaltrainer zu sein. Ich habe in der U14-Nationalelf im Jahr 1978 debütiert. Für mich ist es das Schönste, Trainer der Azzurri zu sein. Ich danke all den Trainern, die mich unterstützt haben, wie Enzo Bearzot, Azeglio Vicini und Arrigo Sacchi“, sagte Mancini.

Löw verlängert bis 2022, Bierhoff bis 2024

Joachim Löw geht beim DFB in die Verlängerung. Der Bundestrainer hat seinen Vertrag beim DFB um zwei weitere Jahre bis 2022 verlängert. Bislang war der 58-Jährige, der seit 2006 im Amt ist, bis 2020 gebunden.

„Mir macht es unheimlich viel Spaß, in dieser Konstellation mit so vielen inspirierenden Menschen zu arbeiten“, sagte Löw am Dienstag in Dortmund, wo er seinen vorläufigen WM-Kader bekannt gab: „Eine vorzeitige Verlängerung ist immer etwas ganz Besonderes, aber auch Verpflichtung.“

Wie Löw verlängerte auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff mit dem Verband. Der Schöpfer der neuen DFB-Akademie bleibt sogar bis 2024. Löws Assistent Marcus Sorg verlängerte ebenfalls bis 2024, er soll als Ansprechpartner und Bindeglied für den gesamten U- und Nachwuchsbereich künftig noch stärker strategisch arbeiten. Co-Trainer Thomas Schneider und Torwarttrainer Andreas Köpke bleiben wie ihr Chef Löw bis 2022.

Der DFB bindet sein Erfolgsgespann
Der DFB bindet sein Erfolgsgespann © dpa | Fredrik von Erichsen

„Ich habe immer gesagt, dass für mich Jogi Löw der beste Trainer für die Nationalmannschaft ist“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel: „Ich spüre bei ihm den ungebrochenen Willen, mit der Nationalmannschaft auch in den nächsten Jahren in der Weltspitze zu bleiben, mit ihr will er unbedingt weitere Titel gewinnen.“

Klinsmann WM-TV-Experte für die BBC

Jürgen Klinsmann wird bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) als Experte für den britischen TV-Sender BBC im Einsatz sein. Der 53-Jährige wird wie Didier Drogba, Rekordtorschütze für die Elfenbeinküste, und Pablo Zabaleta, der im WM-Finale 2014 mit Argentinien der DFB-Elf unterlegen war, Spiele in einem Studio in Moskau analysieren.

Klinsmann wurde im November 2016 als Nationaltrainer der USA beurlaubt, nachdem der Auftakt der WM-Qualifikation durch Niederlagen gegen Mexiko (1:2) und Costa Rica (0:4) misslungen war. Die USA verpasste daraufhin die Qualifikation für Russland.

Neues Stadion: Hertha ist optimistisch

Hertha BSC hat vor seinen Mitgliedern kräftig für ein neues Stadion geworben und erstmals ein exaktes Zieldatum präsentiert. „25. Juli 2025“, stand am Ende eines Videos zur Vorstellung der Pläne. In gut sieben Jahren soll nach Wunsch des Berliner Fußball-Bundesligisten der Ball in einer neuen Arena im Olympia-Park rollen - für diese garantierte der Club erneut eine rein private Finanzierung. Es werde „ein Mix aus Eigenkapital, gesparter Miete, Mehreinnahmen und dem ein oder anderen Sponsor“, erläuterte Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller.

Auf eine Kostenprognose wollte er sich öffentlich nicht festlegen lassen. „Jede genannte Zahl wird mich bis 2048 verfolgen“, scherzte Schiller. Vergangene Woche hatten Hertha und die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport gemeinsam mitgeteilt, dass sowohl ein neues Stadion als auch der Umbau des Olympiastadions als „technisch realisierbar“ erachtet werden.

Rassismus-Vorwurf: Fidschi-Kicker sieben Spiele gesperrt

Ein Nationalspieler aus Fidschi ist wegen rassistischer Äußerungen gegen den Schiedsrichter von der Fußball-Konföderation Ozeaniens OFC für sieben Spiele gesperrt worden. Samuela Drudru vom Lautoka FC soll nach seinem Platzverweis im Champions-League-Halbfinale der OFC im vergangenen Montag bezüglich des Unparteiischen die Aussage „weiße Menschen“ getätigt haben.

Dies hatte eine TV-Anstalt aus Fidschi berichtet. Die OFC gab keinen Hinweis auf den genauen Wortlaut der Aussage des Spielers, der die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Der neuseeländische Referee Campbell-Kirk Waugh hatte einen Sonderbericht angefertigt, daraufhin wurde die Disziplinarkommission gegen Drudru tätig.

Der Kicker darf während seiner Suspendierung kein Fußballstadion betreten und muss eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 4400 Euro zahlen.

Kohfeldt stellt Delaney Ultimatum

Bremens Trainer Florian Kohfeldt hat seinem abwanderungswilligen Mittelfeldspieler Thomas Delaney ein Ultimatum gestellt. „Wenn Thomas nach der WM im Juli zurückkehrt, erwarte ich Klarheit“, sagte der Coach. Delaney wird seit Längerem von mehreren englischen Clubs, aber auch von Borussia Dortmund umworben. Sein Vertrag bei den Hanseaten läuft noch bis 2021.